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Heute Nacht brauche ich Liebe

Heute Nacht brauche ich Liebe

Titel: Heute Nacht brauche ich Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Carlisle
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rüber wenn Sie im Blue Jay sind, damit ich hier nicht ganz allein nach dem Rechten sehen muss.”
    Die sechs Spieler, die um den Tisch saßen, blickten sie entgeistert an. Doch als sie bestätigend mit dem Kopf nickte, warfen sie abrupt ihre Karten auf den Tisch und standen auf. „Wie Sie befehlen, Boss." Gehen Sie auch", wandte Joan, sich immer noch die Hände reibend, an Sadie. „Ich übernehme den Telefondienst.”
    „Das ist nicht nötig. Die Leitung ist unterbrochen.”
    „Nun, in diesem Fall können sie genauso gut nach Hause gehen.” Joan wartete, bis auch sie verschwunden war, ehe sie in den Funkraum ging.
    „Was gibt es Neues, Joe?"
    Der junge Mann drehte sich mit einem selbstzufriedenen Grinsen zu ihr um. „Die Temperatur beträgt zur Zeit minus zwanzig Grad.”
    „Ist das alles?"
    „Und der Wind wird stärker, wie ich vorausgesagt habe. Sieht ganz so aus, als bekämen wir ordentlich etwas um die Ohren, Mrs. Worthington.”
    „Wie weit ist das Unwetter noch entfernt?”
    Joe warf einen Blick auf seine Notizen. „Das Zentrum ist noch gut fünfundachtzig Meilen entfernt. Doch die Temperatur sinkt mit rasanter Geschwindigkeit.”
    Joan nickte. „Gut Joe, gehen Sie jetzt etwas essen. Und wenn sie noch etwas Persönliches zu erledigen haben, tun Sie es gleich. Wir werden Sie heute Nacht brauchen.
    Das dachte ich mir, deshalb habe ich mir einen Sandwich mitgebracht." Sie schüttelte den Kopf. „Nein, gehen Sie etwas Warmes essen, trinken Sie ein Bier. Wer weiß, wie lange wir hier festsitzen werden. Ich werde solange für sie einspringen. Und jetzt gehen Sie schon."
    „Ja.” Joe legte die Kopfhörer ab und stand auf, wobei er immer noch ein wenig verunsichert oder einfach überrascht dreinblickte. „Wenn Sie es so wollen.”
    In der Tür drehte er sich noch einmal um. „Wir haben übrigens Ihr Gepäck aus dem Wagen geholt.” Er deutete in die Ecke. „Wir wussten leider nicht, wohin wir es stellen sollten.”
    Joan blickte gedankenverloren auf die beiden Koffer und einen Karton: Das war alles, was von den vergangenen zwei Jahren übrig geblieben war. Und der Karton gehörte noch nicht einmal ihr.
    Sie musste sich räuspern, ehe sie antworten konnte. „Danke, Joe.”
    „Nichts für ungut”, erwiderte er und verschwand.
    Joan zog den Kopfhörer aus der Buchse und stellte den Lautsprecher des Geräts auf Zimmerlautstärke. Auf diese Weise konnte sie die Nachrichten mitanhören, ohne ständig vor dem Monitor sitzen zu müssen. Sie überprüfte Radar und Fernschreiber, der ebenso wie die Telefone tot war. In einer so abgelegenen Siedlung wie Adinorack war das nichts Ungewöhnliches, besonders wenn ein Schneesturm im Anmarsch war.
    Alaska war in weiten Teilen seines Gebiets eine ausgedehnte und brutale Wildnis, der selbst die ausgefeilteste Technik hin und wieder unterlag.
    Eine Weile blieb sie unschlüssig auf dem Bürostuhl vor dem Fernschreiber sitzen, doch dann erhob sie sich und ging, wie von einem Magneten angezogen, auf das Gepäck in der Ecke zu. Dort kniete sie sich neben den Karton auf den Boden und begann, die Kordel, die um ihn gebunden war, aufzuknoten. Nach kurzem Zögern hob sie den Deckel ab.
    Ein paar Tage, nachdem Red sie verlassen hatte und ihr bewusst wurde, dass er nicht mehr zurückkommen würde, war sie durch ihr Apartment gegangen und hatte alles eingesammelt, was er zurückgelassen hatte - alles, was sie an ihn erinnerte - ,und hatte es in dem Karton verstaut. Eigentlich hatte sie vorgehabt, ihm den Kram gleich an der Tür zu überreichen, sollte er eines Tages wieder bei ihr auftauchen. Aber das war nicht der Fall gewesen. Und so hatte die Schachtel gänzlich vergessen in der hintersten Ecke ihres Kleiderschranks gestanden.
    Von einem inneren Zwang getrieben, dem sie nicht widerstehen konnte, untersuchte sie jetzt den Inhalt. Viel war es nicht: Seine Kleidung und alle persönlichen Dinge hatte Red mitgenommen. Offenbar erachtete er die Dinge, die nun zum Vorschein kamen, nicht für wert, mitzunehmen, oder er hatte sie einfach übersehen: ein Fischköder, eine zerknitterte Schirmmütze, ein Spionagethriller, den er einmal gelesen hatte, ein Foto von ihnen beiden, das auf Sadies Weihnachtsfeier gemacht worden war. Joan nahm es heraus und betrachtete es mit wehmütigem Blick. Red grinste in die Kamera und sie lachte. Joan betrachtete sich den Schnappschuss so lange, bis ihr fast die Tränen kamen. Dann legte sie ihn hastig zur Seite.
    Es befanden sich noch andere Dinge in

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