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Heute Nacht brauche ich Liebe

Heute Nacht brauche ich Liebe

Titel: Heute Nacht brauche ich Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Carlisle
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Knochenbrüchen und inneren Verletzungen große Schmerzen zu erdulden haben. Wenn sie dann kein Schmerzmittel zur Verfügung hatten, konnten sie einen schweren Schock erleiden. Joan sah ihn an, doch stellte verwundert fest, dass er sich an Red und nicht an sie gewandt hatte.
    „Ich habe etwas Morphium in meinem Erste-Hilfe-Koffer”, entgegnete Red mit leiser Stimme. Nicht viel, aber immerhin."
    „Hol es”, antwortete Gilly knapp. „Die meisten Sorgen mache ich mir um Joe. Ihn hat es am schlimmsten erwischt.”
    Joan stand auf und blickte von Gilly zu Red. „Wieso Morphium? Wie kommst du an dieses Zeug?"
    „Das gehört in meinen Überlebenskoffer”, erklärte Red mit jenem anzüglichen Lächeln, das sie stets zur Weißglut brachte. „Du weißt schon, für den Fall, dass ich mitten in der Wildnis mit dem Flugzeugabstürze und mir selbst das Bein amputieren muss.”
    Ohne einen Kommentar darauf wandte Joan sich an Gilly. Sie hasste es, wenn Red zynisch wurde. „Sie können doch nicht einfach Morphium verteilen.”
    „Gilly war Sanitäter in der Marine", klärte Red sie auf. „Wusstest du das nicht? Ich schlage vor, du überlässt diesen Teil der Arbeit ihm."
    Joan hatte es natürlich nicht gewusst. Aber sie fühlte eine große Erleichterung bei dieser Neuigkeit. „Das ist gut. Sie können uns eine große Hilfe sein. Aber trotzdem”, wandte sie ein.
    Red legte beschwichtigend die Hand auf ihre Schulter. „Lass den Mann seine Arbeit tun, Joan.” Der Ton war milde, doch seine Augen enthielten eine eindeutige Warnung.
    Einen Moment lang hielt sie seinem Blick stand, ehe sie verlegen zu Gilly schaute. „Es ist jede Menge Aspirin da", sagte sie. „Und in meiner Handtasche habe ich noch etwas gegen Krämpfe.”
    „Prima”, antwortete er. „Wir brauchen alles, was wir bekommen können.” Wenn ein so erfahrener Mann das sagte; ließ auch Joan sich überzeugen. Und sie fackelte nicht lange, trat einen Schritt vor und sagte mit lauter Stimme: „Alle mal herhören! Wer von Ihnen hat Schmerzmittel oder sonstige Medikamente bei sich?”
    Abrupt hörte das Gemurmel auf und über ein Dutzend Augenpaare richteten sich auf sie. Aus den Augenwinkeln sah Joan; wie Red und Gilly einen verwunderten Blick austauschten.
    „Hören Sie”, fuhr sie ungeduldig fort. „Sie wollen mir doch nicht weismachen, dass niemand so etwas in dieser Richtung bei sich hat. Wir benötigen die Mittel dringend, also bitte leeren Sie Ihre Taschen aus. Es ist bestimmt etwas Brauchbares dabei.”
    Eine Viertelstunde später hatte Gilly ein ganzes Sortiment verschreibungspflichtiger und rezeptfreier Medikamente beisammen, sogar etwas Penizillin. Damit konnten sie die Schmerzen der Schwerverletzten vorübergehend lindern, bis Hilfe eintraf.
    „Das war eine gute Idee”, meinte Gilly anerkennend, während er die Medikamente sortierte. Erfreut nahm Joan zur Kenntnis, dass er zum ersten mal etwas Nettes zu ihr gesagt hatte. Es war eine große Erleichterung für Joan, die Verantwortung für die Verletzten an Gilly abtreten zu können. Trotzdem blieb noch genug anderes zu tun. Viele, die bei dem Unglück nur leichtere Verletzungen davongetragen hatten, waren auf den Beinen und halfen, wo sie konnten. Doch die Raume waren auch erfüllt vom Stöhnen der Schwerverletzten. Draußen heulte der Wind mit unverminderter Stärke und immer noch herrschte starker Schneefall. Was sollte werden, wenn nicht rechtzeitig Hilfe eintraf oder sich der Zustand eines der Männer plötzlich verschlechterte? In einem Ort von der Größe Adinoracks kam es öfters vor, dass man für Wochen von der Außenwelt abgeschnitten war. Würden sie so lange ohne medizinische Hilfe zurechtkommen? Joan wagte nicht, daran zu denken.
    Sie kniete sich neben Della, die mit dem Rücken an der Wand gelehnt saß, und bot ihr eine Tasse Tee an. „Maudie hat ihn gemacht”, erklärte sie und zwang sich zu einem Lächeln. „Wer weiß, was sie alles hinein getan hat.”
    „Ich komme mir so nutzlos vor”, entgegnete Della, deren Gesicht durch den weißen Verband um die Stirn noch blasser wirkte. „Ich würde euch so gern helfen. Doch jedes Mal, wenn ich aufstehe, beginnt sich in meinem Kopf alles zu drehen.”
    „Das kann ich mir denken. Du hast eine Gehirnerschütterung und solltest dich ausruhen. Im Augenblick kannst du sowieso nichts tun.”
    „Ja.” Della trank einen Schluck Tee, ehe sie sich im Raum umsah. Ihr Blick fiel auf Joe. Zitternd vor Kälte und mit weißem,

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