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Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Titel: Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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auch die Haare färben, wenn du willst. Aber nicht pink. Das ist mein Ding. Vielleicht violett?«
    »Äh … mal sehen.«
    Wir waren vor Zimmer Nummer 312 stehen geblieben. Jenna setzte ihr Ende des Koffers ab und nahm die Schlüssel heraus. Ihr Schlüsselband war leuchtend gelb, und ihr Name stand in glitzernden, pinkfarbenen Buchstaben darauf.
    »Da wären wir!«
    Sie schloss die Tür auf und stieß dagegen. »Willkommen in der Twilight-Zone!«

 
    3
    »Ach-du-Scheiße-so-viel-Pink«-Zone wäre eine treffendere Beschreibung gewesen.
    Ich weiß nicht, was ich von dem Zimmer eines Vampirs erwartet hatte. Vielleicht jede Menge Schwarz, einen Haufen Bücher von Camus … oh, und ein zartes Porträt des einzigen Menschen, den der Vampir je geliebt hatte und der zweifellos an etwas Romantischem und Tragischem gestorben war und den Vampir zu ewigem Trübsalblasen und sehnsüchtigem Seufzen verurteilt hatte.
    Was soll ich sagen? Ich lese eben viel.
    Aber dieses Zimmer sah eher so aus, als hätte es das uneheliche Balg von Barbie und einem Erdbeertörtchen eingerichtet. Es war größer, als ich erwartet hatte, aber trotzdem ziemlich klein. Gerade mal zwei Betten, zwei Schreibtische, zwei Schränke und ein ramponierter Futon passten hinein. Die Vorhänge waren aus beigefarbenem Baumwollstoff, aber Jenna hatte einen grellrosa Schal über die Vorhangstange gelegt. Zwischen den beiden Schreibtischen stand einer von diesen alten chinesischen Wandschirmen. Aber selbst der trug noch Jennas Stempel, denn das Holz war bemalt worden – ihr habt es erraten: pinkfarben. Um den oberen Teil des Wandschirms waren außerdem pink leuchtende Weihnachtslichter drapiert. Auf Jennas Bett lag etwas, das wie der dunkelpinke Pelz einer Muppetfigur aussah.
    Sie merkte, wie ich es anstarrte. »Toll, oder?«
    »Ich … ich wusste nicht, dass es Pink in so einer Nuance gibt.«
    Jenna schleuderte ihre Mokassins von den Füßen, warf sich auf ihr Bett und kippte dabei zwei paillettenbestickte Kissen und einen verlotterten Plüschlöwen um. »Dieser Farbton heißt Neonhimbeer.«
    »Perfekt benannt.« Lächelnd zog ich meinen Koffer zu meinem Bett, das so unscheinbar aussah wie … na ja, ebenso unscheinbar wahrscheinlich, wie ich neben Jenna aussah.
    »Stand deine alte Zimmergegenossin auch auf Pink?«
    Für den Bruchteil einer Sekunde gefror Jennas Gesicht. Dann war der seltsame Ausdruck verschwunden, und sie beugte sich über das Bett, um ihre Kissen und den Löwen aufzuheben. »Nein, Holly hat sich einfach mit dem blauen Zeug zufriedengegeben, das man hier bekommt, wenn man keine eigenen Sachen mitbringt. Du hast doch deine eigenen Sachen mitgebracht, oder?«
    Ich öffnete meinen Koffer und zog die Ecke meiner minzgrünen Tagesdecke hervor. Jenna wirkte ein wenig enttäuscht, seufzte jedoch: »Na ja, besser als das Standardblau. Also« – sie warf sich wieder aufs Bett und kramte in ihrem Nachttisch – »was führt dich nach Hex Hall, Sophie Mercer?«
    »Hex Hall?«, wiederholte ich.
    »Hecate ist so umständlich«, erklärte Jenna. »Die meisten Leute sagen einfach Hex. Außerdem klingt es irgendwie passend.«
    »Oh.«
    »Also, wie kam’s?«, fragte sie. »Hast du es Frösche regnen lassen oder irgendeinen Typen in einen Wassermolch verwandelt?«
    Ich lehnte mich auf meinem Bett zurück und versuchte, Jennas Lässigkeit nachzuahmen, musste jedoch schnell feststellen, dass das auf einer nackten Matratze schwer ging, weshalb ich mich lieber wieder aufrichtete und meinen Koffer auspackte. »Ich habe für ein Mädchen aus meiner Klasse einen Liebeszauber gewirkt. Er ist aber danebengegangen.«
    »Hat er nicht funktioniert?«
    »Er hat zu gut funktioniert.« Dann erzählte ich ihr die Kurzfassung der Kevin/Felicia-Episode.
    » Nicht schlecht«, sagte sie kopfschüttelnd. »Ganz schön heftig.«
    »Offenbar«, sagte ich. »Und du bist also … äh, ein Vampir. Wie genau ist das passiert?«
    Sie wich meinem Blick aus, aber ihr Ton klang gelassen. »Wie es allen anderen auch passiert ist, ich bin einem Vampir begegnet und gebissen worden. Nicht so furchtbar interessant.«
    Ich konnte es ihr nicht verübeln, dass sie jemandem, den sie erst seit fünfzehn Minuten kannte, nicht die ganze Geschichte erzählen wollte.
    »Und deine Mom ist normal?«, fragte sie.
    Hm, nicht gerade das Thema, das ich gleich am ersten Tag vertiefen wollte, aber das hieß doch schließlich sich anpassen? Oder? Schminkzeug, Klamotten und dunkle Geheimnisse mit seiner

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