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Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Titel: Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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moderne Hexerei streng geheim sind, weil sie solche Angst vor Entdeckung haben … aber verdammt, dies hier wurde langsam ziemlich peinlich.
    »Weiße Hexen …«, begann Anna, aber Elodie fiel ihr ins Wort.
    »Weiße Hexen wirken nur alberne kleine Zauber. Liebeszauber, Wahrsagungen, Auffindezauber und … was weiß ich, sie lassen Häschen und Kätzchen und Regenbogen aus dem Nichts erscheinen oder … dieser ganze Kram«, sagte sie und machte eine abschätzige Handbewegung.
    »Aha«, antwortete ich und dachte an Felicia und Kevin. »Okay. Alberne kleine Zauber.«
    »Dunkle Hexen machen dagegen die großen Sachen«, erklärte Chaston. »Und unsere Kräfte sind verdammt viel stärker. Wir können Barrierezauber hexen, und wenn wir wirklich gut sind, können wir sogar das Wetter beeinflussen. Außerdem sind wir Nekromanten, wenn …«
    »Moment mal!« Ich hob die Hand. »Nekromanten? Totenbeschwörer? Du meinst, ihr habt Macht über tote Dinge?«
    Alle drei Mädchen nickten eifrig, als hätte ich gerade vorgeschlagen, ins Einkaufszentrum zu gehen, statt Zombies zu erwecken.
    »Ih!«, rief ich unwillkürlich.
    Großer Fehler. Auf allen drei Gesichtern verschwand das Lächeln, und eine merkliche Kühle entstand im Raum.
    »Ih?«, höhnte Elodie. »Gott, wie alt bist du eigentlich? Macht über die Toten, das ist doch die erstrebenswerteste Macht, die es gibt, und du findest das eklig? Sagt mal«, wandte sie sich wieder an die beiden anderen, »meint ihr das wirklich ernst, dass ihr sie für den Zirkel haben wollt?«
    Ich hatte schon von Hexenzirkeln gehört, aber Mom sagte immer, sie seien während der letzten ungefähr fünfzig Jahre aus der Mode gekommen. Heutzutage hieß es wohl eher, jede Hexe für sich.
    »Sekunde mal«, hob ich an, aber Anna unterbrach mich, als hätte ich nichts gesagt.
    »Sie ist die einzige andere dunkle Hexe hier, und du weißt, dass wir vier brauchen.«
    »Offenbar habe ich auch die Gabe der Unsichtbarkeit«, murrte ich, aber sie ignorierten mich jetzt einfach.
    »Sie ist schlimmer als Holly«, verkündete Elodie. »Und Holly war das jämmerlichste Exemplar einer dunklen Hexe, das es je gab.«
    »Elodie!«, zischte Chaston.
    »Holly?«, fragte ich. »Holly, die sich früher ein Zimmer mit Jenna Talbot geteilt hat?«
    Anna, Chaston und Elodie brachten es fertig, sich alle drei zugleich anzusehen, was keine geringe Leistung war.
    »Ja«, sagte Anna wachsam. »Woher weißt du von Holly?«
    »Ich wohne mit Jenna in einem Zimmer, und sie hat Holly erwähnt. Sie war also auch eine dunkle Hexe? Hat sie ihren Abschluss gemacht oder so was, oder ist sie einfach ausgezogen?«
    Jetzt wirkten alle drei richtig panisch. Selbst Elodies Dauerfeixen wurde durch einen schockierten Ausdruck abgelöst.
    »Du teilst dir ein Zimmer mit Jenna Talbot?«, fragte sie.
    »Hab ich doch gerade gesagt«, blaffte ich, aber Elodie wirkte vollkommen unbeeindruckt von meinem Versuch, zickig zu sein.
    »Hör mal«, sagte sie und griff nach meinem Arm. »Holly hat weder ihren Schulabschluss gemacht noch ist sie weggegangen. Sie ist gestorben.«
    Anna trat an meine andere Seite, ihre Augen waren groß und angstvoll. »Und Jenna Talbot hat sie getötet.«

 
    5
    Wenn man eröffnet bekommt, dass jemand umgebracht worden ist, ist Lachen wahrscheinlich nicht die angemessene Reaktion. Ich meine nur so, schon mal für später. Aber genau das tat ich jetzt. Ich lachte.
    »Jenna? Jenna Talbot hat sie getötet? Was hat sie denn gemacht, sie mit pinkfarbenem Glitzerkram erstickt oder so?«
    »Du findest das komisch?«, fragte Anna stirnrunzelnd.
    Chaston und Elodie funkelten mich an, und ich vermutete, dass meine Mitgliedschaft in ihrem Club gleich wieder rückgängig gemacht werden würde.
    »Na ja, irgendwie schon. Ich meine, natürlich nicht «, erklärte ich schnell, weil ich befürchtete, gleich Rauch aus Elodies Ohren aufsteigen zu sehen, »dass jemand gestorben ist. Das ist schrecklich, denn … na, ihr wisst schon, der Tod und so …«
    »Ja, wir wissen Bescheid. ›Ih‹ und so«, sagte Elodie und rollte mit den Augen.
    »Aber die Vorstellung, Jenna könnte jemanden umbringen, ist einfach … komisch«, beendete ich meinen Satz etwas lahm.
    Wieder der Dreier-Blicktausch. Also wirklich, ob die das vor einem Spiegel geübt haben?
    »Sie ist ein Vampir«, beharrte Chaston. »Hast du eine andere Erklärung dafür, wie Holly mit zwei Löchern im Hals enden konnte?«
    Jetzt hatten sich alle drei wie vor einem Team-Wettkampf um mich

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