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Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02

Titel: Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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hübsch, aber ich dachte, etwas Eleganteres wäre vielleicht eher angebracht. Also verwandelte ich es mit ein bisschen Magie in ein schlichtes, schwarzes Etuikleid. Sicherheitshalber fügte ich noch ein kleines schwarzes Bolerojäckchen sowie Perlen hinzu – dann ging mir auf, dass ich meine Kräfte ja schon wieder benutzte.
    Ja, aber nur ein kleines bisschen, sagte ich mir. Die Chancen, dass deine Magie sehr beängstigend und dunkel wird, während du Kleider veränderst, sind wahrscheinlich ziemlich gering.
    Trotzdem machte es mir zu schaffen, wie leicht ich wieder in die alte Gewohnheit verfallen war, Magie zu benutzen. Also kämpfte ich mit meinem Haar, bis ich einen keuschen, altmodischen Zopf geflochten hatte, obwohl das Ergebnis ganz schön schludrig aussah. Ich beschloss, auf Make-up zu verzichten, und zwar aus einer ganz einfachen Überlegung heraus: Je unschuldiger ich aussah, desto schwerer wäre es vielleicht für ihn, mir Stubenarrest zu erteilen oder Höllenfeuer aus seinen Augen herauszuschleudern – oder was wütende Dämonendads eben so machten.
    Bevor ich losging, holte ich noch die Goldmünze unter meinem Kissen hervor und blickte mich suchend im Zimmer um. Da mir aber kein mögliches Versteck sofort ins Auge sprang, zauberte ich also noch kleine Täschchen an mein Kleid und schob die Münze hinein.
    Als ich in die Bibliothek kam, stand Dad vor den großen Fenstern und hielt die Hände hinter dem Rücken verschränkt, in der klassischen Ich-bin-so-enttäuscht-von-meinem-Sprössling -Pose.
    »Dad? Äh, Lara sagte, du wolltest mich sprechen?«
    Er drehte sich um, sein Mund war nur eine strenge Linie. »Ja. Hast du dich gestern Abend mit Daisy und Nick gut amüsiert?«
    Ich unterdrückte den Drang, in meine Tasche zu greifen und die Münze zu berühren. »Nicht besonders.«
    Er sagte kein Wort, daher starrten wir einander nur an, bis ich langsam unruhig wurde. »Hör mal, wenn du mich bestrafen willst, dann würde ich es wirklich gern hinter mich bringen.«
    Beharrlich starrte Dad mich an. »Würdest du gern wissen, wie ich meinen Abend verbracht habe? Beziehungsweise, weniger den Abend als vielmehr die frühen Morgenstunden?«
    Innerlich stöhnte ich auf. Mrs Casnoff zog diese Nummer auch manchmal ab. Zuerst sagte sie immer, dass sie nicht wütend sei, doch dann machte sie sich daran, mir bis ins Detail aufzulisten, inwiefern der Mist, den ich verbockt hatte, ihr Unannehmlichkeiten bereitete. Vielleicht wurde das ja an diesen exquisiten Schulen unterrichtet, die alle Prodigien besuchen durften, die nicht auf eine Insel verbannt waren. »Sicher.«
    »Ich habe diese Stunden am Telefon verbracht. Und weißt du, mit wem ich gesprochen habe?«
    »Mit einer dieser Hellseher-Hotlines?«
    Dad knirschte mit den Zähnen. »Schön wär’s. Nein, ich war damit beschäftigt, nicht weniger als dreißig einflussreichen Hexen, Zauberern, Gestaltwandlern und Elfen zu versichern, dass meine Tochter – das zukünftige Oberhaupt des Rates, sollte ich noch hinzufügen – ganz gewiss nicht über ein Dutzend unschuldige Prodigien verletzt hat, als sie versuchte, während eines Überfalls von L’Occhio di Dio aus einem Nachtclub zu entkommen.«
    »Ich habe sie nicht verletzt!«, rief ich. Dann fiel mir wieder ein, wie heftig sie allesamt gegen die Wände geprallt waren, und ich zuckte zusammen. »Jedenfalls nicht mit Absicht«, räumte ich ein.
    Dad senkte den Kopf und kniff sich mit zwei Fingern in den Nasenrücken. »Verdammt, Sophia.«
    »Es tut mir leid«, sagte ich geknickt. »Wirklich. Aber ich habe auch versucht, ihnen zu helfen. Ich hab alle Augen zu Boden gestreckt, die schon direkt hinter ihnen waren.«
    »Nein«, erwiderte er und raufte sich die Haare. »Nein, das Ganze ist meine Schuld. Ich hätte mich gleich nach deiner Ankunft darum kümmern sollen.«
    »Worum kümmern?«
    »Komm mit. Wir haben etwas zu erledigen.« Dad machte eine ausholende Armbewegung, so als solle ich vorgehen, doch ich blieb einfach stehen. Ich war äußerst verwirrt und richtig neben der Spur. Wenn Mom sauer auf mich war, schrie sie einfach rum und brachte die Sache hinter sich.
    Ich schluckte. »Egal wo wir hingehen, ich möchte, dass Jenna mitkommt.« Was Dad auch geplant haben mochte, ich bezweifelte, dass es etwas war, womit ich mich allein auseinandersetzen wollte.
    Dad lächelte jedoch nur sein geheimnisvolles kleines Lächeln und sagte: »Ich glaube, Miss Talbot hat gerade Gesellschaft.«
    »Wovon redest du?«
    »Wenn ich es

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