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Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02

Titel: Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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alles in der Welt ein Zauberer zu einem Mitglied von L’Occhio di Dio werden konnte, und ich wünschte, ich hätte Zeit gehabt, ihn danach zu fragen.
    Er drückte mir die Münze in die Hand. »Wohnst du in London?«
    »Nein, Thorne Abbey. Es ist …«
    »Ich werd dich schon finden«, unterbrach er mich und schloss meine Finger um die Münze. »Trag sie einfach immer bei dir.«
    »Nein«, sagte ich und hielt ihn am Ärmel seiner Jacke fest. »Archer, der Rat hält sich in Thorne auf. Ganz zu schweigen von meinem Dad, der einen Hinrichtungsbefehl für dich ausgegeben hat.«
    »Wir haben eine Menge zu bereden, Mercer«, erwiderte er und warf einen Blick zum anderen Ende der Gasse. »Das Risiko geh ich ein.«
    Ich schüttelte abermals den Kopf, doch er entfernte sich bereits von mir. »Bleib im Schatten und verschwinde von hier«, raunte er. »Und Mercer, halt dich ab sofort von Prodigienclubs fern, okay? Diese Leute sind nicht deine Freunde.«
    »Wie meinst du das?« Ich versuchte noch einmal, nach seinem Ärmel zu greifen, aber er rannte schon zum Shelley’s zurück. Jetzt konnte ich auch Raphael sehen, und Archer hatte recht gehabt: Er war jung. Richtig jung sogar. Schätzungsweise um die vierzehn. Ich hielt mich dicht an der Mauer, während Archer einen Arm um Raphaels Schultern legte und in einem unbeschwerten, freundlichen Tonfall etwas zu ihm sagte. Raphael schüttelte den Kopf und blickte weiterhin in meine Richtung. Als dann plötzlich ein blaues Licht aus dem neuen Hinterausgang des Clubs explodierte, drehten sich sowohl Raphael als auch Archer um, und ich nutzte die günstige Gelegenheit und hastete aus der Gasse.
    Nachdem ich an der Ecke links abgebogen war, musste ich kurz anhalten, weil sich mir noch immer der Kopf drehte und die Knie zitterten. Mit einer Hand stützte ich mich an der glitschigen Backsteinwand ab und hatte richtig heftig damit zu kämpfen, mich nicht zu übergeben. Ich hatte keine Ahnung, wo der Itineris sein mochte. Mir blieb nur zu hoffen, dass Daisy oder Nick irgendwelche dämonischen Brotkrümel ausgestreut hatten, denen ich folgen konnte.
    Doch nachdem ich einen Häuserblock hinter mich gebracht hatte, sah ich, dass alle drei vor einem flachen Betongebäude auf mich warteten. Daisy und Nick rauchten mal wieder, und Jenna ging ruhelos auf und ab. Ihre Fangzähne waren immer noch voll ausgefahren und ihre Augen noch immer rot.
    Als sie mich sah, strahlte sie übers ganze Gesicht und wirkte jetzt weniger wie ein Vampir und eher wie ein kleines Kind zu Weihnachten. Ich taumelte ihnen entgegen, und Jenna umschlang mich fest mit beiden Armen. »Ich hab schon gedacht, sie hätten dich geschnappt«, murmelte sie mit belegter Stimme.
    Ich erwiderte ihre Umarmung – mit einem dicken Kloß im Hals. Zwar hatte ich geschworen, dass es in meinem Leben keine Geheimnisse mehr geben würde, aber ich konnte Jenna auf keinen Fall von meiner Begegnung mit Archer erzählen. Jenna war meine beste Freundin, doch es gab einige Dinge, die nicht einmal sie verstehen konnte.
    »Es lag an diesen blöden Stiefeln«, erklärte ich mit einem zittrigen Lachen. »Das sind nicht gerade die besten Laufschuhe.«
    Jenna trat einen Schritt zurück und legte eine Hand an meine Wange. Ihre Augen waren jetzt nicht mehr rot, dafür aber groß, und außerdem glänzten in ihnen Tränen. »Es tut mir so leid, Sophie«, sagte sie. »Wenn ich auch nur die leiseste Ahnung gehabt hätte, dass dieser Laden so gefährlich für dich sein würde …«
    »Ja«, bemerkte Daisy, die sich neben Jenna stellte. »Im Ernst, Sophie, so etwas ist uns bei Shelley’s noch nie passiert, das schwör ich dir. Wir hätten euch da garantiert nie hingebracht, wenn wir das gewusst hätten.«
    Sogar Nick kam an und runzelte besorgt die Stirn. »James würde uns umbringen, wenn er es herausfände. Wir hatten dir helfen sollen, dich daran zu gewöhnen, ein Dämon zu sein, und stattdessen hätten wir dich beinahe L’Occhio di Dio ausgeliefert.«
    Die drei wirkten so aufrichtig bedauernd und dabei so schuldbewusst, dass mir gleich wieder übel wurde.
    »Schon in Ordnung«, sagte ich und machte eine wegwerfende Handbewegung. Als stünden Dämonenjäger, die Clubs überfielen, nur um mich umzubringen, bei mir auf der Tagesordnung. »Mir geht’s gut . Und jetzt lasst uns von hier verschwinden.«
    Daisy hatte gesagt, dass der zweite Straßentrip nicht so schlimm werden würde wie der erste, doch entweder irrte sie sich, oder sie war eine Lügnerin. Die

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