Hexe sucht Besen (German Edition)
keinesfalls die Treuherzigkeit eines Hu n des aus. Nein, seine Se h organe stechen mir eher mit der Hinterhältigkeit einer schäbigen Kanalratte entgegen, so dass ich geradezu entzückt aufjauchze. Selbst sein Gebiss steht den Beißern eines angriffslustigen Nagetiers in nichts nach. Ein Mann mit Biss! Dem sieht man an, dass er sich beim Observieren schon mal in de n ein en oder anderen B e tonbalken festgebissen hat. Von seiner Nase ganz zu schwe i gen! An seinen auffällig heraushängenden Nasenhaaren haftet garantiert noch der Verwesungsgeruch, von den zerstückelten Leichenteilen, die ihm bei seiner letzten Schnüffeljagd im Weg herumlagen. Sein Riechorgan ist so immens, dass ich mir ganz sicher bin, dem Typen nur ein getragenes Hemd von Wa l ter unter den Riecher halten zu müssen. Abgesehen davon, bin ich ebenso überzeugt davon, dass dieser Gossenschnüf f ler im richtigen Leben Johannes heißt und ein Kanonenrohr unter seinem Lendenschurz versteckt hält.
Man könnte fast meinen, dass ich zu Übertreibungen neige, aber seine Ohren sind sozusagen maßstabsgerecht seinem Ri e cher angepasst. Derartiges Kop f zubehör habe ich noch nie in diesem Ausmaß zu Gesicht bekommen. Ich gla u be der gute Mann braucht nicht nur mit seinen Lauschern zu wackeln, um abz u heben, sondern die bieten obendrein auch genügend Stauraum für Handy, Ladegerät und Ersatzakku.
Ich bin völlig beei n druckt von diesem Kerl, so dass ich mir erst mal einen do p pelten Cognac genehmigen muss, damit sich meine E u phorie auf ein erträgliches Maß einpendelt.
Nachdem sich meine Nerven nach dem Genuss von einem halben Glas He n nessy wieder beruhigt haben, sehe ich alles viel nüchterner . V or allem höre ich Kathrins Stimme immer noch aufgeregt daher quasseln. Sie hat die ganze Zeit unentwegt geredet, ohne mich auch nur ein einziges Mal nach meiner besche i denen Meinung zu fragen. Als wäre mein Kommentar, bedingt durch meinen mangelnden Sachverstand, genau so ü berflüssig wie ein verführerischer Augenaufschlag unter e i ner Gasmaske. Etwas genervt werfe ich einen Blick auf me i ne Armbanduhr, die mich noch rechtzeitig daran erinnert, schleunigst den Hörer wieder in die Hand zu nehmen. Da in den nächsten Minuten der spa n nende Teil, nämlich die gier i ge Begattung in all ihrer Schamlosigkeit, bevorstehen müs s te.
Für alles aufgeschlossen, greife ich zum Hörer und bin erschüttert! Schleiereule hechelte bereits den dritten O r gasmus herbei, war splitternackt, mit gespreizten Armen und Beinen auf dem Lotterbett gefesselt, ihre Augen verbunden, die Sektflasche fachmännisch entkorkt, und ordnungsgemäß auf ihrem schweißgebadeten bebenden Leib ausgeleert und... na ja, ich sag jetzt einfach mal der Moral wegen..., wegg e steckt.
Wie soll ich ihr nun erklären, dass ich den Anfang verpasst habe? Soll ich mich damit entschuldigen, dass ich die ganze Zeit von der Anatomie eines halbkrim i nellen Riechkolbens mehr angetan war, als von dem theatralisch aufbereiteten Begattungsritual einer Schleiereule?
Deswegen versuche ich Kathrin in ihrem Redefluss zu sto p pen, was mir natü r lich nicht gelingt – die nimmt mich gar nicht wahr!
Es ist schon sehr beschämend und demütigend, wenn einem die allerbeste Freundin bei einem derartig bedeutsamen Thema nicht zu Wort kommen lässt. Weder meine Meinung noch ein zaghaftes Hinterfragen im Sinne von Aufklärung, wurde i h rerseits geduldet. Sie hat sich noch nicht einmal bei mir erkundigt, ob ich ihren Ausführungen überhaupt geistig fo l gen kann.
> Halt die Klappe hat sie mich angefaucht, weil sie g e rade die gierige Zunge ihres Liebhabers auf ihrer klitsch i gen Haut zu spüren glaubte und sich zielsicher auf den vierten Höhepunkt hinstöhnte. Ob die das wirklich alles e r lebt hat? f ragte ich mich und schmollte beleidigt den Bil d schirm meines Computers an, auf dem unverändert das au s drucksvolle Mimenspiel meines zukünftigen Detektivs pran g te. Ohne es wirklich zu wollen, brach ich in schallendes Gelächter aus, weil ich mir, weiß der Himmel wieso, den Spürhund als leidenschaftlichen Sektlecker vorstellen musste. Meine Phantasie spielte mir einen Streich, indem sie mir sehr plastisch vorsimulierte, wie dieser schwei n sohrige Riechkolben auf mir liegt . W ie sein betörender Duft mir um die Nase weht und wie er sich zu g u ter Letzt mit seinen hervorstehenden Frontbeißern in die seidige Haut meines Halses verbeißt. Obwohl ich versuchte
Weitere Kostenlose Bücher