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Hexe sucht Besen (German Edition)

Hexe sucht Besen (German Edition)

Titel: Hexe sucht Besen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Dietze
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meinen Lacha n fall zu bezähmen . S chon alleine deswegen, weil ich das G e fühl hatte, dass mir gleich der Bauch platzen könnte, g e lang es mir nur sehr müheselig - aber dann doch schlaga r tig. Dank einer mir vertrauten Weichspülerstimme die bei mir ungläubig nachfragte, ob ich denn vergessen hätte, in welch schweren schicksalhaften Lebensabschnitt ich mich e i gentlich befinde. Nach dieser besorgten Nachfrage, blieb mir selbstve r ständlich abrupt das Lachen im Halse stecken. Ich musste wieder an Walter denken , und auch Kathrin tat ihr Übriges, um mich wieder auf den Boden der Tatsachen zu ve r frachten.
     
    > Spinnst du     höre ich sie beleidigt schimpfen.
    > Ich vertraue dir meine sexuellen Höhenflüge an, damit du endlich etwas dazu lernen kannst ! V ersuche dir zu vera n schaulichen, was du alles verpasst hast, vielleicht auch nie mehr erleben wirst...und aus Dankbarkeit lachst du mich aus...verspottest mich     > Nein...nein, entschuldige, ich habe nicht über dich g e lacht . I ch habe mir nur vorgestellt, wenn das Walter mit mir gemacht hätte... du weißt doch, ich bin doch furchtbar kitzlig. Deine Beschreibungen waren dermaßen präzise, dass ich regelrecht die Zunge des Spürhundes ...äh...ich meine von Walter auf meiner Haut gespürt habe. Aber im richtigen Leben wäre ich der Situation gar nicht gewachsen gewesen, weil ich mich wahrscheinlich totgelacht hätte < ,
    begründ e te ich Kathrin meinen Lachanfall.
     
    > Sag mal, Nebelkrähe, hast du was getrunken > Nein, äh ja..., also nur ein Glas Cognac, nicht richtig viel < ,
    beteuerte ich und schenkte mir nach.
    > Du klingst aber, als hättest du ein ganzes Weinfass geleert. Wie dem auch sei, ich muss jetzt Schluss machen, denn ich habe heute noch eine wichtige Verabredung. Ruf mich an, wenn du eine geeignete Detektei gefunden hast, oder besser, ruf mich erst an, wenn du das Belastungsmat e rial vorliegen hast. Dann komme ich bei dir vorbei und wir überlegen uns gemeinsam einen Schlachtplan ! O kay     > Ja toll, schön...und nochmals vielen Dank für deine A n teilnahme und den Tipp, ohne dich wäre... < ,
    quasselte ich unermüdlich in den Hörer hinein, bis ich en d lich kapierte, dass sie schon längst aufgelegt hatte.
     
    Ich schaltete den Computer ab, da ich die Telefonnummer der Spürhund D e tektei bereits ausgedruckt hatte und schlürfte mit meinen Wohlfühlpantoffeln in Richtung Stereoanlage, um sie einzuschalten. Ich fühlte mich plötzlich ziemlich niedergeschlagen und hoffte durch ein wenig Musik wieder in eine angenehmere G e mütslage zu verfallen.
    Mein Lieblingslied I am color...blind , von der Gruppe Cruel Intension , ertönte aus dem Lautsprecher. Meine Liebe zu diesem Musikstück ist so ausgeprägt, dass ich es b e stimmt schon 5000 M al angehört habe. Deswegen habe ich es gleich mehrmals hintereinander aufgenommen, damit mir das lästige Rücksp u len erspart bleibt. Sogar auf dem Klavier kann ich es nachspielen, aber aus Respekt vor der Sange s kunst, nicht auch noch singe. Nur das Miteinstimmen ist mir , bedingt durch die Unfähigkeit keine Töne halten zu können, gerade noch gestattet. Walter gefällt der Song überhaupt nicht . E r meint, das Lied klingt, als würde ein dahinsi e chender Junkie sein letztes Stoßgebet herausquetschen. Er hat eben kein Gespür für tief greifende Gefühle. Woher soll die ein unsensibler Aktenwurm auch nehmen. Ich drehe auf volle Lautstärke: > I am ready...i am fine... <,
    stimme ich unerlaubt in die ach so schön wehleidige Ballade mit ein. Ich steigere mich in den mela n cholischen Rhythmus hinein . T anze, drehe mich im Kreis, strecke meine Arme weit aus, lass mich resigniert zu Boden fallen, vergrabe mein Gesicht in meine Händen, steh wieder auf, greife zu meinem Glas, um meine seelischen Schmerzen zu betäuben. Schreie den Text weinend aus mir heraus, als würde ich das Schicksal um Gnade bitten oder besser, es verfl u chen. Je mehr ich mich betrinke, umso kraftvoller und wütender entwickelt sich meine Stimme. Bis mich dann doch die Kraft verlässt, ich mich erschöpft auf die Couch fallen lasse und meine Tränen freien Lauf lasse. Bis mich die Wut aufrüttelt und ich aufgelöst los schreie .
     
    » Du Bastard! Du abartiges Subjekt! Du spießiger Bürohengst      
    Ich weine, schreie meinen Frust heraus, reiße Walters Bücher aus dem Regal, fege die kleinen Bilderrahmen mit einer Armbewegung

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