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Hexen-Horror

Hexen-Horror

Titel: Hexen-Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nur einen Schlüssel. Da die Klappe wieder zugeschlagen worden war, sahen wir nicht, wie Mona auf das Geräusch an der Tür reagierte.
    In mir war schon eine Spannung hochgestiegen. Bisher wussten wir nicht genau, wen wir vor uns hatten, aber es konnte durchaus sein, dass sie sich nicht nur als Hexe fühlte, sondern auch eine war. Und da gab es auch sehr große Unterschiede, wie wir oft genug am eigenen Leib erlebt hatten.
    Die Tür war offen, aber Roselli hatte noch eine Frage: »Möchten Sie, dass ich mitkomme?«
    »Sie brauchen es nicht.«
    »Das ist gut.« Er kratzte sich etwas verlegen am Ohr. »Einen Bock darauf habe ich nämlich nicht. Ein Zusammentreffen mit dieser Person geht mir irgendwie quer.«
    »Ist verständlich.«
    »Dann viel Spaß. Wenn ich die Tür abschließen soll, geben Sie mir Bescheid.« Er deutete auf ein Wandtelefon. »Das ist vom mit dem Revier verbunden.«
    »Danke.«
    Suko zog die Tür auf und betrat die schmale Zelle als Erster. Ich blieb ihm dabei dicht auf den Fersen und schaute an ihm vorbei. Wir waren beide angespannt, doch die Tür war noch nicht hinter uns zugefallen, als wir uns wieder entspannten.
    Mona tat nichts. In ihrem schlichten Trainingsanzug eingepackt, hockte sie auf der Bettkante ziemlich am Kopfende des Bettes und hielt den rechten Arm halb hoch zur Seite hingestreckt, weil der zweite Kreis der Handschelle dort in der Wandöse aus Eisen steckte.
    Es gab für uns keine Sitzgelegenheit, und so blieben wir vor ihr stehen und warteten darauf, dass sie reagierte. Bisher hatte sie nicht mal den Kopf gehoben. Sie schaute gegen den Fußboden, als wäre dieser graue Belag besonders interessant für sie.
    Suko und ich warfen uns einen skeptischen Blick zu. Schließlich hob mein Freund die Schultern. »Sag du was.«
    »Ja, immer auf die Kleinen.«
    »Genau.«
    Ich räusperte mich. Es war mehr ein Laut der Verlegenheit. Erst dann sprach ich sie an. Zuvor erinnerte ich mich noch daran, wie gewalttätig sie gewesen war, und machte mich darauf gefasst, dass sich dies leicht wiederholen konnte.
    »Mona?«, fragte ich leise.
    Die Frau reagierte nicht.
    »Mona, bitte. Sie sollten sich nicht so verstockt verhalten. Wir sind gekommen, um mit Ihnen zu reden.«
    Ich hatte auch jetzt mit keinem Erfolg gerechnet, aber ich wunderte mich darüber, dass sie plötzlich den Kopf anhob, auch wenn diese Bewegung im Zeitlupentempo durchgeführt wurde. Während der Bewegung öffnete sie auch die Augen, und dann schaute sie mich an.
    Zum ersten Mal sahen wir ihr Gesicht!
    Nein, wir erschraken nicht, denn es war das Gesicht einer Frau, die wahrscheinlich älter aussah als sie in Wirklichkeit war. Man konnte davon ausgehen, dass das Leben seine Spuren in der ungesund wirkenden Flaut hinterlassen hatte. Ihr Gesicht wirkte eingefallen, die Wangen waren nach innen gezogen. Das Kinn trat recht spitz hervor, und die schmalen Lippen wirkten wie blutleer. Sie sah nicht mal böse aus, sondern zeigte uns einfach nur einen leeren Gesichtsausdruck, denn auch in ihren Augen entdeckten wir keinen menschlichen Ausdruck, der auf irgendein Gefühl hingewiesen hätte. Da saß eine Frau vor uns, die keine Emotionen kannte.
    Einige Haarsträhnen waren ihr in die Stirn gefallen und blieben dort kleben. Wer diese Frau anschaute, der musste einfach davon ausgehen, dass sie ausgepowert war und in ihr kein Motor steckte, der sie antrieb.
    »Sie sind doch Mona – oder?«
    Jetzt erlebten wir eine Regung. »Wieso? Was wollt ihr von mir? Haut ab, verdammt, haut ganz schnell ab. Verschwindet. Ich will euch nicht sehen, verflucht.«
    »Wir wollten eigentlich nur mit Ihnen reden.«
    »Und?«
    »Möglicherweise können wir Ihnen helfen. Oder wollen Sie noch die nächsten Tage hier in der Zelle bleiben? Ich denke nicht. Also müssen Sie uns schon entgegenkommen.«
    Sie runzelte die Stirn. Mit der freien Hand wischte sie über ihr Gesicht, dann krümmte sie den Finger und winkte mich zu sich heran.
    Ich zögerte noch, aber Mona stoppte ihre Geste nicht, und so tat ich ihr den Gefallen.
    Als ich den Kopf etwas zu ihr hinabbeugte, da änderte sich ihr Verhalten. Ich hörte die Stimme wie ein Zischen. »Hau ab, Arschloch, sonst fresse ich dich!« Sie brüllte mich noch an und griff wieder mit der freien Hand zu. Ihre Finger drehten sich in mein Haar, ich schrie auf, als ich den Schmerz spürte. Die Frau zerrte mich zur Seite. Ich würde über sie fallen, doch im letzten Augenblick winkelte ich den Arm an und schlug ihr mit dem Ellbogen

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