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Hexen Kuss. Werwolf-Fluch und Vollmond-Vampire

Hexen Kuss. Werwolf-Fluch und Vollmond-Vampire

Titel: Hexen Kuss. Werwolf-Fluch und Vollmond-Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatana Fedorovna
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Augen.
    Das sollte wohl einen Vampir darstellen. Er hatte zwar kein schauspielerisches Talent, aber es wirkte immerhin komisch, sodass fast alle über die gebotene Vorstellung lachten.
    Die ersten Schläge trafen Alex hart, er verlor fast das Gleichgewicht.
    Es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis sein Gegner ihn zu Boden schlug. War er doch nicht verändert und alles nur meine kranke Fantasie gewesen?
    Wenigstens bewahrte mich das vor meinem Rendezvous mit Iwan dem Schrecklichen. Der wirkte recht unzufrieden darüber, dass der Sieg seines Bruders scheinbar unverrückbar feststand.
    Dann änderte Alex plötzlich seine Technik. Es wirkte, als versteinerte er, wenn man das so sagen kann. Das sah ziemlich krass aus! Das Bums eines Boxhandschuhs traf auf einen Fels! Wlad verstauchte sich dadurch sogar seine Schlaghand etwas. So ging die erste Runde zu Ende.
    Alle staunten, dass Alex noch stand und so ungewöhnlich viel einstecken konnte.
    „ So, jetzt box ich dem in Fresse!“, kündigte Wlad in der Pause seinen Sieg an. Er wollte das Schauspiel wohl beenden.
    Zuerst reagierte Alex wieder auf diese idiotische Weise. Die Versteinerungstechnik setzte ihm sehr zu. An seinem Körper zeigten sich immer mehr blaue Stellen und auch eine dicke Beule im Gesicht.
    Plötzlich schlug aber auch er zu und traf Wlad an der Schulter. Der Schlag war von einer solchen Blitzartigkeit und Wucht, dass dieser strauchelte und sich in den Seilen verfing. Alle schauten verblüfft.
    Der Gestrauchelte eröffnete nun ein wahres Trommelfeuer der Rache. Doch Alex fand noch die Zeit, mich anzusehen und mir freundlich zuzulächeln, als wäre er mein Ritter auf einem Turnier.
    „Hat er dich gerade angelacht?“, fragte Cassy, die das auch gesehen hatte.
    „ Ja, hat er“, sagte ich.
    „ Ist doch toll! Das bedeutet, die Beschwörung wirkt!“ Sie zwinkerte mir zu. „Armer Wlad! Er kommt wohl nie zu dem, was er will. Aber wer steht schon auf Verlierer?“, kicherte sie.
    Vorsichtig sah ich zu Iwan. Dieser wirkte nun äußerst aufgeräumt und kratzte sich interessiert an seinem schwarzen Vollbart. Er witterte seine Chance. Ich konnte nur hoffen, dass der Zauber für zwei Gegner reichte.
    Wladimir war inzwischen vollkommen nass geschwitzt. Er wirkte desorientiert und schaute wie ein geprügelter Hund zu Cassy, die ihm immer wieder belustigt Küsschen zuwarf. Sie war und blieb ein Witzvogel. Diese Seite mochte ich sehr an ihr. Es war kein Platz für Trübsinn in ihrer Nähe. Vielleicht wollte sie aber auch von der eigenen Angst in ihrem Inneren ablenken. War es die Furcht vor dem Tod? Warum wünschte sie sich sonst so sehr, ein unsterblicher Vampir zu werden?
    Sie hielt ihren Daumen nach oben und zwinkerte ihrem Freund Mut machend zu. Dann deutete sie auf die Stelle ihres Körpers, für die Wlad ja kämpfte. Der Liebhaber in spe setzte ein gequältes Lächeln auf. Er war unsicher, ob er diese Stelle bekommen würde.
    Schaute Cassy zu Alex, feuerte sie ihn gleichfalls an. Sie war für beide.
    Nun begann Alex zuzuschlagen. Jeder Schlag war ein knallharter Treffer und wirbelte Wlad nur so durch die Arena. Alle – auch ich – rissen verblüfft und fasziniert die Augen auf und kommentierten ungefähr so die Szene: „Au! Oh! Autsch! Auaweh! Hups! Das tat weh!“
    Cassys Freund wirkte wie ein unter Drogen gesetzter schwerfälliger Gorilla, der nicht wahrhaben wollte, dass er schon besiegt war. Immer wieder taumelte er heran und murmelte etwas wie: „Das du büßen, ich dich fertigmachen …“
    Das nahm inzwischen jedoch keiner mehr ernst. Alle empfanden nur noch Mitleid für ihn.
    Iwan wurde immer fröhlicher und versuchte mir zuzuzwinkern.
    Nach einem äußerst harten Schlag unter das Kinn ging Wlad endgültig zu Boden. Unser Lehrer zählte ihn aus.
    „Das kann ich nicht glauben!“, kommentierte er. „Wer hätte das gedacht?“
    Iwan kletterte sofort in den Ring. Ich war vollkommen entsetzt und fürchtete um meine Unschuld.
    „Was willst du hier?“, blaffte der Sportlehrer ihn an.
    „ Sie haben vor Kampf das noch gesagt!“, verteidigte sich Iwan wütend in seinem unzureichenden Deutsch. Er wollte seinen Lohn – also mich – unbedingt haben.
    Erst jetzt wurde dem Sportlehrer bewusst, was er da nebenher versprochen hatte, da er natürlich nicht an einen Sieg von Alex geglaubt hatte. Herr Dewert musterte noch einmal Alex genau. Der sah tatsächlich schon wieder recht frisch aus. So als hätte er nicht gerade einen schweren Kampf hinter sich.

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