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Hexenblut

Hexenblut

Titel: Hexenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil White
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gegen die Wand zu rammen. Als sie vor Schmerz aufstöhnte, fasste er mit einer Hand in ihr Haar und zerrte so brutal, dass sie sich mitziehen ließ und ihr die Decke aus den Fingern rutschte.
    Er warf die Decke zur Seite und baute sich vor Sarah auf, die am Kapuzenstoff vor seinem Mund erkennen konnte, wie hastig er nach Luft schnappte.
    Sie versuchte wegzukriechen, doch er stellte ihr nach und entpuppte sich als wesentlich schneller als sonst. Die Art, wie er die Fäuste ballte, verriet ihr, dass er sich nicht länger unter Kontrolle hatte.
    Er griff nach ihrem Hemd und riss daran, sodass die Knöpfe in alle Richtungen flogen. Sarah hörte seine Wut, als er mit einem lauten Knurren nach ihr griff.
    »Warum tun Sie das?«, schrie sie. »Lassen Sie mich in Ruhe. Hören Sie? Lassen Sie mich in Ruhe. Nicht das!«
    Wieder zog er an ihrem Hemd, bis es in Fetzen gerissen war. Seine schwieligen Hände fassten nach ihren Brüsten, dann öffnete er seine Hose und schob sie bis auf die Oberschenkel nach unten.
    Sarah trat nach ihm, doch das machte ihn nur noch wütender. Seine Hände bekamen ihren Hosenbund zu fassen, und ein brutaler Ruck genügte, um die Knöpfe ihrer Jeans zu öffnen. »Nein, nein, nein, nein«, schrie sie unter Tränen, aber er riss einfach weiter an ihrer Hose, bis die um ihre Knöchel lag und sie seine kalten Oberschenkel zwischen ihren Beinen fühlte. Seine Hand lag auf ihrem Mund und drückte fest zu, die Kapuze war in der Nähe ihres Gesichts, und sie konnte hören, wie er einem Hund gleich in ihr Ohr hechelte. Seine Hand schmeckte nach Öl und Zigaretten.
    Sie stieß einen Schrei aus, als er brutal in sie eindrang. Sie versteifte sich und konnte sich nicht mehr rühren. Es war ihr nicht mehr möglich, sich gegen ihn zur Wehr zu setzen. Ihre Kraft war versiegt, und mit ihr auch die Wut. Sie erschlaffte und lag nur da, den Blick starr an die Decke gerichtet, während er sich auf ihr liegend bewegte und ihr unablässig eine Hand aufs Gesicht drückte und die Finger in ihre Wangen bohrte. Sarah hörte auf, den Schmerz wahrzunehmen. Es kam ihr vor, als würde das einer anderen Frau widerfahren, als wäre sie selbst nur eine Zuschauerin. Sie schrie nicht, und sie schlug und trat nicht um sich. Stattdessen starrte sie auf einen Punkt an der Decke, irgendwo inmitten der grellen Lampen. Nicht mal Tränen wollten ihr kommen.
    Es ging schnell vorüber, was sie an seinem schneller werdenden Atmen erkannte, während er auf ihr lag, ihr die Luft aus den Lungen presste und ihren Kopf auf den Boden drückte.
    Eine Weile blieb er noch so liegen, schließlich stand er auf, machte seine Hose zu und betrachtete sie.
    Sarah rührte sich nicht. Sie hörte sein heiseres, wütendes Keuchen. Sie wollte sich umdrehen und schreien. Sie wollte ihm so wehtun, wie er ihr wehgetan hatte. Doch sie machte es nicht. Stattdessen wischte sie sich den Dreck vom Mund und lag halb nackt da, die Kleidung in Fetzen gerissen, den Blick weiter an die Decke gerichtet. Dass er sie betrachtete, war ihr klar, doch sie fühlte sich leblos, apathisch und unfähig, sich zu rühren.
    Er verließ den Raum. Erst als die Tür zufiel, begann sie die Schmerzen zu fühlen. Und als sie zu schluchzen begann, hörte es sich an wie ein lang gezogener Schrei.

38
    A ls wir uns dem Gebäude näherten, sagte Katie: »Weißt du, was witzig ist? Niemand redet noch ein Wort mit mir. Dabei bin ich nicht diejenige, die ermordet wurde, und ich bin auch nicht spurlos untergetaucht. Ich bete, dass Sarah nichts zugestoßen ist, aber ich möchte, dass alles wieder normal wird. Ich muss Arbeiten schreiben und abliefern. Ich bin auf die Tragödie gestoßen, aber ich bin eigentlich kein Teil davon, deshalb möchte wieder ein normales Leben führen können.«
    »Das kann ich verstehen«, entgegnete ich. »Vielleicht kannst du das alles ja hinter dir lassen, wenn Sarah gefunden wird.«
    »Und was ist mit dir?«, fragte sie.
    »Was soll mit mir sein?«, gab ich verwundert zurück.
    »Was bedeutet dir diese Story?«
    Ich lächelte und seufzte leise. »Ich bin Reporter, ich schreibe die Story, ich werde dafür bezahlt, und dann widme ich mich der nächsten Story.«
    »Das heißt, für mich bedeutet das hier mein ganzes Leben, aber was dich angeht, bin ich nur ein kleiner Aspekt in einer Story, die du in Kürze wieder vergessen hast.«
    »So ist das Leben«, sagte ich. »Ich wüsste auch nicht, wie ich mich dafür entschuldigen könnte.«
    »Kein Wunder, dass Reporter so einen

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