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Hexenfluch: Roman (German Edition)

Hexenfluch: Roman (German Edition)

Titel: Hexenfluch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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braucht: Sie wird niemanden wieder gehen lassen. Dich nicht, Christian nicht, niemanden.  – Aber wenn es doch keine war? Es gab nur eine Möglichkeit. »Du musst mit mir kommen und das, was du gehört hast, ganz genau Alec MacCannan und den Mitgliedern seines Zirkels erzählen.«
    Der junge Mann machte einen Schritt rückwärts. »Ich kann nicht.«
    »Warum?«
    Er hob das Hosenbein seiner Jeans gerade weit genug, damit Ella den schwarzen Ring an seinem Knöchel sehen konnte. So als sei das Antwort genug.
    Verwirrt blickte sie ihn an. »Was ist das?«
    »Meine Kette.« Ein bitterer Zug legte sich um seine Lippen. »Allein kann ich mich ohne ihre ausdrückliche Erlaubnis nur ein paar hundert Meter vom Tower entfernen.«
    »Ihre? Lyreshas?«
    Er nickte. Sein Mund verzerrte sich noch mehr.
    »Was passiert, wenn du es doch versuchst?«
    »Sie merkt es. Und bestraft mich dafür.«
    Sein Tonfall verriet, dass er es schon einmal versucht hatte. Vielleicht sogar schon mehr als einmal. Und er sagte ihr auch ganz deutlich, dass sie nicht wissen wollte, wie die Strafe dafür ausgesehen hatte.
    Dann musste sie eben Mac und die anderen hierherbringen. Sie würden nicht begeistert sein, wenn sie erfuhren, wo sie sich in den letzten Wochen immer wieder aufgehalten hatte. »Kannst du in zwei Stunden wieder hier sein?«
    »Nein. Sie dürfen nicht wiederkommen. Verlassen Sie L.A., solange Sie es noch können. Das ist eine Falle. Sie wird ihn nicht gehen lassen. Niemals. Und die Menschen, die noch im Tower sind, auch nicht. Sie braucht sie als …« Er hielt abrupt inne, schloss den Mund hastig wieder, verschluckte den Rest des Satzes.
    »Als was?«
    Keine Antwort.
    »Als. Was.?«
    »Futter.« So leise, dass sie ihn kaum verstand.
    Großer Gott. Wie viele Menschen befanden sich inzwischen im Havreux Tower? Hunderte? »Und wenn es doch keine Falle ist? Du sagst, sie braucht meine Macht …«
    »Es ist eine. Glauben Sie mir. Garantiert. Sie wird ihn nicht gehen lassen. Niemals. Und Kristen, er … er würde nicht wollen, dass Sie … seinetwegen …«
    »Was, wenn doch nicht?« Ella warf einen schnellen Blick zum Havreux Tower hinüber, sah ihn wieder an. »Was, wenn es doch keine Falle ist?« Es war eine. Der Junge hatte recht. Es war eine. Es konnte nur eine sein. – Aber sie konnte doch nicht einfach tatenlos dabei zusehen, wie vielleicht Hunderte von Unschuldigen starben. Wie er vielleicht starb. – Nein, sie konnte es nicht riskieren, dass es vielleicht doch keine Falle war; dass sie die Möglichkeit hatte, wusste der Himmel wie viele Menschenleben zu retten – ihn zu retten –, und nicht hingehen. Wenn auch nur der Hauch einer Chance bestand, dass diese Dämonin es ernst meinte … Sie musste es zumindest versuchen. Wenn sie es nicht tat … Es würde sich anfühlen, als hätte sie jeden Einzelnen selbst umgebracht. Als hätte sie Christian selbst umgebracht. ›Lauf!‹ »Du würdest dieses Risiko auch eingehen, wenn du an meiner Stelle wärst.«
    Sein Schweigen, wie er die Lippen zusammenpresste und für einen kurzen Moment ebenfalls zum Havreux Tower hinschaute, war Antwort genug.
    »Ich rede mit Alec MacCannan. Du hast ja selbst gesagt, dass diese Dämonin Angst vor ihm und seinem Zirkel hat. Er wird mir helfen. Aber du musst ihm das alles auch noch einmal erzählen. Vielleicht kann er sich eher einen Reim auf das Ganze machen und hat eine Idee, wie man ihre Pläne vereiteln kann. – Gib mir zwei Stunden. Dann treffen wir uns wieder hier. Geht das? Kannst du noch einmal hierherkommen, in zwei Stunden?«
    Mikah zögerte, nickte schließlich. »Kann ich. – Wieder hier an der Bank. Am Rand des Parks ist es zu gefährlich.« Er machte einen Schritt auf sie zu. »Aber Sie müssen mir versprechen, dass Sie wirklich nicht allein wiederkommen …«
    »Okay.« So schäbig sie sich dabei vorkam: Sie hatte nicht vor, dieses Versprechen zu halten, wenn es sein musste.
    Das Lächeln war ebenso schnell wieder verschwunden, wie es aufgeblitzt war. Er nickte ihr noch einmal zu, machte kehrt und ging schnell den Weg hinunter, den sie zuvor gekommen waren. Ella sah ihm nach.
    ›Lyreshas Hure‹. Wenn sie an das dachte, was der Junge ihr gerade erzählt hatte, wurde ihr noch immer übel. Es erklärte vieles. Nur eines nicht: Wie passte sie in all das? Er liebt Sie. Verrückterweise glaubte sie ihm das. Aber da gab es noch dieses ›Dass er sie für seine eigenen Zwecke benutzen wollte …‹ Was hatte Kristen Havebeeg von

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