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Hexenfluch: Roman (German Edition)

Hexenfluch: Roman (German Edition)

Titel: Hexenfluch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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Havreux Tower hinüber, schaute wieder Ella an, die Hände zu Fäusten geballt. »Es hat mit ihm zu tun. Aber was immer es ist: Es kann nichts Gutes sein. Im Gegenteil. Nicht, wenn sie zu Alexander sagt, dass er dann endgültig seine Stelle als ihr Statthalter einnehmen wird. Und dass sie es bedauert, dass sie sich dann ein anderes Spielzeug für ihr Bett und die ihrer Lieblinge suchen muss.«
    Ungläubig sah Ella ihn an. Das konnte nicht sein. Er musste sich verhört haben. Das würde bedeuten … Nein! Sie konnte ihn doch nicht töten wollen. Plötzlich zitterten ihre Hände. Mikah schien es gar nicht zu bemerken. Er verzog den Mund. »Ja, schön dumm, nicht wahr? Aber wen interessiert schon, ob jemand wie ich zuhört? Wo soll ich schon hingehen? Wem könnte ich von solchen Dingen erzählen? Wer würde mir glauben? Die Menschen hier? Sie würden mich für verrückt halten. Oder mich bei ihr und ihren Lieblingen verpfeifen, wenn sie am Ende sogar zu ihren Handlangern gehören.«
    Die Bitterkeit in seiner Stimme weckte zwei Dinge in ihr. Mitleid. Und Wut.
    »Warum tust du das? Warum willst du ihm helfen?«
    »Ganz abgesehen davon, dass ich es nur zu gern sehen würde, wie ihr jemand einen reinwürgt? – Er hat ein paar Dinge für mich getan, die …« Er schüttelte den Kopf, schob störrisch das Kinn vor. »Er ist da für mich. Das ist alles, was ich wissen muss.«
    Ella gab vor, die Schärfe in seinem Ton nicht zu bemerken. ›Wir sind ihre Huren.‹ Mikah konnte nicht viel älter sein als siebzehn, allerhöchstens achtzehn. Sie mochte sich gar nicht vorstellen, wie er sich dabei fühlte. Bedeutete das, Christian hielt irgendwie die Hand über diesen Jungen? »Warum sagst du mir das erst jetzt? Ich meine, wir haben uns schon ein paar Tage lang gesehen?«
    Er wich ihrem Blick aus. Wieder stahl seine Hand sich zu seinem Ohrläppchen.
    »Du warst nicht sicher, ob du mir trauen kannst.« Er starrte nur noch entschlossener auf den Boden. Natürlich. ›Wir kennen uns nicht.‹ Und nach dem, was er ihr erzählt hatte … Wie konnte er sich bei irgendjemandem sicher sein, dass er ihm vertrauen konnte? Vermutlich war Christian die einzige Ausnahme.
    »Und warum traust du mir jetzt?«
    Er sah auf. »Ich … ich habe … ich wollte … – Sie hat mich geschickt. Mit einer Nachricht.«
    Mit einem scharfen Laut fuhr Ella zurück. »Was?«
    »Sie hat gespürt, dass Sie in der Nähe sind; die Puppenspielerin. Fragen Sie mich nicht, wie. Sie wusste es.« Das Zucken an seiner Wange war wieder da. Deutlicher diesmal. »Ich soll Ihnen etwas ausrichten.« Er rieb sich über den Mund. »Ich soll Ihnen sagen: Wenn Sie ihr heute Nacht in der Zeit zwischen Mitternacht und Morgengrauen zu Diensten sind, gehört Kristen Ihnen. Ein kleines Geschenk, von Frau zu Frau. Sie gibt Ihnen ihr Wort, wenn Sie getan haben, was sie von Ihnen will, lässt sie Sie unbehelligt wieder gehen und ihn können Sie mitnehmen.«
    Ella holte zischend Luft. »Das ist nicht dein Ernst.«
    Sein Nicken wirkte gequält. »Sie weiß, dass er Sie liebt. Nach dem, was er getan hat, um Sie vor ihr zu beschützen … Und nachdem Sie in der letzten Zeit immer wieder hierhergekommen sind …« … dachte sie, dass auch Ella ihn liebte. Trotz allem, was er in dieser Nach auf dem Friedhof getan hatte. Ihr Magen war ein Klumpen aus Eis. Sie hatte dieser Dämonin ohne es zu merken in die Hände gespielt … Thorens, du dumme Kuh! Er hat dich nie hierher mitgenommen. Warum wohl? Der Junge räusperte sich leise. »Und das soll ich Ihnen auch noch sagen: Keiner der Menschen, die heute seit Sonnenaufgang in den Tower hineingegangen sind, hat ihn seitdem wieder verlassen. Und sie werden das auch nicht mehr tun. Aber sie lässt sie ebenso unbehelligt gehen wie Sie und ihn, wenn Sie kommen und tun, was sie will. Ansonsten … wird sie jeden Einzelnen töten.«
    Sie starrte ihn nur an. Hastig schüttelte er den Kopf. »Sie dürfen ihr nicht glauben! Das ist eine Falle. Ich habe doch gehört, wie sie gesagt hat, dass sie ihn braucht. Sie wird ihn nicht gehen lassen. Selbst wenn Sie zu ihr gehen und tun, was sie will: Sie wird ihn nicht gehen lassen. Und sie wird Sie auch umbringen.«
    Eine Sekunde sagte Ella nichts, wusste sie nicht, was sie sagen sollte. Dann holte sie einmal tief Luft und stand auf. Was, wenn es keine Falle war …? Ja, klar Thorens. Du willst tatsächlich dem Wort einer Dämonenfürstin trauen? Natürlich ist es eine Falle. Wofür auch immer sie dich

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