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Hexengift

Titel: Hexengift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.A. Pratt
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zuckte und sie am Fuß packte, sodass sie mit voller Wucht gegen Nicolette prallte, die umfiel wie eine Statue. Marla trat mit aller Kraft nach hinten aus, in der Hoffnung, ihre magisch verstärkten Stiefel würden ihm den Schädel zertrümmern, aber der Tritt verfehlte sein Ziel. Wenigstens war Nicolette immer noch gelähmt und lag mit dem Rücken nach unten regungslos auf dem Boden. Ohne sich noch einmal umzudrehen, sprang Marla wieder auf die Beine und rannte auf Reave zu, der seine Messer in langsamen, gleichmäßigen Bewegungen durch die Luft kreisen ließ. Mit einem kurzen Gedankenbefehl hätte Marla ihren Umhang wenden und sich in eine rasende Killermaschine verwandeln können, aber die tödliche Seite ihres Umhangs war ein zweischneidiges Schwert, und Marla wollte sie nur im äußersten Notfall einsetzen - in ihrem Blutrausch könnte sie sich gegen Feind und Freund zugleich wenden, und sie konnte es unmöglich riskieren, Joshua etwas anzutun. Oder den anderen , dachte sie, wenn auch mit ein paar Sekundenbruchteilen
Verspätung. Außerdem war Reave wahrscheinlich nur ein Blender, der nicht besonders viel auf dem Kasten hatte, auch wenn das Blut an seinen Messern sie etwas beunruhigte - von wem stammte es wohl, und wo zum Teufel steckte Zealand? Die beiden Fragen passten erschreckend gut zusammen …
    Dann kam Reaves Angriff. Es ging fast schon zu leicht. Marla machte einen Schritt nach vorn, wehrte seinen Hieb mit dem Unterarm ab, packte ihn gleichzeitig am Handgelenk und nutzte seinen Schwung, um ihm sein eigenes Messer in den Leib zu rammen. Dann drückte sie mit aller Kraft auf seinen Arm, in der Erwartung, dass jeden Moment nasses, hellrotes Blut über ihre Finger sprudeln würde. Aber Reave stöhnte nur kurz, dann schubste er sie einfach weg. Sie ließ es geschehen, verlagerte ihr Gewicht nach hinten und stand mit ihrem Dolch in der Hand da.
    Reave riss sich das lange Messer einfach wieder aus dem Leib. Überrascht befühlte er das - staubtrockene - Loch in seinem Bauch. »Fotze.« Er klang eher nachdenklich als erschrocken, und Marla beschlich ein ungutes Gefühl. Reave war kein Mensch aus Fleisch und Blut - man konnte genauso gut versuchen, ein Toastbrot zu erstechen, wie ihm ein Messer in den Bauch zu rammen. Aber vielleicht war sein Körper ja weich genug, um ihn einfach zu zerreißen, ihn zu köpfen und zu zerstückeln. Ob ihn das aufhalten würde? Sie brauchte ein größeres Messer, am besten eine Axt, aber ein Schwert oder eine Machete würden es auch tun …
    In diesem Moment betrat Reaves Monster-Menagerie die Bühne. Die meisten davon waren etwa so groß wie eine durchschnittliche Bulldogge, matschten, bissen und kreischten,
während Hamils Golems im Schulterschluss mit Rondeau auf sie einschlugen, stampften und trampelten. Reave zog sich zurück, anscheinend der Überzeugung, dass seine Ungeheuer den Job auch ohne ihn erledigen würden. Aber Marla hatte nicht vor, ihn so leicht davonkommen zu lassen. Mit ihrem Amtsdolch als einziger Waffe konnte es zwar schwierig werden, ihm den Kopf von den Schultern zu reißen, aber sie würde es versuchen.
    »Marla, passen Sie auf Gregor auf!«, schrie Ted. Sie fuhr herum, verärgert, dass Ted immer noch da war. Gregor schleppte sich gerade zu Nicolette hinüber und griff nach ihren Haaren. Fluchend rannte Marla auf ihn zu, um ihn aufzuhalten, doch da stürzte Reave sich wieder auf sie, der die Ablenkung ausnutzte, um erneut sein Glück mit seinen Messern zu versuchen. Marla musste sich umdrehen, um seine Klingen abzuwehren. Währenddessen hörte sie hinter sich ein Klirren. Sie versetzte Reave einen Tritt, um ihn ein Stück zurückzudrängen, damit sie kurz nach Gregor sehen konnte. Der hatte inzwischen eine von Nicolettes Miniaturwaffen in die Finger bekommen, und jetzt war es Hamil, der stöhnend auf dem Boden lag. Der Voodoozopf, den er um seinen Finger gewickelt hatte, lag direkt neben ihm. Sofort sprang Nicolette auf und zog einen weiteren kleinen Gegenstand aus ihren Zöpfen, den sie mit aller Kraft auf den Boden warf. Anscheinend handelte es sich dabei um eine Art Energiezauber, denn als Nächstes hob sie ihren Boss hoch, legte ihn sich über die Schulter und rannte zur Tür. Marla blieb nicht viel Zeit, sich deshalb Sorgen zu machen, denn Reave setzte schon wieder nach. Sie ließ sich auf den Boden fallen und schlug ihm die Füße unter dem Körper weg.
Reave fiel, doch noch bevor sie sich auf ihn werfen und endlich ihren Enthauptungsschlag

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