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Hexengift

Titel: Hexengift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.A. Pratt
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durchführen konnte, packten die Tentakel einer seiner Missgeburten sie um die Fußgelenke und zogen sie in Richtung eines sabbernden Mauls. Marla warf sich herum und hackte auf die Fangarme ein - Moment, waren das nicht Zungen ? -, und das Vieh ließ winselnd von ihr ab.
    Marla rappelte sich hoch, um es wieder mit Reave aufzunehmen, da sah sie, wie Joshua auf ihn zuging, als wären sie alte Freunde. Reave sah einigermaßen verblüfft aus, als Joshua ihm eine Hand auf die Schulter legte und sich vertraulich an sein Ohr beugte. Reaves Augen begannen zu leuchten, dann nickte er. Wieder spürte Marla einen dieser absurden Eifersuchtsanfälle in sich aufwallen und ohrfeigte sich innerlich dafür - wenn man sich mit einem Liebesflüsterer einließ, konnte das zu allerlei Gefühlsverwirrungen führen. Als sie sich wieder im Griff hatte, erkannte sie erleichtert, was Joshua vorhatte: Er beschwatzte Reave, lenkte ihn ab. Sie gab Ted ein Zeichen, und gemeinsam halfen sie Hamil wieder auf die Beine. Rondeau eilte zu ihnen, sein Leinenanzug über und über bespritzt mit grün-schwarzem Albtraum-Monsterblut, während die beiden Bodyguard-Zombies ihnen die noch lebenden Albtraummonster vom Leib hielten. Marla zögerte, und Hamil redete beschwörend auf sie ein: »Joshua kommt allein zurecht. Los jetzt, wir sollten verschwinden, bevor es noch schlimmer kommt.« Joshua zurückzulassen fiel ihr noch schwerer, als einen Kampf nicht zu Ende zu bringen - aber widerwillig kam sie mit. Reave schaute ihnen nicht einmal nach.
    »Es tut mir leid, aber Joshua wollte einfach nicht mitkommen«,
sagte Ted, während sie zu den Aufzügen rannten. »Er sagte, er wolle euch helfen, und ich versuchte ihm zu erklären, dass das zu gefährlich ist, aber er ließ nicht mit sich reden.«
    »Wahrscheinlich war es gut, dass er geblieben ist«, sagte Marla, »sonst hätten ein paar von uns das hier vermutlich nicht überlebt.«
    »Das war wohl ein ziemliches Desaster«, meinte Hamil schnaufend.
    »Wir haben schon bessere Tage gehabt«, erwiderte Rondeau. »Aber sobald wir Genevieve haben, nämlich morgen, werden wir diesen Reave auf Standby schalten, nicht wahr? Dr. Husch wird Genevieve bis obenhin voll mit Hardcore-Beruhigungsmitteln pumpen, die sie in so tiefen Schlaf versetzen, dass sie nicht einmal mehr träumt. Und dann wird Reave entschwinden wie … naja, wie ein böser Traum, nachdem man aufgewacht ist.«
    »Das hoffe ich«, sagte Marla. »Vorausgesetzt, wir finden Genevieve, bevor Reave es tut. Was bin ich froh, dass Langford ein besserer Wahrsager ist als Gregor.«
    Während sie hinunter zum Ausgang fuhren, jammerte Hamil darüber, dass er seine Fleischgolems verlieren könnte. Er hoffte inständig, dass sie zumindest so weit unversehrt bleiben würden, dass sie es noch bis nachhause schafften - ihr Tod wäre ein ernst zu nehmendes Trauma für ihre Operatoren.
    Sie waren kaum aus dem Gebäude heraus, da klingelte Marlas Handy. Es war Joshua. »Bist du in Ordnung?«, fragte sie.
    »Ich musste Reave versprechen, dass ich neben seinem
Thron sitzen werde, wenn er die Weltherrschaft übernimmt, aber ansonsten geht es mir gut. Seid ihr rausgekommen?«
    »Wir sind jetzt draußen.«
    »Ich bin schon auf halbem Weg, ich habe Reave davon überzeugt, dass er dich auch ein andermal vernichten kann, ganz nach seinem Belieben, und ich sagte ihm, dass ich mich später wieder mit ihm treffen würde.« Er machte eine kurze Pause. »Männer glauben doch einfach alles, oder?«
    »Du bist ein Schatz. Komm zum Club, sobald du kannst.« Sie klappte ihr Handy wieder zu. »Ein Sieg sieht anders aus«, sagte Marla und kletterte auf den Rücksitz des Bentley. »Aber eine Niederlage auch.«
    »Ja, schon gut, Joshua ist der tollste Typ auf der ganzen Welt, auch wenn er deine Befehle vollkommen ignoriert hat, und ganz abgesehen von der Tatsache, dass mein schöner Anzug jetzt von oben bis unten mit Krebs-Quallen-Spinnen-Schleim verklebt ist«, sagte Rondeau seufzend. »Das Schlimmste ist allerdings, dass ich, sobald ich ihn sehe, selbst glaube, er wäre der tollste Typ auf der ganzen Welt.«
    »Ja, mein Lieber. Eifersucht ist etwas Hässliches«, erwiderte Marla. »Und Neid auch.«
     
    Nicolette hatte sich mit Gregor im tiefsten aller Keller des Wolkenkratzers verkrochen, ungefähr vergleichbar mit einem Atombunker. »Das war knapp«, sagte sie, während sie Gregors Knie bearbeitete. Sie war mit ihrer Magie nicht nur in der Lage, Chaos zu produzieren und zu reproduzieren,

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