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Hexengold

Hexengold

Titel: Hexengold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Rehn
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tastete nach Magdalenas Fingern und drückte sie leicht. »Eben noch hat sie dort unten in einer Hausecke gleich neben der Mehlwaage gestanden und immerzu auf unser Tor geschaut.«
    »Wo?« Magdalena beugte sich vor. »Du irrst dich. Da ist niemand mehr außer diesem letzten Fuhrmann bei der Mehlwaage. Was sollte Adelaide auch dort unten? Warum sollte sie sich im Finstern herumdrücken? Sie kann doch ins Haus kommen und sich bei einem von uns nach deiner Genesung erkundigen.«
    Als sie sich wieder aufrichtete, streifte sie mit dem Oberkörper dicht an Erics Gesicht entlang. Dabei verrutschte der Ausschnitt ihres Kleides und gab den Blick auf die Ansätze ihres Busens frei. Sie zuckte zusammen, als sie Erics Atem auf der bloßen Haut spürte. Die Wärme kitzelte sie. Der Griff seiner Finger um ihre Hand wurde fester. Sie krallte sich hinein. Ihre Blicke begegneten sich. Das Blau seiner Augen funkelte verführerisch. Seine Lippen spitzten sich zum Kuss. Ehe sie sich’s versah, rutschte sie auf seinen Schoß, schlang ihm die Arme um den Hals und presste ihren Mund auf seinen. Die Lippen öffneten sich, die Zungenspitzen berührten einander. Immer gieriger suchten sie sich, spielten miteinander. Auf einmal wusste Magdalena, wonach sie sich seit Wochen gesehnt hatte: Eric! Endlich schmeckte sie ihn wieder, endlich roch sie ihn, endlich spürte sie ihn in sich. Das Kribbeln im Bauch wurde stärker, wohlige Hitze erfasste ihren Leib. Kundig tasteten seine Finger über das Kleid, fanden die Ösen des Mieders und öffneten sie. Leise stöhnte sie auf, als seine rauhen Fingerspitzen ihre bloße Haut berührten, sich bis zu den Spitzen ihrer Brüste vorwagten und damit zu spielen begannen. Sein Atem wurde schneller. »Lass uns nach nebenan gehen«, hauchte sie ihm ins Ohr und erhob sich.
    Die Dunkelheit im Schlafgemach störte sie. Nach all den Monaten wollte sie ihren Mann nicht nur nah bei sich spüren, sondern auch dicht vor sich sehen. Während er die Vorhänge am Bett zurückschob und sich auf der Bettkante niederließ, entzündete sie die Kerze auf dem Nachttisch. Seine Hände umfassten ihre Hüften und strichen sanft, aber bestimmt über ihre Rundungen. Lächelnd drehte sie sich um und streifte das Kleid ab. Der flackernde Kerzenschein huschte über sein Gesicht, zauberte ein Strahlen in seine Augen. Schmunzelnd verfolgte er jede ihrer Bewegungen. Sie beugte sich vor, knöpfte ihm das Hemd auf, strich sanft über den Verband auf seinem Oberkörper und half ihm aus der Hose. Nackt ließen sie sich in ihr Federbett zurückfallen und versanken in den Tiefen ihrer Lust.
    »Ich könnte ein ganzes Schwein vertilgen.« Eric rüttelte sanft an ihrer Schulter und sah sie spöttisch an, als sie ihn verschlafen anblinzelte. Noch ruhte ihr Kopf auf seiner Brust. Eng schmiegte sie sich an seinen bandagierten Körper und atmete im selben Rhythmus wie er. Sie hörte das hungrige Grummeln seines Magens. Trotzdem verspürte sie keine Lust, den angenehmen Platz aufzugeben. »Bleib noch ein wenig«, murmelte sie und vergrub den Kopf in seiner Armbeuge. Der herbe Geruch seines Schweißes erregte sie. Ihre Nase schob sich tiefer in die Höhlung. Sie spürte eine neuerliche Woge der Lust in sich aufsteigen. Ihr linkes Knie schlang sich eng um seinen Unterleib, ihre Finger glitten auf der nackten Haut entlang, spielten mit den feinen Haaren, die sich auf einer Linie zwischen Nabel und Unterleib entlangschlängelten. Bald reckte sich auch sein Körper dem ihren entgegen. Der Appetit auf Fleisch war vergessen. Von neuem gaben sie sich der Liebe hin.
    »Ich hoffe, ich bin der einzige Patient, der diese Sonderbehandlung bei dir erfährt.« Eine ganze Weile schon lagen sie ineinander verschlungen unter der Decke. Gedankenverloren wanderten seine Finger über ihre nackten Schultern, verfingen sich in dem weichen, offenen Haar.
    »Und ich hoffe, ich bin die einzige Frau, die dich derart pflegen darf.« Sie hob den Kopf und sah ihn an. Die dünne Kerze auf dem Nachttisch war fast heruntergebrannt, die Schwärze vor der Fensterscheibe verriet, wie weit die Nacht fortgeschritten war. Umrahmt von dem blütenweißen Bettzeug leuchtete Erics rotblondes Haar. Selbst die grauen Strähnen, die sich inzwischen schon recht üppig darunter mischten, glänzten. Das vorhin noch so blasse Gesicht wies mehr Farbe auf, auch die Lippen hatten an Rot gewonnen.
    »Gern darfst du mich weiter pflegen. Das Wichtigste scheint mir, meinen schrecklichen Hunger zu bekämpfen.

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