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Hexenhatz im Monsterland

Hexenhatz im Monsterland

Titel: Hexenhatz im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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Hilfe.
    »Wißt Ihr«, meldete sich nun auch der kleine, kränklich gelbe Kerl am Tischende zu Wort, »unter der Erde ist es verdammt dunkel, und die Beschilderung läßt wirklich zu wünschen übrig.«
    »Ihr wollt mir doch nicht etwa glauben machen… «, setzte Mutter Duck langsam an.
    »Aber nein, nicht doch!« stimmte der kränkliche Dämon ihr hastig zu. »Wir hätten Euch natürlich nie zugemutet, das zu glauben!«
    »Es könnte aber noch einen anderen Grund für unsere Anwesenheit geben«, fiel nun der hammerschwingende Dämon ein; seine Stimme überschlug sich beinahe. »Drücken wir es mal so aus – wir haben Euch vermißt. Natürlich. C’est ca! Aber sicher!« Nervöse Klauen zerrten an einem offenbar zu engen Kragen. »Oh, Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie hart es uns angekommen ist, so lange ohne Euer liebes Antlitz zu leben. Großes Ehrenwort. Es ist nun schon – also genaugenommen, unsere letzte Begegnung liegt ja wahrhaftig schon Stunden zurück, und uns fehlte Eure inspirierende…«
    »Ruhe!« donnerte Mutter Duck.
    Die Dämonen schwiegen.
    In dieser plötzlich einsetzenden Stille hörte ich andere Geräusche in meinem Rücken. Ich schielte hinter mich und entdeckte Snarks, Brax und Guxx, die das Flußufer emporklommen.
    »Und ihr drei versucht besser auch keine Tricks!« drohte Mutter Duck in Richtung der drei Kletterer, die unter ihrem befehlsgewohnten Blick regelrecht zusammenzuckten. Dann wandte sie sich wieder dem Komitee zu. »Ihr erinnert euch doch noch daran, was bei der letzten Blutkochaktion geschah?«
    Alle fünf Dämonen nickten eifrigst.
    »Aber ja doch, Mutter Duck.«
    »Sicher, sicher, Mutter Duck.«
    »Die Überlebenden werden von den besten Ärzten der Niederhöllen versorgt, Mutter Duck.«
    »Nun gut«, stellte Mutter Duck zufrieden fest. »Wir wollen doch nicht, daß so etwas ein zweites Mal passiert, oder?«
    Die fünf Dämonen erbleichten unisono, was zu einer kleidsamen Pastelltönung ihrer sonst so niederhöllisch-schrillen Gesichtsfarben führte.
    »Aber nein, Mutter Duck.«
    »Auf keinen Fall, Mutter Duck.«
    »Auf gar keinen Fall. Wünschen Mutter Duck eine schriftliche Erklärung?«
    Doch bevor Mutter Duck zu einer Antwort ansetzen konnte, erklang eine barsche Stimme:
    »Beginne!«
    Brax schlug den Takt auf der Trommel, die er voraussichtigerweise an seinem Gürtel befestigt hatte.
     
Guxx Unfufadoo, der rasende Dämon,
Hat die Nase voll von Niederhöllen-Feiglingen.
Wird sich in ihre ungeschützten Bäuche festkrallen,
Wird sie in die blubbernden Schleimpfuhle werfen!
     
    Guxx ließ seine Klauen spielen, als warteten diese ungeduldig darauf, mit den oben erwähnten Tätigkeiten zu beginnen.
    Die Komiteemitglieder starrten ihren früheren Führer an, jenen Führer, dem sie einst als dem Großen Hoohah zugejubelt hatten. Mutter Duck war vorübergehend vergessen. Guxxens Ankündigung hatte offensichtlich den Stolz des Eroberungskomitees getroffen.
    »Ach ja?« fragte das kleine, kränklich gelbe Geschöpf am Tischende spitz.
    »Wo ist denn deine Armee?« verspottete ihn der nächste.
    »Warum kommst du nicht näher ran, und traust dich dann?« kam ein hämischer Vorschlag vom anderen Ende des Tisches.
    Der Vorsitzende deutete mit seinem Hammer auf Guxx.
    »Also«, grollte er Guxx finster an, »wir wollen hier doch einmal etwas klarstellen: du warst ehedem eine bedeutende Persönlichkeit in den Niederhöllen, aber die Zeiten sind nun vorbei. Jetzt bestimmen wir die Geschicke der Unterwelt. Solltest du dich dafür entscheiden, unsere Herrschaft in Frage zu stellen, dann gibt es…«, er legte eine dramatische Pause ein, »… Vergeltung.«
    »O ja!« rief der Kränkliche enthusiastisch aus.
    Mutter Duck trat zwischen die Streitenden.
    »Das denke ich nicht«, stellte sie mit tödlicher Ruhe fest und bannte die Dämonen mit ihrem stieren Blick. »Nichts dergleichen werdet ihr tun. Diese drei hier genießen meinen Schutz.«
    Ich mochte meinen Ohren nicht trauen! Mutter Duck, unsere geschworene Feindin, beschützte uns. Ich fragte mich, was wohl diesen Sinneswandel zu unseren Gunsten bewirkt haben mochte, und kam zu dem Ergebnis, daß unsere tiefe Ernsthaftigkeit sie überzeugt haben mußte. Während wir ihre Märchen aufgeführt hatten, hatte sie unseren ehrlichen, aufrichtigen Charakter durchschaut. Vielleicht konnte ich ja nun leichter mit ihr verhandeln!
    »Aber das sind Dämonen!« protestierte das Hammerwesen. »Sie gehören uns! Nach allen Paragraphen des

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