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Hexenhatz im Monsterland

Hexenhatz im Monsterland

Titel: Hexenhatz im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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stampfte Papa Dämon in den Raum.
     
Guxx Unfufadoo, Papa Dämon,
Sieht uns’ren goldgelockten Gast.
Wird ihn in der Pfanne braten,
Mag das Mahl denn wohl geraten!
     
    »Papa hat recht«, bemerkte Mama Dämon, die nun wie beiläufig ebenfalls in den Teich-Salon schlenderte. Die Dame des Hauses trug ein orange und grün kariertes Kleid. »Was für ein glücklicher Zufall, daß du zu Besuch gekommen bist. Goldgelockte Jungfrauen sind unsere Lieblingsspeise.«
    »Auch goldgelockte Jungfrauen, die wie das da aussehen, Mama?« quäkte der niedliche Sprößling, als er in das Bad hopste. Wuntvor dachte bei sich, daß die Windelhöschen sich an einem so großen und so grünen und so schuppigen Wesen etwas seltsam ausnahmen.
    »Aber, aber, Baby Dämon«, tadelte die Mutter milde. »Einer geschenkten Mahlzeit schaut man nicht ins Maul!« Das Wesen lächelte Wuntvor entschuldigend an. »Wenn du jetzt so freundlich sein würdest, dort hinüberzugehen. Ich denke, ich werde schon eine Pfanne finden, die groß genug ist.«
    Wuntvor kämpfte den Anfall von Panik nieder, der aus seinen Eingeweiden in Richtung Denkzentrum stieg. Er hatte es mit vernunftbegabten Wesen zu tun, ermahnte er sich. Man würde mit ihnen reden können.
    »In der Tat?« hub er an. »Und was würdet ihr denken, wenn ich mich als etwas ganz anderes entpuppen würde? Sagen wir, als verkleideter Abenteurer?«
    »Und was würdest du davon halten, in einen Pfuhl aus Lavaschleim geworfen zu werden?« entgegnete Baby Dämon. »Papa mag es gar nicht, wenn man sich über ihn lustig macht.«
    »Ja«, stimmte die Mutter ihm zu. »Paps hat heute wirklich schlechte Laune. Aber darüber mußt du dich bald nicht mehr sorgen.« Das Geschöpf betrachtete Wuntvor mit Kennermiene. »Ich werde dich doch lieber backen. Fünfundvierzig Minuten bei – sagen wir, 220 Grad, und du mußt dir über gar nichts mehr Sorgen machen.«
    »In der Tat«, erwiderte der Bursche und folgte Mama Dämon durch die Tür in den daneben liegenden Raum. Er überlegte schlau, daß er so zwar näher an dem Herd, aber auch der Höhlenöffnung und damit der Freiheit näher sein würde.
    »Setz dich einfach irgendwo hin«, forderte die Hausherrin ihn auf, während sie sich emsig an dem Küchenschrank in seinem Rücken zu schaffen machte. »Wo du schon einmal da sitzt, würde es dir doch nichts ausmachen, mir beim Möhrenschrabben zu helfen? Glaub mir, es hilft dir, die Zeit zu vertreiben.« Das Wesen öffnete die Schranktür und wühlte in einem Haufen Messer herum. Es zog das kleinste der Exemplare hervor und reichte es Wuntvor mit einem entschuldigenden Lächeln. »Hier unten ist es so schwierig, an gutes Küchenpersonal zu kommen!«
    Wuntvor ergriff das Messer und begann, das Gemüse zu putzen. Er fragte sich, ob er das kleine Gerät wohl als Waffe benutzen könnte. Doch was würde er mit diesem Winzling schon erreichen – die Dämonen zu Tode kitzeln?
    Und erst in diesem Augenblick erinnerte er sich daran, daß er unter all dem Haar und all dem Sackleinen schließlich noch ein Schwert verborgen hatte.
    Mama Dämon schwatzte derweil vor sich hin, während sie die Zwiebeln hackte. »Ich weiß, daß es eine Zumutung ist – wo wir dich doch essen werden und all das –, aber könntest du mir trotzdem sagen, zu welchem Frisör du gehst? Ich meine nur, sieh dir mal mein Haar an! Ich kann einfach nichts damit anfangen. Deshalb bin ich auch so froh über meine Nebenbeschäftigung. Du würdest nicht glauben, wie schnell sich die Leute Bemerkungen über dein Aussehen verkneifen, wenn du mit einer gebrauchten Waffensammlung auftauchst!«
    »Oh – in der Tat«, antwortete Wuntvor, der die Unterhaltung am Leben erhalten wollte, bis er einen Fluchtplan ausgeheckt hätte. »Es – äh – es wächst einfach so, ist alles natürlich.«
    Mama Dämon seufzte. »Komm, komm, du kannst mir keine Märchen erzählen – schönes Haar fällt nicht einfach vom Himmel. Aber wenn du es von Natur aus hast, um so besser.«
    »Essen!« quäkte Baby Dämon, als es in die Küche platzte. Der so ungemein große und beeindruckende Familienvater ragte direkt hinter ihm auf.
    Nun gut, dachte unser Held wild entschlossen, jetzt oder nie. Mit einem imponierenden Schrei zog er sein Schwert.
    »O nein, das werdet ihr nicht!« rief er den überraschten Dämonen entgegen.
    »Das ist richtig!« fügte das Schwert hinzu. »Das tut ihr nicht. Eigentlich tut ja, jedenfalls in diesem Moment, niemand etwas.«
    Der Bursche starrte das Schwert

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