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Hexenhatz im Monsterland

Hexenhatz im Monsterland

Titel: Hexenhatz im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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eine zweite Stimme hinzu. »Wir kommen dich besuchen, und du sagst noch nicht einmal hallo!«
    »Oh, wow!« kommentierte eine dritte.
    Acht sehr kleinwüchsige Männer traten aus dem Wald und bildeten einen Halbkreis um Wuntvor und den Schuhbert.
    »In der Tat?« fragte Wuntvor. »Entschuldigt bitte, aber kennen wir uns?«
    Einer der acht trat vor. Als er zu sprechen begann, rang er die Hände. »Oje, ach du liebe Güte, entschuldigt bitte. Wir konnten ja nicht wissen, daß Ihr immer noch unter Mutter Ducks Zauber steht. Wir sind natürlich die Sieben Anderen Zwerge.« Er winkte seinen Kumpanen, ebenfalls vorzutreten. »Schnuti, Grobi, Träni, Keuchi, Lärmi, Kranki und Glubschi. Und meine bescheidene und unzulängliche Person, der Anführer dieses Haufens: Schleimi.«
    »Kannst du das noch mal wiederholen?« schrie einer der Zwerge. Wuntvor folgerte, es müsse sich um Grobi – oder etwa um Schnuti (?) – handeln.
    »Und wer hat dich gewählt?« fragte ein anderer im Tonfall tiefster moralischer Entrüstung. Das mußte Schnuti sein. Wenn es nicht Träni war.
    Einer der anderen stöhnte. Hieß er darum Lärmi? Oder würde das auch eine Benennung als Keuchi oder Kranki rechtfertigen? Wuntvor entschloß sich, sich hinfort dieser nutzlosen Namensspekulationen zu enthalten.
    »In der Tat«, begann er. »Es war ausgesprochen reizend, mit euch zu plaudern, aber leider haben wir es sehr eilig, denn wir sind auf der Flucht.«
    »Aber das ist ja der Grund unseres Hierseins!« rief Schleimi aus, wobei er die Hände nun mit doppelter Geschwindigkeit rang. »Wie verderblich für uns alle!«
    »Verzeihung«, sagte unser Held erstaunt. »Flieht ihr etwa auch?«
    »Was für ein dummer Gedanke!« spuckte ein Zwerg, es mußte wohl Grobi sein, in den Raum.
    »Wenn du bitte die wenig diplomatische Ausdrucksweise meines Zwergenvetters verzeihen mögest«, warf Schleimi ein, »nein, Flucht liegt uns völlig fern. Als magische Geschöpfe gehören wir zu den Östlichen Königreichen. Wir sind vielmehr von Norei geschickt worden, um dir bei deiner Flucht zu helfen.«
    Norei? Seine wahre Liebe! Das Gesicht der schönen Hexe drängte sich mit Macht in Wuntvors Bewußtsein. Es war immer noch ein wenig neblig, erkannte er mit Schaudern. Was sonst hatte er noch vergessen?
    »Das ist richtig«, fuhr Schleimi fort, nachdem Wuntvor sein inneres Gleichgewicht einigermaßen wiedergefunden hatte. »Jetzt hör mir bitte genau zu, und ich darf wohl hinzufügen, daß es eine übergroße Ehre für mich Wurm ist, mit diesem Auftrag betraut…«
    Schleimi mußte einen Augenblick innehalten, denn Buhrufe wie: »Auch das würde ich gerne noch einmal hören!« und: »Wer hat dich denn zum Anführer gewählt?« drangen aus der Mitte seiner zwergischen Genossen, bevor er fortfahren konnte:
    »Du sollst zu einem Hügel im Westen gehen und dort auf Seine Schuhbertschaft warten.«
    »Seine Schuhbertschaft?« Tap, der Wunsch-Schuhbert, erblaßte plötzlich.
    »Aber Norei… «, setzte Wuntvor an, der nur noch seine junge Hexe so schnell wie möglich wiedersehen wollte.
    »Ich muß dich um Verzeihung bitten«, unterbrach ihn Schleimi, »aber mehr weiß ich nicht. Du mußt zum Westlichen Hügel reisen.«
    »Seine Schuhbertschaft?« ärgerte sich Tap. »Was hat der Kerl hier zu suchen, wo ich doch schon die Schuhbert-Stellung halte? Ich habe schließlich meine Aufgabe erfüllt, oder etwa nicht?« Der Kleine warf Wuntvor einen Blick zu, der deutlich von schlechtem Gewissen zeugte. »Oje, vielleicht habe ich das auch nicht. Was war das überhaupt für ein Unsinn mit dieser Sieben-Wünsche-Geschichte!« Er klatschte sich selbst die kleine Hand gegen die Wangen. »Mutter Duck! Ich habe mich von ihrem Zauber beeinflussen lassen!« Er schien einen akuten Schweißausbruch zu erleiden und zerrte emsig an Wuntvors Sackleinenrock.
    »Hör zu«, redete er beschwörend auf den Burschen ein, »ich würde es sehr begrüßen, wenn du die jüngsten Ereignisse nicht vor Seiner Schuhbertschaft zur Sprache bringen würdest. Ich meine – Haken und Ösen! – ich werde zum Absatzsortieren degradiert!«
    »In der Tat!« stimmte unser Held ihm zu, der sich über einige Dinge noch entschieden im unklaren befand. »Was haltet ihr davon, wenn wir uns jetzt wieder ans Fliehen machen?« Wenn er sich einer Sache sicher war, dann war es die, daß er sich so schnell wie möglich zu jenem Westlichen Hügel aufmachen mußte, da seine geliebte Norei ihn darum gebeten hatte.
    »So lebt denn wohl!«

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