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Hexenhatz im Monsterland

Hexenhatz im Monsterland

Titel: Hexenhatz im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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Nachbarraum wurden zunehmend aufgeregter, und Wuntvor wurde immer deutlicher klar, daß er seine Entscheidung auf der Stelle treffen mußte – oder alles wäre zu spät. Er kniete am Rand des größten der drei Teiche nieder und starrte hinunter, ob er dessen Grund ausmachen konnte.
    Das Wasser war völlig undurchsichtig, ja, es hatte darüber hinaus den Anschein, als würde es aus einer milchigen, stumpf-grauen Flüssigkeit bestehen. Und noch darüber hinaus argwöhnte Wuntvor, daß es sich bei der Flüssigkeit vielleicht gar nicht um Wasser, sondern um eine wesentlich schwerere, zähflüssigere Masse handelte. Er fragte sich, ob er mal mit der Hand die Oberfläche durchbrechen sollte, fürchtete sich jedoch vor den enormen Dampfmengen, die der Teich zu produzieren schien. Schließlich hatte er sich heute schon einmal verbrannt. Nein, dieser Tümpel würde ihm garantiert nicht nützlich sein. Vielleicht, dachte er bei sich, sollte er besser einen der beiden anderen ausprobieren.
    Er watschelte zu dem nächstkleineren Tümpel hinüber, bemerkte jedoch, daß dessen Oberfläche mit festen Partikelchen durchsetzt war, die auf der dickflüssigen Masse trieben. Erst als ein Eiseshauch seine Nasenspitze traf, erkannte Wuntvor, daß es sich bei den Partikelchen um winzige Eisschollen handelte.
    Nein und abermals nein, fuhr es Wuntvor durch den Kopf, auch dieser Pfuhl war nicht geeignet.
    Zum Glück gab es ja noch den kleinsten der drei Teiche. Bislang schien er in diesem Haushalt das meiste Glück mit den kleinsten Dingen gehabt zu haben. Vielleicht würde seine Glückssträhne ja anhalten.
    Mit großer Vorsicht steckte er die Hand in die Flüssigkeit. Sie sank so schnell hinein, als wäre sie durch die Berührung schwerer geworden. Er stellte sich vor, daß er mit dem ganzen Körper in die Masse hinabgesunken wäre, hätte er nicht so überlegt gehandelt. Mit dieser Flüssigkeit stimmte irgend etwas nicht – sie fühlte sich schwer und schlüpfrig zugleich an. So wie Hafergrütze in Ölform.
    Wuntvor zog die Faust rasch aus dem Pfuhl zurück. Sie war mit Schleim bedeckt.
    »Iii!« gellte er unfreiwillig.
    »Ist da wer?« rief die knarrende Stimme aus dem Nebenraum.
    Wuntvor konnte hören, wie drei Fußpaare in Richtung Tür stürzten. Das würde seine letzte Fluchtchance sein! Er warf einen Blick auf den schleimgefüllten Tümpel in seinem Rücken. Jetzt oder nie mußte er den kühnen Sprung wagen!
    Schleimgefüllter Pfuhl? Unser Held kam zu dem Ergebnis, daß er den Sprung denn doch nicht…
    Als indes drei Köpfe in der Tür auftauchten, hätte er seine Meinung beinahe wieder geändert.
     
Guxx Unfufadoo, Papa Dämon,
     
    Eine unvorstellbar massige und bläulich-lilafarbene und häßliche Kreatur fügte die recht ungelenken Worte hinzu:
     
Sieht den Fremden nun dort stehen,
Sieht, daß er unsere Schleimpfühlchen angestarrt hat.
Wer hatte unsere Pfühlchen beschmutzt?
     
    Der zweite Dämon nickte mit seinem irgendwie kleineren und irgendwie graueren Kopf, eine Bewegung, die dazu führte, daß sein langes Haar wie eine Kompanie von Krämpfen gequälter Schlangen um seinen Schädel zuckte. So man es denn ›Haar‹ nennen konnte. In Wuntvors Augen sah es eher wie ein Knäuel nassen Seetangs aus.
    »Jemand hat seine schmutzigen Spuren neben meinem Schleimtümpelchen hinterlassen«, fiel nun auch die zweite Stimme, in ihrem unnatürlich hohen Falsett ein.
    »Jemand hat sich an meinem Pfühlchen zu schaffen gemacht!« jammerte auch die dritte, geringfügig kleinere Gestalt (die nebenbei bemerkt ein Spitzenkäppchen auf dem Kopf trug) und wies anklagend auf Wuntvor. »Da steht die Bösewichtin!«
    Die Bösewichtin? wunderte sich Wuntvor einen Augenblick, bevor ihm seine Verkleidung wieder einfiel.
    »Igitt, es ist ein Mensch!« kreischte das Wesen unter dem Spitzenmützlein. »Und es könnte gar ein Weibchen sein.«
    Das Geschöpf mit der Seetangfrisur winkte ihm gefällig zu. »Willkommen in unserem bescheidenen Heim, o goldlockige Fremde. Da wir manierliche Wesen mit einer guten Kinderstube sind, werde ich uns erst miteinander bekannt machen, bevor wir dich verspeisen.«
    Sie wies auf den Größten der drei. »Das ist Papa Dämon, und da drüben steht Baby Dämon. Und ich bin, wie du dir vielleicht denken kannst, Mama Dämon.« Das Wesen mit dem Haarmop lächelte Wuntvor verschwörerisch zu. »Solltest du übrigens Interesse haben, ich bin halbtags berufstätig: Ich verkaufe Gebrauchtwaffen.«
    Und bei diesen Worten

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