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Hexenhatz im Monsterland

Hexenhatz im Monsterland

Titel: Hexenhatz im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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rief Schleimi den sich westwärts aufmachenden Wuntvor und Tap zu. »Und glaube mir, ich kann es kaum erwarten, die Schuhbert-Lektionen wieder aufzunehmen!«
    »Ach, das.« Der Schuhbert grinste debil. »Vielleicht könntest du so nett sein, auch das nicht in Gegenwart von Seiner Schuhbertschaft zu erwähnen.« Der kleine Kerl stöhnte gottergeben und schüttelte den Kopf. »Man wird mich dazu verurteilen, verbogene Spangen gerade zu biegen.«
    Der Schuhbert mußte sich sputen, mit dem vorwärts stürmenden Wuntvor Schritt zu halten, der so hastig lief, daß er mindestens dreimal beinahe über seine Röcke gestürzt wäre. Zierliche Schritte und der ganze Verkleidungshokuspokus waren vergessen, wo es darum ging, so schnell wie möglich in Noreis liebende Arme zu eilen. Er mußte diesen Hügel erreichen, bevor Mutter Ducks Spruch wieder seine volle Wirkung entfalten könnte. Er mußte! Nichts und niemand würde ihn jetzt noch aufhalten!
    Der Tag neigte sich seinem Ende entgegen, und die Schatten in dem dichten Forst um sie herum wurden länger und länger. Wuntvor setzte sich den Kleinen auf die Schulter, so daß sie noch schneller vorwärts kommen konnten, und achtete der Büsche und Sträucher nicht, die ihm den Weg versperrten. Schließlich erreichten sie eine Lichtung, doch mußten sie beide angestrengt gegen die tiefstehende Nachmittagssonne blinzeln, um den breiten Umriß vor sich ausmachen zu können.
    »Ist das der Hügel, den wir suchen?« wollte Wuntvor von dem Schuhbert wissen.
    Tap blinzelte immer noch gegen die Strahlen. Als er schließlich antwortete, war seine Stimme vor Furcht ganz leise: »Leider nicht. Es handelt sich um eine noch erschreckendere Sache.«
    Der Schuhbert klomm ganz dicht an Wuntvors Ohr heran und flüsterte in selbiges: »Es ist ein Schuh!«
    Unser Held starrte auf die Erscheinung. Ein so großer Schuh konnte nur eins bedeuten…
    »Hoppla!« erscholl es von oben.
    Ein kleines Wäldchen in ihrem Rücken zersplitterte.
    »Nun steht doch schon still!« befahl Richard der Riese ihnen. »Es nützt euch nichts, vor mir wegzulaufen. Ich bin zu groß, als daß man mir entkommen könnte.«
    Wuntvor unterdrückte den panischen Reflex, kreischend in den Wald zu flüchten. Er wußte, daß der Riese recht hatte, und zudem befürchtete er, daß eine Flucht die Chancen vergrößern würde, einem jener Unfälle zum Opfer zu fallen, die der Riese am laufenden Band zu produzieren schien.
    Richard schöpfte unseren Helden in einer seiner Schaufelhände empor.
    »Schön«, stellte er mit riesiger Zufriedenheit fest, »wußte ich’s doch, daß ich dich früher oder später kriegen würde!« Er hob seine Hand auf Augenhöhe und stierte den Burschen intensiv an. »Nicht, daß mich das etwas anginge, aber warum trägst du eigentlich diese alberne Verkleidung?«
    Wuntvors Geduld war nun zu Ende. Das war der berühmte Tropfen, der das Faß zum Überlaufen gebracht hatte. Er würde kämpfend untergehen. Unser Held zog sein Schwert.
    »Immer mit der Ruhe!« ertönte Cuthberts hysterische Stimme. »Was ist diesmal los?«
    »Wir müssen einen Riesen töten«, beschied ihn Wuntvor.
    »Einen Riesen?« Cuthbert klang viel zu freundlich. »Ach, wenn es weiter nichts ist! Warum nehmen wir es nicht mit den massierten Niederhöllenheeren auf? O ja, ich vergaß. Das haben wir schon hinter uns. Und da wir gerade beim Thema Vergessen sind – ich nehme nicht an, daß du dich noch an unsere letzte Unterhaltung erinnerst?«
    Die Augenbrauen unseres Helden kräuselten sich, als er sich mit aller Kraft zum Nachdenken zwang. »War das, als wir bei den Dämonen zum Essen eingeladen waren?«
    »Bravo«, erwiderte das Schwert sarkastisch. »Mit dieser dauernden Teilnahme an Märchenspielen ist das so eine Sache. Es wirkt sich verheerend auf die psychologische Kontinuität aus!«
    »In der Tat!« stellte Wuntvor fest. »Ich fürchte, uns bleibt ohnehin keine Zeit für Kontinuität – jetzt gibt es nur noch den Kampf!«
    »Siehst du?« kreischte das Schwert triumphierend. »Du erinnerst dich nicht! Dann werde ich deine Erinnerung wohl auffrischen müssen. Ich befinde mich nämlich im Streik!«
    »Wie bitte?«
    »Ich quittiere den Dienst«, erklärte Cuthbert weiter. »Mein Leben muß doch mehr sein als Hacken und Zerschneiden! Ich habe mich schon Hunderte Male bei dir darüber beklagt, aber du wolltest mir ja nie zuhören. Doch irgendwann einmal ist der Punkt erreicht, da ein magisches Schwert Nägel mit Köpfen machen muß. Und

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