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Hexenhatz im Monsterland

Hexenhatz im Monsterland

Titel: Hexenhatz im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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Tat«, erwiderte Wuntvor. »Das klingt nicht nach einem Wolf.«
    Tap sprang mutig von Hendreks Schulter. »Ich bin klein und in den Schatten schwer zu bemerken. Ich werde mir das einmal ansehen.«
    Und noch bevor seine Freunde protestieren konnten, war er gegangen.
    Das Krachen wurde lauter und war von einem bestialischen Gelächter begleitet.
    »Tap?« rief Wuntvor leise in die Nacht hinaus. »Kannst du irgend etwas sehen? Können wir dir helfen?«
    Die Antwort des Winzlings bestand in einem hastigen Rückzug hinter die Beine unseres Helden.
    »Schließt die Tür!« kreischte Tap. »Schließt bloß die Tür!«
    »Aber was hast du gesehen?« wollte Wuntvor wissen.
    »Groß…«, keuchte der kleine Kerl. »Schuppig… Feueratem…«
    »Verdammnis«, rumpelte Hendrek. »Der Wolf hat einen Drachen geholt.«
    »Einen Drachen?« wunderte sich Wuntvor. »Was kann er nur mit einem Drachen…«
    Seine Gedanken wurden rüde durch einen Ausruf des Wolfes unterbrochen:
    »Öffnet die Tür, oder ich lasse meiner Frustration freien Lauf!«
    »In der Tat?« flüsterte Wuntvor den anderen zu. »Das scheint sich nicht so schlecht anzulassen, wie es aussehen könnte. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, das Ganze auszudiskutieren.«
    Er rief zurück: »Ist dieses Ansinnen Gegenstand einer möglichen Abrüstungskonferenz?«
    Der Wolf konnte sich kaum sein Lachen verbeißen, als er brüllte: »Dann husten und pusten wir und blaaaaasen dein Haus um!«
    »Bei Mutter Duck!« rief Wuntvor, als sich draußen ein durchdringendes Röhren breitmachte.
    Die drei Freunde warfen sich auf den Erdboden und bedeckten die Köpfe, um sich vor umherfliegenden Ziegeln zu schützen. Doch das Haus war so wohlgefügt, daß der Atem des Drachen es in einem Stück vom Boden hob und es in einem furiosen Salto Maisonale in den Nachthimmel schickte.
    Wuntvor stand auf und blickte über die Lichtung, welche noch vom Feuer des Drachen erleuchtet war. Der Wolf lächelte und leckte sich die Lefzen.
    »Es ist alles ganz einfach, wenn du jetzt still stehen bleibst«, bemerkte die Bestie und trat vor. »Und keine Angst. Die leicht Sahnesauce ist wirklich sehr lecker.«
    »Verdammnis.« Hendrek warf die Kriegskeule von einer Hand in die andere.
    »Senkel und Sohle!« Tap machte ein paar demonstrative Tanzschritte.
    »Mit euch beiden beschäftige ich mich später«, grollte der Wolf und kam näher auf unseren Helden zu.
    Wuntvor fühlte sich hilflos. Er wußte zwar, daß seine Freunde ihr Bestes geben würden, um ihn zu beschützen, doch hätte er sich ungleich besser gefühlt, hätte er sich selbst verteidigen können, mit einer Waffe zum Beispiel, mit der er das Ungeheuer zu erschlagen vermochte.
    »Eine wirklich friedliche Mahlzeit«, sabberte der Wolf. »Es wird in ein paar Sekunden vorüber sein. Ich bin ein schneller Esser.«
    »O nein, daraus wird nichts!« rief eine wundervoll modulierte Stimme von der anderen Seite der Lichtung.
    »Was machst du da?« ertönte eine zweite Stimme. »Wohin schleppst du mich?«
    Wuntvor blickte in die Richtung der neuerlichen Störung. Dort stand ein wunderschönes Wesen, dessen Fell sanft wie Mondlicht schimmerte und aus dessen Stirn ein bleiches Horn wuchs. Und in seinem Maul hielt es ein leuchtendes Schwert.
    »Läßt du mich jetzt herunter, oder muß ich noch lange darauf warten?« jammerte das Schwert.
    »Ich überbringe dich deinem rechtmäßigen Besitzer«, entgegnete das Einhorn hochmütig, und seine Aussprache war selbst mit dem Schwert im Maul perfekt. Es legte das Schwert vor Wuntvors Füße und blickte unseren Helden dann mit großen, seelenvollen Augen an.
    »Ich hoffe auf deine immerwährende Dankbarkeit«, flüsterte das wundervolle Wesen.
    »In der Tat«, antwortete Wuntvor. »Vielleicht können wir die Diskussion darüber auf einen späteren Zeitpunkt verschieben, zum Beispiel, wenn wir einmal gerade nicht in der Mitte einer Krise stecken.« Er bückte sich und ergriff das Schwert.
    »Sicher, ihr Jungs habt gut reden!« fuhr Cuthbert fort. »Verschwendet bloß nicht einen Gedanken an mich Armen, der eine halbe Stunde oder noch länger im Maul dieser Bestie gesteckt hat. Meine Klinge ist über und über mit Einhornsabber beschmiert! Igitt!«
    »Es existiert kein schönerer Sabber auf dem Antlitz der Erde«, gab das Einhorn mit der ihm eigenen Würde zurück und schüttelte seine im Mondlicht perlende Mähne mit atemberaubender Anmut.
    »Ich bin sicher, daß du recht hast«, stimmte Wuntvor zu, »aber wenn du mich

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