Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexenhatz im Monsterland

Hexenhatz im Monsterland

Titel: Hexenhatz im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
Vom Netzwerk:
Todesnot durch das Nichts. Und dann wurde es genauso plötzlich wieder warm, wie es vorher abgekühlt war, und die Spätnachmittagssonne schickte erneut ihre sanften Strahlen durch die Baumwipfel.
    »Schicksalshafte Wetterumschwünge hast du hier«, bemerkte einer der kleinen Gesellen, während er dabei die Hände wrang. »Aber deshalb sind wir eigentlich nicht hier.«
    »Inder Tat?« fragte Wuntvor zweifelnd. »Sind wir uns schon einmal begegnet?«
    »Muß er das eigentlich immer fragen?« meckerte einer der Zwerge.
    »Achte nicht auf Träni«, fügte der Handwringer, an Wuntvor gewandt, schnell hinzu. »Du würdest dich an uns erinnern, wenn du nicht unter der Kontrolle von Mutter Ducks Spruch stehen würdest.«
    »In der Tat?« Wuntvor versuchte nicht ernsthaft, das Gerede der kleinen Leute zu verstehen. Der kalte Wind und die geheimnisvolle Gestalt schienen ihm momentan wesentlich wichtiger zu sein.
    »Ihr müßt schon entschuldigen«, sagte er schließlich. »Ich erinnere mich einfach nicht.«
    »Natürlich nicht!« pflichtete ihm der Fingerakrobat fröhlich bei. »Du bist in einem Märchen. Jenes Märchen, um genauer zu sein, in dem uns eine Hauptrolle versprochen wurde!«
    »Das scheint mir alles nicht sehr hauptrollig zu sein!« greinte einer der anderen.
    »Natürlich nicht, Schnuti«, antwortete der Wringer. »Unsere Hauptrolle hat ja auch noch nicht begonnen. Dies hier ist mehr eine tragende Nebenrolle.« Er wandte sich wieder Wuntvor zu. »Wir sind erschienen, um dein neues Heim zu bewundern!« Und etwas leiser fügte er hinzu: »Ich würde dir die anderen ja vorstellen, aber was bringt das? So, wie das hier in letzter Zeit läuft, fängt das Ganze sowieso in einer Minute wieder von vorne an.« Er fuhr wieder mit seiner lauteren, kräftigen Konversationsstimme fort: »Mein Guter, das hier sieht wirklich wie ein stabiles Haus aus. Wir sind sehr froh, daß wir es gesehen haben!« Aus irgendwelchen Gründen stierte der kleine Kerl auf sein Handgelenk. »Oh, seht nur, wie spät es schon geworden ist! Wir müssen uns sputen!«
    Der Sprecher winkte noch einmal, als er und seine Freunde sich umdrehten.
    »Das war alles?« fragte Wuntvor. »Ihr seid hier aufgetaucht, um mir das zu sagen?«
    »Ja klar, natürlich!« rief der Handwringer über seine Schulter zurück. »Und außerdem, wenn unsere Anwesenheit dazu dient, Mutter Duck daran zu erinnern, daß wir ungeduldig darauf warten, unseren Teil zum Gelingen der Kunst beizutragen, dann kann das wohl auch nicht schaden.«
    »Wartet einen Moment!« rief Wuntvor, und Verzweiflung schlich sich in seine Stimme, denn plötzlich war ihm eingefallen, daß die geheimnisvolle Gestalt ihn gefangennehmen wollte, dies aber nur bewerkstelligen konnte, wenn er ganz alleine war.
    »Was ist denn jetzt noch?« blaffte einer der anderen.
    »Ähm…«, stammelte Wuntvor und versuchte, seine Gedanken in Schwung zu bringen. »Wollt ihr euch das Haus nicht auch von innen anschauen?«
    »Wenn es von innen genauso langweilig aussieht wie von außen – nein, danke, kein Interesse!« ertönte dieselbe freundliche Stimme. »Es reicht schon, wenn wir mit Schleimis Ideen von Öffentlichkeitsarbeit konfrontiert…«
    »Aber wir waren alle einverstanden…«, unterbrach ihn der Handwringer.
    »Aber nur, damit wir dein Gewinsel…«
    »Oh, Wahnsinn.«
    Jemand stöhnte. Jemand hustete. Ein dritter Jemand ließ etwas fallen, und das sehr laut.
    »Oh, Mann«, resignierte der Diskussionsleiter schließlich, »nun, wenn das so ist, befürchte ich, daß unsere unwürdigen Erscheinungen dich jetzt verlassen müssen.«
    Sie wollten wirklich gehen? Wuntvor kämpfte gegen eine Woge der Panik an, die ihn zu überschwemmen drohte. Wie konnte er es ihnen nur begreiflich machen?
    »Aber ich bin ganz allein!« wimmerte er.
    Der unverschämteste der Kerle begann zu kichern. »Klar bist du ganz allein – abgesehen von dem Typen da drüben, der sich durch die Büsche schleicht!«
    Der Wolf trat aus seinem Versteck. »Herumschleichen? Ich? Niemals. Ich hielt es nur für unhöflich, euer Gespräch zu unterbrechen.«
    Alle acht Zwerge brachen bei ihrem Weggang in schallendes Gelächter aus.
    »Ignoriere sie einfach«, hüstelte der Wolf. »Ich bin vorbeigekommen, um dein schönes neues Haus zu bewundern.«
    Sie ignorieren? Wuntvor hatte sie noch nicht einmal verstanden. Er hatte keine Ahnung, warum die acht Kerle hier aufgetaucht waren. »Es war einmal«, murmelte er vor sich hin und wandte seine Aufmerksamkeit

Weitere Kostenlose Bücher