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Hexenjagd

Hexenjagd

Titel: Hexenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katica Fischer
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verlassen und zum Eingang des Gebäudes zu rennen. Den Kopf über ihre Handtasche gebeugt, in die sie gerade ihre Geldbörse zurückschob, bemerkte sie den Mann nicht, der im selben Moment hinauswollte, in dem sie hinein strebte. Da er also die Tür schon geöffnet hatte, rannte sie buchstäblich in ihn hinein, wobei ihr Kopf schmerzhaft gegen sein Kinn krachte.
    So abrupt im Lauf gestoppt, schwankte Celiska bedenklich und konnte den drohenden Sturz gerade noch verhindern, indem sie sich an den nächstbesten Halt klammerte – das Revers eines teuren Herrensakkos. Als sie erkannte, an wem sie sich da festhielt, ließ sie augenblicklich los und wich erschrocken zurück. Sie meinte, im Erdboden versinken zu müssen, und spürte ihre Wangen brennen, als seien sie mit Feuer versengt worden. Ihr Herz schlug schnell und hart.
    „Entschuldigen Sie“, stotterte sie hilflos. „Ich … Mein Wecker … Ich hab verschlafen.“
    „Irgendwie haben Sie es auf mein Kinn abgesehen“, überging der Angerempelte ihre Erklärung, während er gleichzeitig ihr hochrotes Gesicht musterte. „Nur keine Panik“, fuhr er in beruhigendem Tonfall fort. „Ihre Verspätung ist noch gar nicht aufgefallen. Bin nämlich selber grad’ gekommen. Muss nur noch mal zu meinem Wagen. Hab dummerweise meine Aktentasche vergessen.“
    Während ihr Chef auf den Parkplatz hinaustrat, wandte sich Celiska hastig ab und eilte zu ihrem Büro hinauf. In Windeseile bereitete sie alles Nötige vor und ließ dann ein unsicheres Lächeln sehen, als die Tür aufging.
    „Kommt nicht mehr vor“, versprach sie leise. „Es tut mir wirklich furchtbar Leid.“
    „Sie müssen sich nicht dauernd entschuldigen“, erwiderte Redehof Junior freundlich. „Das ist doch kein Beinbruch. Schließlich haben Sie gestern Abend noch sehr lange gearbeitet. Warum kochen Sie uns nicht erst einmal einen Kaffee? Arbeiten können wir dann immer noch.“ Ohne eine Erwiderung abzuwarten, schlenderte er in den angrenzenden Raum, der sein eigentliches Büro darstellte, und nahm hinter seinem Schreibtisch Platz.
    Celiska indes beeilte sich, seinen Wunsch zu erfüllen. Welch ein Glück, dachte sie für sich, dass sie gestern noch daran gedacht hatte, Gerätschaften und Geschirr zu organisieren.
    Obwohl sie den ganzen Vormittag mit verschiedenen Aufgaben konfrontiert wurde, gingen ihr die Bilder ihres Traums nicht aus dem Sinn. Selbst während der kurzen Mittagspause, in der sie lustlos in ihrem Essen herumstocherte, das sie in der Betriebskantine zu sich nahm, grübelte sie über die Bedeutung nach, die es doch mit Sicherheit geben musste.
    „Hei Celi! Na, wie fühlt man sich als Chefsekretärin?“
    Sie hatte nicht mitbekommen, dass jemand an ihren Tisch getreten war, und fuhr erschrocken zusammen. Als sie den Ankömmling erkannte, lächelte sie die junge Frau erleichtert an, die sich zu ihr an den Tisch setzte, um sogleich ihr Besteck aus der Serviette zu rollen.
    „Hallo Verena“, grüßte Celiska freundlich. „Bin auch nur ’ne Tippse, genau wie alle anderen auch. Hat sich nichts geändert.“
    Für einen kurzen Moment hielt Verena inne, um die Freundin forschend zu mustern, fuhr jedoch gleich darauf fort, Geschirr und Besteck auf ihrem Tablett hin und her zu rücken, als sei es überaus wichtig, dass die Teile eine bestimmte Anordnung einnahmen.
    „Du weißt“, sagte sie schließlich leise, „man zerreißt sich das Maul über dich.“
    „Na und?“, erwiderte Celiska scheinbar unbeeindruckt. „Der Alte hat mich abkommandiert, weil ich die Einzige war, auf die er verzichten konnte. Was gibt’s da zu quatschen?“
    „Ja, schon“, sagte Verena vorsichtig. „Trotzdem spielt da der Neid eine große Rolle. Dass ausgerechnet du diese Arbeit bekommen hast, können viele nicht verstehen. Es hätte genügend erfahrene Kräfte gegeben, die man dem Junior hätte zuteilen können. Einige behaupten sogar, dass du es darauf angelegt hast, den Alten einzuwickeln, damit du die Stelle kriegst.“
    Celiska taxierte ihr Gegenüber mit einem durchdringenden Blick.
    „Denkst du das auch?“, fragte sie am Ende rundheraus.
    „Was glaubst du denn?“ Verena war ehrlich empört. „Den Job hätte ich zwar auch gerne gehabt, aber es sollte eben nicht sein.“
    Celiska presste kurz die Lippen aufeinander.
    „Ich tippe nichts sagende Briefe und koche ab und an einen Kaffee“, brachte sie endlich bedrückt hervor. „Ist es das, worauf man neidisch ist? Also, mir wäre es lieber gewesen, man

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