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Hexenkatze - Roman

Hexenkatze - Roman

Titel: Hexenkatze - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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stieg, stand Familie Harburg vor der Tür. Sie sahen mich einen Augenblick grußlos an, dann nickte Harburg mir zu, und Xenia ließ vernehmen: »Schau, Alex, unsere Nachbarin versucht sich den Anschein von Seriosität zu geben.«
    Blöde Kuh!
    Micki war ausgeflogen, als ich nach Hause kam, ein Zettel informierte mich, dass sie zu ihrer Freundin Janine gegangen war. Na gut. Ich warf mich in bequemere Kleidung und wollte mir einen ruhigen Abend gönnen. Aber erst warennoch die Katzen zu versorgen und die Blumen zu gießen. Draußen auf der Terrasse hatte ich ein paar Schalen mit Chrysanthemen stehen, die auch einen Schluck Wasser vertragen konnten. Es hatte schon drei Wochen lang nicht mehr geregnet. Als ich sie begoss, zog der Geruch von brennendem Tabak zu mir. Ich bin passionierte Nichtraucherin, und wie nicht anders zu erwarten, war es natürlich der Herr Nachbar, der mit einem Zigarillo in der Hand in seinem Garten stand. Ich grüßte höflich naserümpfend.
    »Stört es Sie, dass ich rauche?«
    »Sie kriegen den Lungenkrebs.«
    »Soll ich es aufgeben?«
    »Das ist doch Ihre Angelegenheit«, erwiderte ich schnippisch und ging ins Haus zurück. Nie hatte man seine Ruhe!
     
    Am nächsten Morgen machte ich mich wieder mit den Skates auf den Weg. Es war Mittwoch, und ich erwartete nichts Gutes. Sonja ist ein linkes Stück und gibt nicht auf.
    Es kam, wie es kommen musste. Sie war bereits vor mir da und lümmelte sich im Trainingsraum herum. Meinen Gruß erwiderte sie allenfalls unmerklich, dafür hatte sie mir die Stereoanlage verstellt, so dass ich Schwierigkeiten mit der Musik bekam, die ich für meine Aerobic-Stunde brauchte. Meine Frauen waren schon da, als ich es endlich gerichtet hatte. Einige von ihnen begrüßten Sonja fröhlich, sie strahlte zurück. Im personal marketing ist sie gut. In subversivemVerhalten auch. Sie bemühte sich die Hälfte der Zeit, mich aus dem Takt zu bringen, und als ihr das weder mit irritierenden Bewegungen noch mit unsinnigen Einlagen gelang, schaffte sie es, die andere Hälfte der Stunde durch ständiges Rein- und Rauslaufen aus dem Trainingsraum so zu stören, dass ich schließlich hinter ihr die Tür zuschloss. Mein Privileg, dass ich den Schlüssel habe, sie nicht.
    Aber sie hatte noch lange nicht aufgegeben. Als ich nach dem Kurs zur Theke kam, saß sie schon mit den Teilnehmerinnen der nächsten Stunde dort und hetzte, was ich für ein mieses Training machen würde. Ich überlegte intensiv, ob ich Katharina anrufen sollte. Und kaum hatte ich den Gedanken zu Ende gedacht, klingelte das Telefon.
    »Für dich, Deba.«
    Ich nahm den Hörer und ging in das Büro.
    »Alles in Ordnung, Deba?«
    »Nichts. Katharina. Sonja sitzt hier und stänkert.«
    »Ich komme vorbei. Und versuche bitte, nicht wütend zu werden!«
    Ich lächelte. Katharina war bisher die Einzige, die von meiner neuen, schlimmen Fähigkeit Kenntnis hatte.
    »Nein, ich habe meine Gefühle im Griff. Bis nachher.«
    Manchmal klappt die Zusammenarbeit ja doch ganz gut.
    Die Stimmung war naturgemäß muffig, denn einige von Sonjas Anhängerinnen hatten sich unter die Gruppe gemischt, mit der ich jetzt versuchte, eine Stunde Problemzonen-Gymnastikzu machen. Aber ich ging nicht auf die Versuche ein, mich zu ärgern. Letztlich schadeten die Mädels sich mit den falsch durchgeführten Übungen nur selbst. Und nach der Stunde überließ ich Katharina das Problem Sonja.
    Sie rief mich am späten Nachmittag zu Hause an und erzählte mir, dass Agnes die Stunden am Donnerstag übernehmen würde. Das freute mich, denn Agnes ist eine gute Trainerin, wenn auch mehr im Bereich der Krankengymnastik.
    »Sonja habe ich vor die Alternative gestellt, sich mit dem zufriedenzugeben, was sie an Stunden hat, oder den Laden zu verlassen. Das Mädchen hat eine unmögliche Ausstrahlung, und ich überlege ernsthaft, ob wir sie nicht wirklich ganz loswerden sollten.«
    »Sie hat auch ihre Anhänger. Vielleicht kündigen auch Mitglieder, wenn sie geht. Oder laufen zu einem anderen Studio über. Du weißt ja, sie gibt jetzt schon bei der Konkurrenz Stunden.«
    »Nein, weiß ich nicht. Gut, dass du es sagst. Damit habe ich etwas in der Hand, wenn ich sie raussetzen muss. Wo ist sie?«
    Ich nannte ihr den Namen des anderen Studios.
    »Sie macht wohl Vertretung für eine schwangere Trainerin.«
    »Mh. Mir gefällt so etwas nicht. Und mir gefällt auch nicht, dass sie so hinter dem Rüdiger herzieht.«
    »Der wiederum mir nicht gefällt, aber die

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