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Hexenkatze - Roman

Hexenkatze - Roman

Titel: Hexenkatze - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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nicht?«
    »Was hat er geantwortet – ich meine, das interessiert ja den Menschen, auch wenn das mit dem Lauschen nicht ganz comme il faut ist.«
    »Dass die Süße das nix anginge. Dann war die Tür zu, und ich konnte nur noch Lautmalerisches hören. Schrille Töne, sozusagen, kontrapunktisch untermalt von Reibeisen.«
    »Na, weißt du, mit Xenia unter einem Dach …«
    »Klar, kein Wunder, dass der manchmal so eine Muffsocke ist.«
    »Wo hast du nur diese plastischen Beschreibungen her?Aber egal, es ist schon verdammt spät, und ich habe noch nichts eingekauft.«
    »Das kommt von unserem Lotterleben, Mam. Wenn du willst, fahre ich mit, dann geht das mit dem Anstellen an den Theken schneller.«

 
    Es war schon früher Nachmittag, als wir mit unseren Körben und Taschen zurückkehrten und in stiller Eintracht Kühlschrank und Vorratsraum füllten. Bisher hatte ich tapfer meine Fragen unterdrückt – so eine unnatürliche Mutter war ich nun doch nicht, dass ich mir nicht ein oder zwei Sorgen machte. Und als wir uns zu einem verspäteten Frühstücksbrötchen und einer Kanne Tee zusammen an den Küchentisch setzten, leitete ich das Gespräch vorsichtig auf den Problempunkt.
    »Micki, was hältst du davon, wenn wir zwei am Montag mal unseren Frauenarzt aufsuchen würden?«
    »Nicht viel. Also, du kannst ruhig direkter werden, Mam. Ich hab nichts gegen ein, zwei Geschwister.«
    »Sag, Kind, hast du das Mundwerk von mir?«
    »Och, ich denke schon.«
    »Dann bin ich also auch so eine Strafe für die Menschheit. Wie grauenvoll.«
    »Ja, richtig scheußlich. Aber du kannst beruhigt sein, ich warte noch ein, zwei Jahre damit, bis ich dich zur Oma mache, denke ich.«
    »Guter Vorsatz. Aber ich zitiere einen gemeinsamen Bekannten, der davon sprach, dass die Dinge manchmal aus der Kontrolle geraten.«
    »Sprach er nur davon, oder gerieten sie auch? Schon gut, schon gut, behalt deine offenen Geheimnisse für dich.«
    »Und was ist mit deinen? Ich meine die offenen Geheimnisse?«
    »Ooooch nicht bei Kevin. Dafür ist der nicht mein Typ.«
    »Bitte?«
    »Na ja, so zum Rumknutschen und so, dafür ist er fein. Auch zum Schmusen und Einschlafen. Aber für das andere hätte ich lieber einen anderen Typ, eher so wie deinen Alex. Aber natürlich nicht so alt«, fügte sie noch schnell hinzu, als sie meinen Laut der Verwunderung hörte.
    »Aber so wollig. Übrigens …« Sie grinste plötzlich breit und anzüglich, während sie sich vorsichtig zur Tür bewegte. »Übrigens, sind die Gerüchte über wollige Männer eigentlich wahr?«
    Weg war sie.
    Dieses Kind!
    Aber so im rechten Licht betrachtet, war wie an allen Gerüchten auch an diesem etwas dran, sinnierte ich versonnen. Und immer noch versonnen räumte ich die Küche auf, richtete die Stätte meiner nächtlichen Ausschweifungen und befahl mir dann, zur Realitätsfindung ein wenig Sport zu treiben.
    »Micki, hast du Lust, mit in den Park zu kommen? Es ist trocken, nur ein bisschen kühl.«
    »Au ja, klar!«
    Im schönsten Einklang glitten wir dann auf unseren Skates durch den herbstlichen Park. Ich ließ meine Haare im Wind flattern und fühlte unter dem Trainingsanzug den Schweiß den Rücken hinunterlaufen.
    Eine Gruppe von Jungen kam uns entgegen. Sie alle schienen Micki zu kennen und grüßten sie mit lautem Gejohle. Wir blieben in dem Pulk einen Moment stehen, und ich hörte mit Verblüffung, wie einer der Jungs Micki fragte: »Wer ist denn deine Freundin da?«
    »Ach, das ist nur meine Mutter.«
    »Mann, ey, du willst mich verarschen?«
    »Mam, der glaubt mir nicht. Aber echt, ich bin eine Frühgeburt.«
    »Du bist gleich eine zu früh geborene Kröte, Micki!«
    Aber geschmeichelt fühlte ich mich doch.
    Wir liefen weiter, kamen auf Geschwindigkeit und aus der Puste. Wir liefen um die Wette, das letzte Stück bis zum Haus, und ich musste einige Meter hinter Micki herhecheln.
    Auf den Treppenstufen saß Kevin. Und – Wunder geschehen – neben ihm, gelassen ein Zigarillo rauchend, Alex, beide in ein offensichtlich faszinierendes Männergespräch vertieft.
    »Hallo! Wartet ihr auf irgendwen?«
    »Auf zwei Mädchen auf Inline-Skates.«
    »Ah, Micki, hast du die zwei gesehen?«
    »Herr Harburg, passen Sie nur auf meine Mam auf. Meine Freunde im Park wollten sie schon anmachen.«
    »Ich habe dir doch gesagt, das ist kein Sport mehr für dich, Deba.«
    »Muffsocke!«
    »Mutter, wie redest du mit dem achtbaren Herrn Nachbar.«
    »Nur so, wie du ihn tituliert hast.«
    »Junge

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