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Hexenkatze - Roman

Hexenkatze - Roman

Titel: Hexenkatze - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Armbewegung, »aber bei denen wird es gut sein, wenn sie abgerissen werden.«
    Ich nickte und zögerte etwas. Im Prinzip wäre Agnes die Richtige, um mir auch in einer anderen Sache einen Rat zu geben.
    »Na, was ist, Deba? Du hast doch noch etwas auf dem Herzen?«
    Ich holte tief Luft und stieß sie seufzend aus.
    »Ja. Habe ich.«
    »Na, dann bring es hinter dich. Du weißt doch, bei wem du bist.«
    Ich nickte. Ja, ich wusste, bei wem ich mich befand.
    »Wo wir gerade von Häusern sprechen … Seit ich in unser Haus eingezogen bin, passieren mir seltsame Dinge. Katharina und dir habe ich ja schon davon berichtet. Es ist jetzt etwas dazugekommen, was mir vielleicht etwas Aufklärung bringen könnte. Aber ich kann es nicht alleine deuten.«
    Ich erzählte ihr von den beklemmenden Träumen, soweit ich mich an sie erinnern konnte.
    Agnes sah mich lange an, oder besser, durch mich hindurch.
    »Das hört sich nicht gut an. Jedes Mal bist du so außerhalb von dir gewesen?«
    »Ja, das habe ich dann und wann. Üblicherweise ist es nicht dramatisch, und ich finde immer schnell wieder in meinen Körper zurück. Aber diesmal war es von stärkererIntensität. Alex hat mich für einen Flatliner gehalten, soweit hatte ich die Aggregate runtergefahren«, versuchte ich es leichthin zu beschreiben.
    »Hast du dir Feinde gemacht?«
    »Den Feind, den ich glaubte, mir gemacht zu haben, hat sich als – nun ja – Freund entpuppt.«
    »Wenn du jemandem wirklich schaden willst, musst du zuerst sein Freund werden. Alte Weisheit von irgendwoher.«
    »Ich weiß. Aber das kann ich nicht glauben. Die Feindseligkeit zwischen uns ist eher die zwischen zwei extrem unabhängigen Individuen. Wirklich schaden wollten wir uns eigentlich nicht.«
    »Nein, das hatte ich auch nicht geglaubt. Es müsste auch jemand sein, der mehr über dich weiß und es ausnutzen will. Deborah, du hast von Natur aus gewisse Fähigkeiten. Wir haben vor langer Zeit darüber gesprochen, und ich habe dir Anleitungen gegeben, wie du sie sinnvoll kontrollieren und einsetzen kannst. Du kennst Rituale und Hilfsmittel, du hast die Macht. Und du hast dich freiwillig entschlossen, sie nicht zu nutzen. Oder eben nur in ganz seltenen Notfällen. Das ist doch noch so, oder?«
    »Das ist noch so, Agnes. Ich habe niemanden vorsätzlich geschadet.«
    »Das habe ich auch nicht gemeint. Es könnte ja jemand Interesse an deinen Fähigkeiten haben, um sie für sich einzusetzen.Dazu muss er nur mal mitbekommen, wie du irgendetwas in dieser Richtung unternimmst.«
    »Meine Missgeschicke? Aber die sahen wirklich immer alle wie Zufälle aus. Vielleicht waren sie es auch.«
    »Mach dir doch nichts vor, Deba. Es besteht ein Zusammenhang zwischen den Träumen und den destruktiven Energien, die du unwillkürlich freigesetzt hast. Du bist doch sonst ehrlich dir selbst gegenüber. Dann gib doch endlich diese Naivität auf, dass alles gut und weiß ist, nur weil du dich für diesen Weg entschieden hast. Durch Leugnen schafft man die dunkle Seite des Mondes nicht aus der Welt. Sie gehört zu uns – wie die helle Seite und das graue Dämmerlicht. Wie kann Katharina heilen, wenn sie nicht zerstören würde? Hast du mal darüber nachgedacht?«
    Es gibt nicht viele Menschen, die in diesem Ton mit mir reden dürfen. Aber Agnes war in manchen Dingen einer Mutter so ähnlich, wie ich sie gebraucht hätte, dass ich es ihr zubilligte. Und sie hatte ja recht. Ich nickte kleinlaut und erzählte ihr von der Katze bei der Tierärztin.
    Agnes war plötzlich blass geworden.
    »Deba, was erzählst du da? Eine verbrannte Katze?«
    Schuldbewusst nickte ich.
    »Ja, Agnes, ich habe es fast bewusst eingesetzt. Ich habe es nicht ertragen, das Tier leiden zu sehen.«
    »Das war richtig, Deba. Aber was mich erschüttert, ist, dass es überhaupt dazu gekommen ist. Es gibt mir zu denken.Deba, ich weiß nicht, welchen Einflüssen du ausgesetzt bist, aber ich glaube, es wäre derzeit sehr sinnvoll, wenn du für dich und dein Haus für Schutz sorgen würdest. Wenn du willst, komme ich zu dir und helfe dir.«
    »Du machst mir Angst, Agnes. Was vermutest du? Was weißt du?«
    »Es gibt und es gab auch schon immer Menschen, die sich der Schwarzen Magie widmen. Einige sind harmlos, na, weitgehend. Früher oder später meist Opfer ihrer eigenen, sinnlos heraufbeschworenen Kräfte. Aber wenn solche Zirkel anfangen, blutige Rituale und schwarze Messen zu zelebrieren, bei denen Tiere geopfert werden, dann werden sie gefährlich. Katzen,

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