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Hexenkatze - Roman

Hexenkatze - Roman

Titel: Hexenkatze - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Schultern und schüttelte sie, dass ihr die Zähne klapperten.
    »Wirst du wohl dein ungewaschenes Maul halten, dudämliche Göre!«, zischte er sie an. Aber bevor ich eingreifen konnte und etwas Unabänderliches passierte, war Erich da und hatte Rüdiger von hinten in die Arme gegriffen.
    »Junge, das machst du nicht noch einmal. Was hat dir das Mädchen getan?«
    Rüdiger wand sich in dem eisernen Klammergriff, gab aber keine Antwort. Micki stand verdattert da und meine: »Ich hab nur gesungen. Vielleicht gefällt ihm meine Stimme nicht.«
    »Lass mich in Ruhe, Ärisch!«
    »Wir reden da noch mal drüber, Rüdiger. Und jetzt verschwindest du hier besser. Egal, was anliegt, hier sind die Kunden immer im Recht. Klar?«
    Rüdiger sah mich und Micki giftig an und verdrückte sich wieder hinten zu den Geräten.
    »Mam, was sollte das? Ich hab doch nur das Lied mitgesungen.«
    »Später, Micki. Zieh dich um!«
    Ich machte mir so meine Gedanken. Da gab es eine ganze Menge Puzzlesteinchen, wenn man es so recht betrachtete. Rüdiger, der immer bis zuletzt in Studio blieb. So zuverlässig! Rüdiger mit dem schwarzen Porsche. Von seinem Einkommen als Trainer? Rüdiger, der in irgendeiner Verbindung mit Xenia stand, die wiederum ein reges Nachtleben in einer Diskothek von nicht ganz blütenreinem Ruf führte. Und Rüdiger, der auf das zynische Kinderliedchen vomMann mit dem Koks so unerwartet heftig reagiert! Wenn das nicht ziemlich eindeutige Schlüsse zuließ. Ich nahm mir vor, Katharina noch heute Abend anzurufen.
     
    »Meinst du, der hat was mit Rauschgift zu tun, der Rüdiger?«
    Micki war zu dem gleichen Schluss gekommen und fragte das mit etwas zitteriger Stimme, als wir im Auto saßen. Wenn sie vor etwas Angst hat, dann sind das Drogen. Und ich bin die Letzte, die ihr diese Angst nehmen würde.
    »Es liegt ziemlich nahe. Eine Kohlenhandlung hat er jedenfalls nicht.«
    »O Mann. Und ich hatte mich fast in ihn verguckt. Du hast das schon früher gewusst«, klagte sie mich jetzt an. »Das hättest du mir doch sagen können. Dann hätte ich doch nie so mit ihm geflirtet.«
    »Micki, klar geworden ist mir das auch erst heute. Bislang habe ich ihn nur für einen ziemlich großmäuligen jungen Schnösel gehalten, der Frauen wie den letzten Dreck behandelt.«
    »’tschuldigung. Ich werde das nächste Mal gleich auf dich hören.«
    »Nun mal nicht so kleinlaut, Süße. Shit happens.«
    »Ich dachte Koks?«
    Lange konnte Micki wirklich nicht ernst bleiben.
    »Du kennst dich aber gut aus in der Szene.«
    »Ja, das kriegt man alles ab der siebten Klasse.«
    »Religiöse Früherziehung, oder in welchen Fach?«
    »Die Sozialtante von der Drogenhilfe bringt uns die wesentlichen Grundbegriffe bei.«
    »Oh, wie praktisch. Dann ist man ja gründlich auf das Leben vorbereitet. Verteilt die auch Pröbchen?«
    »Werd sie mal fragen. Aber … ob ich der mal von Rüdiger erzähle. Vielleicht kann die ihn anzeigen?«
    »Anzeigen könnten wir ihn auch. Wenn wir Beweise hätten. Aber wir wissen nur, dass er auf ein bestimmtes Lied allergisch reagiert. Nachweisen können wir ihm damit noch lange nichts.«
    »Könnten wir nicht mal ein bisschen nachforschen?«
    »Bist du lebensmüde? Was glaubst du, was passiert, wenn der so eine kleine Schnüffelnase wie dich beim Durchwühlen seiner Sachen entdeckt. Du hast doch vorhin eine Kostprobe abbekommen.«
    »Ja, aber, man muss doch was tun! Der ist doch gefährlich!«
    Wir stiegen aus dem Auto und gingen ins Haus.
    »Ich tue ja auch etwas, Mausebär. Ich werde jetzt Katharina anrufen und ihr unseren Verdacht mitteilen. Sie hat gute Möglichkeiten, ihn unauffällig in der Richtung zu beobachten. Und auch mal das Studio unangekündigt zum Beispiel gründlich reinigen zu lassen. Vielleicht findet sie Beweise.«
    »Gute Idee.«
    War es sicher, nur Katharinas Telefon sagte mir freundlich: »Hallo, leider habt ihr nur den Anrufbeantworter dran. Aber ich rufe bestimmt zurück, wenn ihr eine Nachricht mit Namen und Telefonnummer hinterlasst.«
    Und diese Nachricht mochte ich nun wirklich nicht auf Band sprechen. Wer weiß, wer das alles abhörte. Also bat ich nur um dringenden Rückruf.
    Micki, die wie üblich gelauscht hatte, fragte: »Sollen wir Alex davon erzählen?«
    Ich überlegte kurz und meinte dann: »Nein. Wegen Xenia will ich mich in einem anderen Zusammenhang noch mal mit ihm unterhalten. Dann erwähne ich den Zwischenfall heute auch noch mal.«
    Diesen Abend rief Katharina nicht zurück, und

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