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Hexenkatze - Roman

Hexenkatze - Roman

Titel: Hexenkatze - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Jeany berichtete mir am Freitagmorgen, dass sie und Alan auf einer Messe seien und erst am Sonntagabend zurückkämen.
    »Du kannst sie aber über Handy erreichen.«
    »Schon gut, so dringend ist es nicht.«
    Die Angelegenheit würde auch noch am Montag aktuell sein.
     
    Micki hatte gefragt, ob sie an diesem Abend Pizza machen dürfe. »Für uns drei!«
    »Wenn du Alex überredet bekommst, deine Speziale zu probieren. Die letzte war – äh – recht knusprig.«
    »Ja, aber nur, weil Misty dir in die Pumps gemacht hatte, und ich die Schweinerei erst wegmachen musste.«
    »Nun, dann solltest du beim Kochen die Katzen dieses Mal besser beaufsichtigen.«
    »Oh, prima. Ich geh einkaufen. Von meinem Taschengeld!«
    »Donnerwetter. Das nenne ich aber mal großzügig. Hoffentlich ist Alex heute Abend auch frei. Schließlich könnte er noch immer eine andere Verabredung haben.«
    Er hatte es nicht. Micki erwischte ihn auf der Treppe, als sie mit dem Korb voll Gemüse, Käse und Bündeln geheimnisvoller Kräuter zurückkam. Ich musste sie mal fragen, ob sie wohl La Strega zu Rate gezogen hatte. Was Micki sich in den Kopf setzt, verfolgt sie wirklich mit aller Konsequenz. Einer der wesentlichsten Gründe, warum ihre Wünsche so oft in Erfüllung gehen.
    Ich wurde aus der Küche verbannt, ich durfte den Tisch nicht decken, aber ich hatte die Erlaubnis, mit den heiligen Mysterien den Garten zu erkunden, was ein nervenaufreibendes Spiel war. Vielleicht hätte ich doch noch mal das Gras mähen sollen?
    Um kurz vor acht kam Alex und wurde der Einladung mit einem Sträußchen für Micki gerecht. Sie kehrte allen ihren nicht unerheblichen Charme heraus und spielte die formvollendete Gastgeberin. Ich amüsierte mich heimlich darüber, wie ernsthaft Alex auf die Situation einging. Manchmal,in ganz, ganz stillen Stunden fragte ich mich, ob er vielleicht eine Familie vermisste. Und ob wir, Micki und ich, nicht diese Familie für ihn sein könnten. Aber dann war da ja noch Xenia. Und ob die für mich ein Teil der Familie sein könnte? Wahrscheinlich hatte Alex da sowie noch ein paar Prinzipien, die nicht so leicht zu verbrennen waren wie die, die sich mit den Verhältnissen zu verheirateten Frauen beschäftigten. Andererleuts Kinder mochten ja ganz nett sein, wenn sie frisch gewaschen am Tisch saßen und wohlerzogen plauderten, aber sogar Micki hatte ihre dunkleren Seiten. Sie konnte maulig sein, hatte gewaltige Probleme, die es diplomatisch zu lösen galt, hatte Anspruch auf Zeit, auch wenn es mal gerade nicht so gut passte, oder war auch schon mal krank und musste umsorgt werden. Besonders in solchen Fällen war Alex durch Xenia vorbelastet. Ob er sich das noch einmal antun würde, ein Mädchen auf dem Weg zum Erwachsenwerden zu begleiten? Nur wegen meiner schönen Augen?
    »Träumst du, Mam?«
    »Entschuldige, Micki. Ich bin unhöflich. Aber du bist so eine gute Unterhalterin, dass ich mich einmal richtig entspannt bei einer Einladung fühle.«
    »Aber du müsstest jetzt mal unseren Gast übernehmen. Ich muss den Tisch abräumen.«
    Sie war so bemüht darum, alles richtig zu machen, dass Alex und ich einen Blick des Einverständnisses tauschtenund ihr nicht anboten, dabei zu helfen. Wir zogen uns ganz formell ins Wohnzimmer zurück.
    »Verfolgt sie einen besonderen Zweck mit dieser Veranstaltung?«, fragte Alex lächelnd.
    »Oh, ich denke, sie wollte sich für deine Einladung letzte Woche revanchieren.«
    »Sag mal, jetzt, wo wir ungestört sind, darf ich dir endlich mal einen Kuss geben?«
    »Wenn du dich nicht erwischen lässt.«
    Wir wurden leider doch erwischt.
    »Hach, ihr turtelt heimlich«, freute sich Micki, als ich versuchte, mich aus Alex’ Umarmung zu winden.
    »Ein ausgemacht schlechtes Benehmen, Michaela. Deine Rüge erfolgt zurecht.«
    »Och, mir macht das nichts. Ihr dürft nebeneinander sitzen und Händchen halten.«
    »Haben wir nicht einen großzügigen Anstandswauwau, Alex?«
    »Haben wir.«
    »Micki, wenn ich mich recht erinnere, hast du zu deinem Geburtstag doch eine Gitarre bekommen. Verstaubt die jetzt in deinem Zimmer, oder hast du schon mal darauf gespielt?«
    »Ich habe sogar schon Unterricht bekommen. Bei einem ganz tollen Lehrer. Thomas ist echt super, Mam.«
    »Fast so super wie Kevin?«
    »Ein bisschen weniger. Oder zumindest anders.«
    Das hatte ich mir auch schon gedacht. Von diesen Stunden kam sie immer mit einem überaus strahlendem Gesichtsausdruck zurück, der nicht nur auf die Freude an der Musik

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