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Hexenkatze - Roman

Hexenkatze - Roman

Titel: Hexenkatze - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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den Alltag quälten. Außerdem hatte Agnes ja schon gesagt, ihre Aufgabe sei das Helfen. Warum es also nicht bei Sonja versuchen? Schaden würde es ihr bestimmt nicht.
    »Keine schlechte Idee. Wirst du auch dabei sein?«
    »Nein. Ich hab anderes zu tun. Aber, du, Deba? Solltest du nicht mit dazukommen?«
    »Nicht besonders gerne. Ich komme mir da immer komisch vor. Ein paar Mal habe ich es in den letzten Jahren mitgemacht. Ich will nicht pietätlos sein, aber irgendwie scheinen meine Probleme sich auf andere Weise zu lösen.«
    »Gut, wenn das so ist. Aber hast du dir schon mal überlegt, dass du vielleicht auch Hilfe brauchen könntest?«
    »Wieso?«
    »Du hast da einige bemerkenswerte Phänomene geschildert,die sich in deinem Nachbarhaus abspielen. Diese Xenia scheint ziemlich auf den linken Pfad abgedriftet zu sein. Und Halloween ist ein guter Zeitpunkt, auch für die, die sich an dem Unheil berauschen, nicht wahr?«
    »Umso wichtiger ist es doch, dass ich zu Hause bin, meinst du nicht?«
    »Wenn sie alleine arbeitet. Was ist, wenn sie auch in einer Gruppe ist. Es soll sich seit einiger Zeit hier etwas tun. Von wegen der verschwundenen Katzen. Und es gibt auch andere Anzeichen.«
    Gänsehaut zog sich über meine Arme. Ich nahm das Handtuch fester um mich.
    »Ich habe leider auch solche Befürchtungen. Agnes wohl auch.«
    »Wir haben darüber gesprochen. Es gibt Gerüchte, die von einer Sekte der Satanisten sprechen. Aber niemand weiß etwas Konkretes.«
    »Das könnte natürlich auf Xenia einen unwiderstehlichen Reiz ausüben. Ich weigere mich zwar, sie für eine führende Kraft darin anzusehen, dazu ist sie zu labil. Aber allein der Dunstkreis von Macht und Rache wird sie anziehen, und wenn es nur deshalb ist, ihre Umgebung zu schockieren.«
    »Dann sei wachsam in der Nacht vom Sonntag. Ich werde an dich denken.« Sie lächelte mich liebevoll besorgt an.
    »Danke, Kathy.«
    Ganz selten darf man sie mal mit ihrem Kosenamen ansprechen.
    »Jetzt zieh dich endlich um, ich kann mirnicht noc h einen Ausfall bei den Trainerinnen leisten. Betty niest auch schon.«
    Ich fuhr nach Hause. Inzwischen war es zu kalt und zu dunkel geworden, um mit dem Fahrrad unterwegs zu sein, und ich legte die kurze Strecke mit dem Auto zurück. Daher fuhr ich auch den normalen Weg, der mich an den Abbruchhäuser vorbeiführte.
    Eine Erinnerung blitzte dabei auf. Die Ereignisse nach Mickis Verschwinden hatten die Information in den Hintergrund gedrängt, aber jetzt war sie wieder da. Ich hatte nämlich Alex ein paar Tage später gefragt, ob er und seine Leute irgendetwas Ungewöhnliches dort entdeckt hätten.
    »Wir sind sehr vorsichtig dort noch einmal eingedrungen. Gasmelder und solche Sachen hatten wir dabei. Aber es gab nichts, was auf eine Ausdünstung oder ein schleichendes Gift hingewiesen hat. Es war nur kälter, als man annehmen möchte. Aber das kann auch ein subjektiver Eindruck gewesen sein. Es gab ein paar Stellen, die darauf schließen ließen, dass dort Menschen gewesen sind. Wahrscheinlich Penner, die dort Unterschlupf gesucht hatten. Ein paar alte Decken, Reste eines Feuers, Glasscherben. Widerliches Zeug. Wir haben die Türen und Fenster zugenagelt und kontrollieren alle paar Tage das Gelände. Nicht dass uns danoch einer der Tippelbrüder unter den Trümmern verschüttet wird.«
    »Könnte es sein, dass sich zu dem Zeitpunkt, als wir da waren, dort jemand aufgehalten hat?«, hatte ich gefragt.
    »Wahrscheinlich nicht. Aber es sind unangenehme alte Häuser. Mit einer unangenehmen Vergangenheit.«
    »Interessant, dass du das sagst.«
    Er hatte gegrinst. Nicht besonders humorvoll.
    »Ich bin schon ein bisschen herumgekommen. Und in anderen Ländern sieht man die Dinge weniger rational. Wenn du meinst, es spukt dort, so würde ich nicht glatt nein sagen. Ich hatte mal das zweifelhafte Vergnügen, eine Voodoo-Zeremonie beobachten zu können. Das hat mich etwas sensibel gemacht für solche Strömungen. Aber lassen wir das! Ich werde sehen, dass unser Terminplan so geändert wird, dass wir die Häuser so schnell wie möglich dem Erdboden gleichmachen können.«
    Verwunderlich schien mir darum jetzt, als ich in der Einfahrt parkte, dass Alex die Umtriebe seiner Schwester als so harmlos ansah. Ich nahm mir vor, mit ihm noch einmal ein vorsichtiges Gespräch darüber zu führen. Aber jetzt war erst einmal Micki dran.
    Sie kroch auf allen vieren durch das Wohnzimmer, als ich eintrat. Zwei weitere Vierbeiner leisteten ihr dabei

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