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Hexenkatze - Roman

Hexenkatze - Roman

Titel: Hexenkatze - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Liebstöckel. Und natürlich Petersilie und Schnittlauch. Das erleichterte viele Dinge für mich. Und die fehlenden Gewächse würde ich im nächsten Frühjahr aussäen. Jetzt strich ich sacht mit der Hand über den duftenden Majoran und den Rosmarin, dann schnitt ich einige Zweiglein ab, um sie nachher in die köchelnde Sauce zu geben. Als ich mich wieder aufrichtete, sah ich, dass der Herr Nachbar ebenfalls im Garten war. Er kehrte mir den Rücken zu und musterte die hohe Buchsbaumhecke, die das Grundstück zur anderen Seite begrenzte. Eigentlich ein stattlicher Mann, groß, breites Kreuz und von aufrechter Haltung. Kein Sesselheld. Er hatte eine blaue Latzhose an, ein verwaschenes Sweatshirt und ausgetretene Turnschuhe. Richtiger Worker-Look. Wahrscheinlich verbarg aber eben diese Latzhose einen Bierbauch, denn er nahm gerade einen Schluck aus der Flasche. Ansonsten besaß der Mann extrem kurzgeschorene graumelierte Haare. Die Farbe ließ darauf schließen,dass auch sie einmal schwarz gewesen waren. So wie sein Schnauzbart und die buschigen Brauen.
    Ich zog mich zurück, bevor er sich umdrehen und mich zur Kenntnis nehmen konnte.
    Als ich die Kräuter gezupft hatte, kreischte die Heckenschere los. Und Micki fand sich in der Küche ein.
    »Schon wieder Konzert, was?«
    »Vielleicht muss das sein. Typische Feierabendbeschäftigung des deutschen Mannes. Rasenmähen und Heckeschneiden.« Ich hob die Schultern. »Du kannst Käse reiben, wenn du magst.«
    »Oh, Nudeln! Gut!«
    Wir aßen in der Küche. Sie ist zwar nicht sehr groß, aber in hellem Holz eingerichtet mit einer gemütlichen Essecke.
    Beim Essen konnten wir aus dem Fenster sehen und die Straße beobachten. So entging uns also nicht, dass Xenia das Haus verließ. Eine düstere Erscheinung in schwarzen Hosen, schwarzem Top und nagelspitzen Absätzen. Die kurzgeschnittenen schwarzen Haare mit einem schnellwirkenden Klebstoff straff nach hinten gestylt, die Augen nachtschwarze Tümpel der Sünde, und die Lippen schimmerten in dunklem, glänzendem Rot.
    »Eine viertklassige Rockband!«
    »Was?«
    »Ich nehme an, sie hat heute Nachmittag ihren Auftritt geprobt, Micki.«
    »Ach so, ja, vielleicht macht sie so was. Oder ist DJ in einem letztklassigen Schuppen. Aber vielleicht geht sie auch Anschaffen, damit der Schorsch den Koks bezahlen kann.«
    Manchmal frage ich mich, ob ich mein Kind zu frei erziehe.
    »Als ich in deinem Alter war, habe ich mir solche Aussagen nicht erlaubt.«
    »Du warst wohl ziemlich weltfremd, was?«
    »Okay, ich nehme die letzte Behauptung zurück.«
    Micki kicherte. Dann pfiff sie ihren derzeitigen Lieblingssong vor sich hin, der den schönen Refrain hatte: »Mutter, der Mann mit dem Koks ist da«. Womit eigentlich klar sein sollte, aus welchen Medien sie ihre Lebenserfahrung bezog.
    Ich pfiff beim Abwaschen mit. Als wir fertig waren, sah ich, dass Harburg seine Mülltonne aus der Einfahrt schob, was mich daran erinnerte, dass ich ja auch Hausbesitzerpflichten hatte. Vor allem, weil ich letzte Woche schon mal vergessen hatte, den Müll rauszustellen. In den Mietwohnungen, in denen ich bisher gelebt hatte, war für solche Tätigkeiten der Hausmeister verantwortlich gewesen.
    Ich ging nach draußen und rollte die prallvolle graue Tonne von der Hauswand weg. Der Herr Nachbar kehrte Teile seiner Hecke zusammen.
    »Guten Abend, Herr Harburg.« Natürlich, ausgesuchte nachbarschaftliche Höflichkeit.
    »Guten Abend, Frau McMillen.« Kein Lächeln unter dem schwarzen Bart. »Gut, das Sie wenigstens diesmal daran denken, den Müll an die Straße zu stellen. Es begann schon, eine Geruchsbelästigung zu werden.«
    Süß, nicht?
    »Gut, dass ich Sie treffe, Herr Harburg. Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie Ihrer Mitbewohnerin den Tipp geben würden, demnächst ihre Musik eine Idee leiser zu stellen. Wissen Sie, ich arbeite nämlich zu Hause.«
    Ich hatte sehr sachlich gesprochen.
    »Mich wundert, dass Sie das stört. Sie hören doch die gleiche Richtung in derselben Lautstärke. Ich würde empfehlen, dass Sie demnächst einfach versuchen, meine Schwester zu übertönen. Aber bitte nur, wenn ich nicht im Haus bin.«
    »Es mag Ihrem geschulten Ohr ja entgangen sein, aber das, was wir an Musik hören, ist eine etwas andere Stilrichtung. Und vor allem singen wir nicht dazu.«
    »In der Tat? Nun, ich kann keinen Unterschied feststellen. Im Übrigen sollten Sie das mit meiner Schwester direkt diskutieren, meinen Sie nicht auch?«
    Dieser Feigling! Ich

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