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Hexenkessel

Hexenkessel

Titel: Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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nur, ob Sie ihn tatsächlich vertragen«, warnte Newman sie.
    »Das werden wir gleich herausfinden.«
    »Am Ende muß ich Sie noch ins Bettchen bringen.«
    »Dabei könnte ich Ihnen ja unter die Arme greifen«, schlug ein fröhlicher, rotgesichtiger Mann vor, der mit einem übertriebenen Yorkshireakzent sprach. »Ich bin Experte darin, Jungfrauen aus der Bedrängnis zu helfen.«
    »Diese hier befindet sich nicht in Bedrängnis«, erklärte Vanity. »Und wie kommen Sie überhaupt darauf, daß ich noch Jungfrau bin?«
    Die Bemerkung rief schallendes Gelächter unter den anderen Gästen hervor, in das Tweed mit einstimmte. Paula, die ein Glas Grand Marnier auf der Theke entdeckte, ging darauf zu, griff danach und nahm es mit zu den anderen hinüber. Während sie sich niederließ und genüßlich daran nippte, funkelte Vanity sie mit gespielter Wut an. Auf einmal entdeckte Paula in einer Ecke Maurice. Ein leeres Sektglas stand vor ihm. Nicht weit von ihm entfernt saß Nield, der ihr zugrinste.
    »Maurice, sie sitzen ja wieder einmal auf dem trockenen«, bedauerte sie, als sie zu ihm trat, ihr Glas zur Hälfte leerte und den Rest Grand Marnier in sein Glas kippte. »Also hoch die Gläser. Ex und …«
    »Hopp!« vervollständigte Vanity ausgelassen. »Sehen Sie mal, was ich auf der Theke gefunden habe.« Sie hielt ein weiteres Glas Grand Marnier in die Höhe. »Hinter dieser Bar muß sich eine gute Fee verstecken.«
    »Ich werde Sie am Ende die Treppe hinauftragen müssen.« Newman stieß einen vernehmlichen Seufzer aus. »Was tut man nicht alles für England!«
    »Sollten wir nicht besser auf mein Zimmer gehen, damit Sie dieses Schiff beobachten können?« flüsterte Paula, stocknüchtern, Tweed zu.
    »Gute Idee. Entweder erwischen wir VB vor dem Morgengrauen oder gar nicht.«
    »Soll ich mitkommen?« fragte Newman ruhig.
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, daß Sie auf Vanity aufpassen sollen«, erwiderte Tweed betont ernst.
    »Ich verstehe immer noch nicht, was Vanity mit alldem zu tun hat«, beschwerte sich Paula, als sie die Treppe hinaufstiegen.
    »Wenn sie überhaupt etwas damit zu tun hat.«
    »Lassen Sie mich ruhig dumm sterben …«
     
    Moloch, angetan mit dem schäbigen Regenmantel und der Schirmmütze, befand sich bereits in der Nähe des Hafengebietes. Zu dieser späten Stunde lag die Stadt verlassen da. Langsam lenkte er den Ford Escort über die Market Street, dann hielt er an, um sich zu vergewissern, daß er nicht verfolgt wurde - was er seit seinem Aufbruch von Mullion Towers bereits mindestens ein Dutzendmal getan hatte. Neben ihm auf dem Beifahrersitz lag der Aktenkoffer nebst Kette und Handschelle.
    Noch während er aufmerksam in die Dunkelheit lauschte, drang plötzlich gräßlich mißtönendes Gekreische durch die Stille. Er blickte aus dem Fenster nach oben und entdeckte sofort die Urheber des Lärms, der an seinen Nerven zerrte. Eine Horde Möwen hockte dichtgedrängt auf einer Dachrinne über ihm. Die Tiere äugten so boshaft zu ihm herunter, als würden sie erwägen, einen gezielten Angriff auf ihn zu unternehmen.
    Moloch verzog die dünnen Lippen. Fast wünschte er, ein Gewehr dabeizuhaben, um nacheinander jedes einzelne dieser Biester abzuschießen. Nach mehreren prüfenden Blicken in den Rückspiegel fuhr er ein Stück weiter geradeaus, bog dann links ab und tuckerte langsam unter einem Bogengang hindurch bis hin zu einer schrägen Rampe am Wasserrand.
    Er hielt den Wagen an, blendete viermal auf und schaltete dann die Scheinwerfer aus. Nun konnte er nur noch warten. Das Boot, das ihn zur Venetia hinüberbringen sollte, war draußen auf dem Wasser vor Anker gegangen, damit es keine Aufmerksamkeit erregte. Es würde einige Zeit dauern, bis es an der Rampe anlegte, um ihn an Bord zu nehmen.
    Die Warterei stellte Molochs Geduld auf eine harte Probe. Er, der ständig aktiv, ständig in Bewegung war, haßte es, untätig im Auto herumsitzen zu müssen. Er griff nach dem Aktenkoffer und befestigte die Handschelle an seinem linken Handgelenk. Jetzt blieb ihm nur noch, auszuharren und nicht über die exponierte Position nachzudenken, in der er sich seiner Meinung nach befand.
    Wieder einmal bedauerte er aufrichtig, Heather entbehren zu müssen. Mit ihr an seiner Seite wäre die Zeit entschieden schneller vergangen. Es war wirklich Pech gewesen, daß sie auf den Stufen des Weinkellers ausrutschen mußte. Hoffentlich ist dieser Vorfall das Ende meiner Pechsträhne, dachte er. Draußen auf dem Meer schienen

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