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Hexenkunst: Historischer Roman (German Edition)

Hexenkunst: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Hexenkunst: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roswitha Hedrun
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ein, wofür Lucia ihn wie ein Prinzesschen bewunderte: "Oh, welch fulminanter Held!"
Das gefiel ihm, er bot ihr huldvoll seinen Arm und geleitete sie in den Aufenthaltsraum zu Vera, Meister Rodder und Herrn von Lasbeck, wobei seine unten nicht zugehakten Beinlinge hörbar über den Boden schleiften. Bei ihrem Eintreten sprang Herr von Lasbeck schmunzelnd in seiner ganzen Länge aus seinem Sessel hoch, um sich vor ihnen zu verbeugen: "Habe die Ehre, hochedles Geschwisterpaar!", worauf auch die beiden Anderen mit verstecktem Lächeln ehrerbietig ihr Haupt vor ihnen senkten.
Justus genoss seinen Auftritt.
Ehe Lucia dann Platz nehmen konnte, fragte ihr Vater sie, ob sie kurz mit ihm in ihr früheres Wohnhaus komme, um ihre Großmutter, Tante Magda und Onkel Andreas zu begrüßen.
"Heute nicht mehr, Vater", lehnte sie ab, "versteh bitte, das wird mir zu viel. Lieber morgen. Aber grüße alle von mir und sage Onkel Andreas, wenn er morgen Vormittag in unser Kontor kommt, kann er sofort eingestellt werden."
"Das wird 'ne Freud für Andreas", wusste Meister Rodder und begab sich alleine hinüber zu den Dreien.

    Nach dem Frühstück des nächsten Morgens führte Lucia mit ihrer Mutter ein intensives Gespräch. Zwar hatte Lucia ursprünglich ihre Maman aufbauen wollen, doch bereits nach wenigen Sätzen hatte sich das, wie Mütter eben sind, ins Gegenteil verkehrt.
Zunächst hatte Lucia ihr geschildert, wie überrascht sie gestern über ihre neue Wohnungstür mit diesem wundervollen Alienor gewesen sei. Und als sie ihr anschließend sagte, sie plage ihrem Großvater gegenüber oft das Gewissen, wegen der vielen Veränderungen, die sie hier wie auch im Werk vorgenommen habe, begann ihre Mutter, ihr in dieser Hinsicht den Rücken zu stärken. Mit schwacher Stimme verdeutlichte sie Lucia, jeder müsse mit einer Hinterlassenschaft so verfahren, wie er es für richtig halte, ohne jegliche Bindung an den Stil seines Vorgängers. Und nach kurzer Pause gestand sie Lucia, die tristen Fassaden dieses Hauses wie auch die früheren gewichtigen Möbel hier in ihrer elterlichen Wohnung hätten sie immer erdrückt. Deshalb habe sie nach dem Tod ihres Vaters nach und nach all jene Möbel rausgeworfen und durch gefälligere ersetzt. "Bis auf die paar so überaus reizenden im Kabinett meiner Maman natürlich, wie du ja weißt", betonte sie und ergänzte nach einer weiteren Pause: "Jedenfalls habe ich mich vordem in diesem Haus immer wie in einer Trutzburg gefühlt. Besonders als Kind."
"Das kann ich verstehen, Maman, denn ähnlich fühle ich mich drüben in Großvaters ehemaligen Kontor", beklagte sich Lucia, worauf ihre Mutter ihr empfahl:
"Wirf alles raus und richte den Raum nach deinem Geschmack ein, wie ich das auch hier getan habe. Du bist deinem Großvater zu nichts verpflichtet."
"Diese Idee spricht mich an, Maman."
"Beau, très beau", brachte sie mit sichtlicher Mühe hervor, und während sie weiter sprach, wurde ihre Stimme zunehmend schwächer: "Lucia, ma Chère, seit dich Alphonse adoptiert hat und dann", sie stockte kurz, "und dann von uns gegangen ist", wieder stockte sie . . "So traurig das für dich war, Lucia, aber seitdem bist du frei. . Seitdem hast du rechtlich den besten Stand, den eine Frau inne haben kann . , niemand mehr kann über dich und deinen Besitz verfügen, genau wie bei einer Witwe." Nach mehreren schweren Atemzügen fügte sie hinzu: "Darüber kannst du dich jeden Tag freuen . , und ich . . ich freue mich mit dir."
Dafür streichelte Lucia ihr lieb die Hände: "Merci, dass du mir das gesagt hast. Aber jetzt solltest du dich etwas ausruhen, oui? Ich fürchte, ich habe dich über Gebühr beansprucht."
"Oh non, ma Chère."
Dennoch erhob sich Lucia, half ihrer Maman, noch einen Schluck Tee zu nehmen und verließ dann ihre Stube.
Anschließend nahm sich Lucia vor, sich die nächsten Male nicht mehr so lange bei ihr aufzuhalten, lieber häufiger aber kürzer.
Das hielt sie auch ein. Fortan besuchte sie ihre Mutter zwei- bis dreimal täglich allenfalls eine viertel Stunde. Außerdem war es ihr gelungen, Madame de Lousin, die in Lucia noch immer das arme Töchterlein des Hauses sah, mit festem Blick und fester Stimme aufzutragen: "Sorgt bitte dafür, dass endlich die verschmutzte Bettwäsche der gnädigen Frau gegen saubere ausgewechselt wird."
"Aber . ."
"Noch heute."
Allerdings hatte Lucia diese Anordnung nach dem Abendessen wiederholen müssen, ehe sie dann auch befolgt wurde.
Wie es die Situation erforderte, führte

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