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Hexenlicht

Hexenlicht

Titel: Hexenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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sie … Nein, korrigierte Holly sich. Keine Bissvergleiche, wenn es um Vampire ging!
    Aber wer war der Kerl mit dem Buch?
    Jemand, der mit ihnen zusammenarbeitete. Der sicher auch den Rufzauber ausgeführt hatte, aber sich eindeutig nicht anfühlte, als hätte er das Kommando. Die Energie, die in der Vision von ihm ausging, war viel zu schwach gewesen.
    Sie musste Alessandro alles erzählen. Holly zog ihren Ärmel hoch, um auf die Armbanduhr zu sehen: kurz nach eins. Es dauerte noch Stunden, ehe irgendein Vampir aufstand. Das Einzige, was sie jetzt tun konnte, war, nach Hause zurückzukehren, wo sie sicher war.
    Während sie durch die Pfützen stapfte, fing es an, in ihren rechten Gummistiefel zu regnen.
     
    »Holly!«
    Sie war eben dabei, ihre Haustür aufzuschließen, und drehte sich um. Mac kam ihren Weg hinaufgelaufen, den Kragen seines Regenmantels nach oben geklappt. »Wo warst du denn?«, fragte er. »Es ist schon weit nach Mittag.«
    Was macht er hier?
»Hatten wir eine Verabredung?«
    »Ich finde, wir sollten.« Sein Haar war nass, so dass die dunklen Wellen glänzten, und seine Augen schimmerten warm.
    Hollys Nackenhaare stellten sich auf, als er die Verandastufen hinaufstieg.
Er hat uns letzte Nacht auf dem Friedhof in einen Hinterhalt gelockt, aber er weiß nicht, dass ich es weiß. Oder doch? Hat er gesehen, wie wir gegen die Guhle kämpften? Hat er zugesehen, als wir uns küssten?
    Mac hielt eine Einkaufstüte in jedem Arm.
    »Was hast du da?«, fragte sie in einem aufgesetzt freundlichen Tonfall.
Ist er derjenige, mit dem die Fehlwandler zusammenarbeiteten, um die Portale zu öffnen?
Die Silhouette, die sie in der Vision gesehen hatte, sah anders aus, aber sicher war Holly sich nicht. Wie konnte sie es herausfinden?
    Indem sie ihn ins Haus lotste und sein Vertrauen gewann.
    »Ich habe Essen mitgebracht.« Mac folgte ihr hinein und stellte die beiden Tüten in der Diele ab, wo er sich bückte, um seine nassen Schuhe auszuziehen. »Neulich Abend fand ich es so nett mit uns, dass ich dachte, wir sollten das wiederholen.«
    Der Abend, an den ich mich nicht erinnern kann? Hatte er etwas mit ihrer Gedächtnislücke zu tun?
Holly bekam eine Gänsehaut. »Wie ließe sich das noch übertreffen?«
    Er zwinkerte ihr zu. »Du hast erst einen Vorgeschmack bekommen. Mittagssnacks sind meine wahre Spezialität. Hast du schon gegessen?«
    Und Alessandro kann mittags nicht unangemeldet hereinschneien.
Holly zog sich einen Gummistiefel aus, wobei auch gleich ihre Socke mit abrutschte. »Nein, ich habe heute noch gar nichts gegessen. Bist du denn noch nicht wieder im Dienst?«
    »Nee. Bürokratischer Mist.«
    Seine Gereiztheit klang echt, dennoch glaubte Holly ihm nicht, und ihr lief ein kalter Schauer über den Rücken. Sie rang sich ein Lächeln ab. »Würde es dir etwas ausmachen, ohne mich loszulegen? Ich bin völlig durchnässt und möchte mich gern erst einmal umziehen.«
    Sie ging ein gewaltiges Risiko ein, möglicherweise ein dämliches.
Aber ich bin immerhin vorgewarnt.
    Oben drehte Holly die Dusche auf, stellte sich gerade lange genug unter den Strahl, dass sie wieder warm wurde, und ließ das Wasser laufen, um Zeit zu gewinnen.
    Falls sie sich dem Mann stellen musste, der versucht hatte, sie Fehlwandlern auszuliefern, würde sie es auf keinen Fall unvorbereitet tun. Sie zog sich an, steckte sich Talismane in sämtliche Taschen und Falten, in ihren BH , unter ihr T-Shirt und sogar in die Socken. Brekks saß derweil auf ihrem Bett und folgte jeder ihrer Bewegungen mit seinen großen gelben Augen.
    Anschließend hockte sie sich vor ihr Bett und angelte nach der langen flachen Kiste darunter, in der sie das meiste Zauberzubehör vor Ben versteckt hatte. Den Deckel hochzuheben war, als würde sie selbst aus der engen Kiste befreit werden. Sie nahm ihr Silbermesser hervor, eine Weihrauchlampe aus gehämmertem Messing, das chinesische Seidentuch, das sie als Altardecke verwendete, und arrangierte alles hastig auf ihrer Kommode. Einen richtigen Altar könnte sie später noch aufbauen.
    Warum habe ich all das versteckt? Wie konnte ich das tun? Wollte ich so verzweifelt einen festen Freund?
Jetzt kam es ihr lächerlich vor, aber bis vor kurzem war ihr das Wichtigste gewesen, Ben keine Angst einzujagen.
Ich bildete mir ein, dass ich einfach nur rücksichtsvoll war, was ich ihm gegenüber ja auch war. Auf mich selbst habe ich leider keine Rücksicht genommen.
    Diesen Gedanken quittierte Brekks mit einem Gähnen, bei dem

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