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Hexenlicht

Hexenlicht

Titel: Hexenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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stöhnte, durchfuhr sie abermals diese köstliche Energie, die zu flüssiger Lava in ihrem Bauch wurde.
    Der Augenblick verharrte gleich einem Wassertropfen unmittelbar vor dem Fall. Holly sehnte sich danach, mit ihm zu fallen, und das im wörtlichen Sinne. Aber noch während sie in Macs geschickten Händen zu Wachs wurde, kämpfte die Kraft des Hauses gegen sie, rüttelte sie wach. Die Talismane in ihrer Kleidung waren wie Flammen.
    Holly schüttelte den Kopf. »Schluss!«
    Es kam eher wie ein Seufzen als ein Befehl heraus. Mac holte tief Atem, und seine Energie knisterte auf Hollys Haut.
Er besitzt sehr viel Kraft. Wann hat er die bekommen?
Aber diese Energie war so schön.
Gütige Hekate, es fällt mir verdammt schwer, aufzuhören!
    Sie merkte, wie die Wände des Hauses auf sie eindrückten, den Bann lösten, in dem Mac sie gefangen hielt. Wie eine unsichtbare Hülle flossen die Zauber, die sie gewirkt hatte, zu ihr zurück, um sie abzuschirmen.
    »Nein«, flüsterte sie. »Nein, nein! Ich habe einen festen Freund, das sagte ich dir schon.«
    »Aber ich will dich verschlingen«, raunte er, was kaum mehr als eine Lippenbewegung war. Holly konnte ihn trotzdem sehr deutlich hören. Er war in ihrem Kopf, uneingeladen. Sie tastete auf dem Tresen hinter sich herum und hob ein Messer auf, dass sie vorsichtig nach vorn zog und unter sein Kinn hielt. »Ich bin kein Gang in deinem Gourmet-Menü!«
    Mac rang überrascht nach Atem, dann ließ er sie unheimlich langsam los. »Früher konnte ich mich besser beherrschen.«
    »Was ist mit dir passiert?«
    »Mein Ego hat ein Upgrade bekommen.« Blitzschnell, ehe sie reagieren konnte, hatte er ihre Messerhand umklammert. Waren seine Finger eben noch heiß gewesen, fühlten sie sich nun klamm an, als sie sich um Hollys Handgelenk schlossen. Sie wollte sich von ihm befreien, doch er schien ebenso stark wie ein Vampir. Holly verlor das Gefühl in den Fingern und ließ das Messer fallen, das klimpernd unter dem Tisch landete.
    »Mac, tu das nicht! Ich will dich nicht verletzen.« Gefangen zwischen ihm und dem Tresen, stand Holly stocksteif da wie ein gehetztes Kaninchen, während sich in ihr die Energie bündelte, bereit zum Schlag.
    »Das würdest du nie tun.«
    »Ich würde«, erwiderte sie heiser, denn Angst schnürte ihr die Kehle zu. »Ich will es nicht, aber ich mache es. Ich bin nicht so nett, wie du denkst.«
    »Und ich bin nicht so böse, wie du denkst.«
    »Beweise es!«
    Mac schloss die Augen, als müsste er sich zusammennehmen. Aus der Hitze zwischen ihnen wurde kalte Furcht, so dass Holly fröstelte. Schließlich öffnete Mac wieder seine Augen und ließ Hollys Handgelenk los. »Da, siehst du?«
    Sie drängte sich seitlich am Tresen vorbei von ihm weg. Nach wie vor erkannte sie das Verlangen in seinem Blick, das stärker war als jede Vernunft, egal, was Mac behauptete.
    »Holly, gib zu, dass du mich willst! Wir wollen einander. Das kann ich schmecken.« Er bleckte die Zähne und beugte sich näher zu ihr.
    Sofort hob Holly eine Hand, um ihn abzuwehren. »Mag sein, aber ich setze eher auf vornehme Zurückhaltung.«
    »Ich brauche dich doch!« Seine Nasenflügel bebten, und unter dem äußerlichen Charme lag eine Spur von Wut.
    Göttin, wie ich beschissene Dates hasse!
Die Luft im Haus wurde schwer, und die vielen Amulette, die in Hollys Kleidung versteckt waren, summten auf ihrer Haut. Sie gaben ihre Energie frei, und mit dieser Energie kamen die Erinnerungen zurück: Mac krank, der Notarztwagen, das Krankenhaus, die Blondine im roten Kapuzenpulli.
Sie hat meine Erinnerung blockiert. Es war gar nichts mit meiner Magie!
    »Dieser Dämon hat dich erwischt, stimmt’s? Wie hast du sie noch genannt? Jenny?«
    »Geneva.« Seine Mundwinkel zuckten, als wäre der Name eine wohltuende Wunde. »Du wirst sie kennenlernen, wenn die Zeit gekommen ist. Sie will, dass ich dich zu ihr bringe, Holly, und sie hat mich stark gemacht, damit ich ihre Wünsche erfülle. Durch mich hat sie dich gekostet. Du wirst dich ihr beugen, wenn sie dich ruft. Ich konnte auch nicht anders.«
    Hollys Herz erzitterte vor Schreck.
Er ist verwandelt. Diese Geneva hat ihn zu einem Dämon gemacht, weil ich ihn grausam im Stich ließ!
»Also, was sollte diese kleine Einlage auf dem Friedhof? War das ein Suchtrupp?«
    »Ich habe es mit Gewalt versucht. Nun probiere ich es mit Überzeugung.«
    »Probier’s mal mit Verschwinden!«
    »Du magst schwer zu fassen sein, Holly, aber ich habe dich geküsst.«
    »Und?

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