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Hexenlicht

Hexenlicht

Titel: Hexenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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schwappte. »Du kennst sie?«
Hübsches Ding
. Ja, ganz walnussbraunes Haar und smaragdgrüne Augen. Omara schätzte keine Konkurrentinnen.
    »Natürlich. Sie ist eine Carver-Hexe in meinem Reich. Den Gerüchten zufolge kann sie einen Poltergeist in unter fünf Minuten erledigen.« Sie sah ihn an, als erwartete sie eine Bestätigung.
    »Das stimmt. Und sie hat heute Abend ein Spukhaus niedergeschlagen, ein außergewöhnlich böses.«
    »Du brauchst ihre Magie«, sagte Omara leise. »Bring sie dazu, eines der ermordeten Mädchen zu erwecken! Ein bisschen Totenbeschwörung kann uns auf der Suche nach meinem Gegner ein gutes Stück weiterbringen. Zumindest können die toten ihren Angreifer beschreiben.«
    Alessandro schob sein Weinglas weg. Ihm ging das Bild von Holly durch den Kopf, die sich in Schmerzen auf dem Boden wand. Totenbeschwörung erforderte eine riesige Menge Magie und wäre folglich noch sehr viel qualvoller für sie. »Gibt es niemand anderen, den wir um Hilfe bitten können? Ich bin nicht sicher, ob sie das schafft.«
    »Ganz gewiss schafft sie es. Sie ist eine Carver-Hexe. Seit Generationen sind sie auf Totenbeschwörung spezialisiert.«
    »Nur stimmt mit ihrer Magie etwas nicht. Totenbeschwörung könnte sie womöglich umbringen.«
    »Würde sie lange genug überleben, dass die Magie wirkt?«
    Alessandro wurde sekündlich unwohler. »Weiß ich nicht.«
    »Ich denke, sie könnte. Und trotzdem zögerst du. Was ist eine tote Hexe gemessen an der Niederschlagung meines Gegners?« Ein Ausdruck huschte über Omaras Gesicht, den Alessandro noch nie gesehen hatte: ein Anflug von … Furcht? »Ich führte die Vampire aus der Finsternis und in dieses Jahrhundert. Ich bin die Einzige, die mit Richtern und Politikern spricht, um unsere Rechte durchzusetzen. Ich verdiene es, zu überleben!«
    Er wollte etwas erwidern, doch sie ließ ihn nicht zu Wort kommen. »Falls dieser Mörder weiter tötet, werden sich die verängstigten Bürger von Fairview gegen die gesamte übernatürliche Bevölkerung wenden. Sie metzeln uns nieder, ohne mit der Wimper zu zucken. Denk daran, wenn du wieder einmal anfängst, dich heroisch zu fühlen und ein Mädchen schützen zu wollen, das nicht mehr wert ist als eine Mücke!«
    Sie beugte sich über den Tisch, so dass ihr Gesicht direkt vor seinem war. Für die anderen mussten sie wie ein Liebespaar aussehen, das im Begriff war, sich zu küssen. Omaras Atem wehte Alessandro über die Lippen. »Enttäusche mich nicht, Alessandro, denn ich will dich nicht verlieren! Du bist mein Liebling, mein edler Ritter. Zähme dein Herz um meinetwillen! Liebe
mich
, Alessandro!«
    Ohne Omara hätte er niemanden, keinen Clan, keine Familie. Ohne seine Königin hatte er unter seinesgleichen keinerlei Halt, und die Ewigkeit war eine verdammt lange Zeit, musste man sie allein verbringen.
    Sie legte ihre Hand auf seine und drückte sie fest. »Ein böser Vampir oder ein Dämon wird sich immer weiter nähren, bis alles um ihn herum zerstört ist. Ich
muss
wissen, wer das macht!«
    »Natürlich«, lenkte er ein, während er fieberhaft nach Alternativen suchte.
Ich finde eine andere Lösung. Was sie verlangt, ist undenkbar!
Selbst wenn er Holly nie berührt, sie nie gekostet hätte: Sie war seine Partnerin, und sie gehörte niemandem sonst, nicht einmal seiner Königin. Alessandro beschützte, was sein war.
    Als Omara an ihrem Drink nippte, bemerkte er, dass ihre Hände zitterten. »Ich weiß, dass du das Richtige tun wirst – wie immer. Das macht einen Großteil deines altmodischen Charmes aus.«
    Beinahe hätte er etwas Unkluges entgegnet, wäre nicht jemand an ihren Tisch getreten: Pierce.
    »Verzeih mir, meine Königin«, sprach er Omara an und verbeugte sich tief, so dass sein blondes Haar im Kerzenlicht aufschien. Bis heute besaß er die Eleganz eines elisabethanischen Höflings, nur leider war das Raubtierhafte hinter den feinen Manieren allzu deutlich.
    »Was kann ich für dich tun?«, fragte sie förmlich, auch wenn Alessandro das vielsagende Glühen in ihren Augen nicht entging. Was ihn prompt misstrauisch stimmte. Kannten die beiden sich besser, als sie nach außen hin zeigten?
    Pierce richtete sich auf. Ein Lächeln erstrahlte auf seinen ebenmäßigen Zügen. Sein oben offenes Hemd und das graue Wolljackett rundeten das Image des lässigen Reichen ab. »Ich möchte im Namen des Albion-Clans um Erlaubnis bitten, dir eine Erfrischung anzubieten.«
    Pierce schwenkte seine rechte Hand graziös,

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