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Hexenlicht

Hexenlicht

Titel: Hexenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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durchdringend und verkohlt wie von verbranntem Toast.
    Die Mauersteine schimmerten und strahlten eine glühende Hitze ab. Alessandro hatte einmal erlebt, dass ein Film im Projektor Feuer fing und verschmorte. Das Bild auf der Leinwand hatte dem auf der Mauer geähnelt. Wellige Ränder flammten orange auf, aus deren Mitte Licht ausströmte. Das Loch war klein, schien jedoch beständig zu wachsen, und das wiederum hatte dieses Reißgeräusch verursacht. Pudrige Asche fiel herab, die fort war, ehe sie den Boden erreichte.
    Alessandro lief an der Maueröffnung vorbei und hielt erst an, als er beinahe an der Straßenmündung war, fast in Sicherheit. Bis dahin hatte er begriffen, was er sah: Das war ein Portal, eine Schranke zwischen dem Dämonenreich und der Erde, die wegbrannte.
    Vor lauter Schreck und Verzweiflung wurde ihm übel. Ein Portal bedeutete, dass jemand – zweifellos der böse Zauber wirkende und mordende Feind Omaras – einen Dämon herbeirief. Die Lage war weit schlimmer, als sie gedacht hatten.
    Der Dämon war noch nicht hindurchgekommen, aber dabei, eine Tür zu öffnen. Inzwischen hatte das Loch die Größe eines Esstellers erreicht. Alessandro ballte zornig die Fäuste.
Das hier ist nicht deine Stadt!
, dachte er mit wütendem Blick auf die Öffnung. Seine Wut galt vor allem der Tatsache, dass er kein Zauberer war und nicht die Art Magie beherrschte, um etwas zu unternehmen.
Wer kann schnell genug hier sein?
    Ein verzweifelter Schrei kam von der Straße hinter ihm. Als Alessandro sich umdrehte, sah er Gestalten, die über einen Parkplatz an der nächsten Ecke liefen, hinter jemandem her. Der Fliehende war schnell, doch die beiden, die ihn verfolgten, holten auf.
    Alessandro starrte einen Moment lang vollkommen fassungslos hin, denn er wollte nicht glauben, was er erblickte. Dann packte ihn blankes Entsetzen, das ihm ein angenehmes Prickeln bescherte.
    Die beiden kahlen, buckligen Jäger hatten einen auffallend rollenden Gang. Fehlwandler. Sie waren vierschrötige graue Missgeburten, die Bastarde des Untotenreiches, die einer Linie entsprangen, bei der die Wandlung nie richtig abgeschlossen wurde. Sie waren Vampire und auch wieder nicht. Widerlich und wahnsinnig, wie sie waren, wurden sie selbst von den niedersten Vampirclans geächtet.
    Fehlwandler in Fairview? Die sind ausgestorben!
    Genau das war der merkwürdige Geruch gewesen, der dem toten Mädchen anhaftete, das er im Flanders-Haus gefunden hatte. Dessen Mörder war ein Vampir gewesen, nur kein richtiger. Solche Wesen tranken Blut, waren jedoch unfähig, saubere Bisse auszuführen. Daher die zerfressene Kehle.
    Schlagartig drehte sich Alessandro der Magen um, denn in diesem Moment erkannte er die Beute der beiden. Es war Macmillan, einer der Detectives, die er abends bei dem Haus gesehen hatte. Es entbehrte nicht einer gewissen Ironie, dass Alessandro sich derzeit bemühte, die Cops zu meiden, und nun lief ihm einer von ihnen buchstäblich in die Arme.
Bloß dass er es nicht bis zu mir schafft.
    Alessandro rannte über die Straße, ein Stück vor die laufende Gruppe, wo er sich mit dem Messer in der Hand in eine Nische drückte und eins mit dem Schatten machte. Ein zäher Moment der Spannung verging.
    Macmillan war schnell. Er musste gut in Leichtathletik gewesen sein. Trotzdem verlor er an Vorsprung. Alessandro ließ ihn vorbeilaufen, ehe er mit dem Instinkt eines Raubtiers seinen Auftritt plante. Sobald der Detective zwei Schritte weiter war, holte Alessandro schwungvoll zum Tritt gegen den ersten Fehlwandler aus, der seitlich in einen vorüberfahrenden Toyota flog. Das Blech bog sich laut nach innen. Der Fahrer bremste und sprang brüllend aus dem Wagen, doch Alessandro setzte bereits dem Detective und dessen zweitem Verfolger nach.
    Der andere Fehlwandler war leicht zu fangen, allerdings schwerer festzuhalten. Klauen schlugen nach Alessandros Augen aus und zwangen ihn, sich zu ducken. Dabei lockerte er unwillkürlich seinen Griff um den Arm der Kreatur, die das sogleich ausnutzte, um Alessandro einen kräftigen Hieb auf die Schulter zu verpassen. In diesem Augenblick sah Alessandro sein Gesicht, das einen Schlund mit nadelspitzen Zähnen aufwies, wo eigentlich eine Nase und ein Mund hätten sein sollen.
    Macmillan stoppte und drehte sich um. Als Alessandro dem Fehlwandler seinen Ellbogen ins Kinn rammte, zog der Detective seine Waffe und feuerte. Das Silber am Knauf hieß, dass sie mit Silberkugeln geladen war, der Standardmunition gegen

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