Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexenlicht

Hexenlicht

Titel: Hexenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
Vom Netzwerk:
Mich überraschte nicht, dass die Polizei von Fairview sich bei mir meldete.«
    »Warum nicht?«
    »Mein Haus in Seattle wurde verwüstet, aber nichts gestohlen, weder Geld noch Geschäftsberichte, nicht einmal mein Schmuck.«
    »Deine Bücher oder magischen Instrumente?«, fragte Alessandro besorgt. Omara besaß mächtige, gefährliche Raritäten, die jeder Hexenmeister sich in seiner Sammlung wünschte.
    Für einen Moment riss sie die Augen weit auf. Wahrscheinlich malte sie sich eine Katastrophe aus. »Nein, sie sind sicher.«
    »Ein Erpresser vielleicht? Jemand, der nach Informationen suchte?«
    »Es wurden keine Forderungen gestellt.« Wieder sah Omara weg. »Dennoch war es merkwürdig, verstörend. Kurze Zeit später rief die Polizei von Fairview an und wollte meinen Rat, deshalb kam ich her. Womöglich besteht kein Zusammenhang, aber das bezweifle ich. Ich glaube, der Einbruch sollte eine Warnung an mich sein. Jemand will einen Kampf. Und derjenige hat sich Fairview als Schlachtfeld ausgesucht.«
    »War es dann klug, herzukommen?«
    Sie kniff die Lippen zusammen. »Ich laufe nicht weg.«
    »Aber warum Fairview? Solange ich hier bin, ist es eine ruhige Stadt, zumindest bis zu diesen Morden.«
    »Ruhig ist sie, weil du hier bist, mein Bester. Ich musste mir um diesen Teil meines Reiches keine Sorgen machen. Du wahrst das Gesetz mit strenger und gerechter Hand. Falls etwas schiefgeht, bist du mein natürlicher Nachfolger.«
    Alessandro gestattete sich ein ironisches Schmunzeln. »Du weißt, dass ich keine Ambitionen hege, König zu werden, und ich habe nie die Zauberkunst gelernt, die für den Thron nötig ist.«
    »Wenn du willst, kannst du sie erlernen. Das Talent und die natürliche Kraft dazu besitzt du allemal.«
    Alessandro war nicht sicher, ob sie die Wahrheit sagte oder nur sein Interesse wecken wollte, was ihm allerdings auch gleichgültig war. »Sollten unsere Feinde uns in Fairview zusammenbringen, stehen sie einer doppelten Bedrohung gegenüber.«
    Omara schüttelte den Kopf. »Nicht unbedingt. Zunächst einmal schaffen sie sich damit die Möglichkeit, uns beide auf einen Streich zu töten. Dass du und ich in derselben Stadt sind, ist ebenso gefährlich wie vorteilhaft.«
    »Und wer ist unser Gegner?«
    »Falls das Zeichen, das du gefunden hast, ein Hinweis ist, handelt es sich um einen sehr alten, sehr mächtigen Feind. Jemand, der mordet, um uns bei der menschlichen Polizei zu verunglimpfen.«
    Alessandro wollte schlucken, doch sein Hals war plötzlich viel zu trocken. »Du hast einmal gesagt, dass du in dieser Stadt Ärger vorhersiehst. Ich fing schon an, zu bezweifeln, dass hier jemals etwas passieren könnte, muss jetzt jedoch einsehen, dass du recht hattest.«
    »Ich wünschte, dem wäre nicht so.«
    »An diesem Gegner könnte mehr dran sein, als sich einem auf den ersten Blick erschließt. In den letzten paar Wochen hat jemand mit Rufzaubern experimentiert.«
    »Was?!«
, fragte Omara entsetzt.
    Vielleicht war sein Kunde gar nicht das Ziel des Zaubers gewesen, sondern ein Kollateralschaden. Solche Dinge passierten. »Und das jüngste Opfer wurde von einem Blendzauber verborgen. Wer beherrscht solche Magie? Du sagst, du kennst die Quelle der Probleme. Wer könnte das sein?«
    »Es muss ein alter Feind sein. Aber welcher? Ich kann mit denen ein ganzes Telefonbuch füllen.« Omara richtete den Blick gen Decke, als sähe sie dort die Namen. »Da wären zunächst einmal alle anderen Könige und Königinnen, die mein Territorium wollen; alle anderen Clanführer, die auf eine Krone scharf sind, und die Anführer anderer Spezies. Und dann noch ein paar besondere: Morlok, Aloysius, Geneva, Michael, Gervaise, Callandra.«
    »Dämonen.« Ihm war eiskalt. Auch wenn er ungern zugab, Angst zu haben – er hatte welche.
    »Ja, die Dämonen. Ich habe früher gegen einen von ihnen hier gekämpft.«
    »Aber ich dachte, wir suchen einen Vampir. Was ist mit dem Abzeichen?«
    Alessandro verstummte. Ihm gefiel Omaras Ausdruck nicht, und er konnte nicht sagen, was sie dachte.
    Sie lächelte. »Keine Frage, da war das Abzeichen. Du hast recht. Wir müssen unsere eigenen Leute unter die Lupe nehmen.«
    Ihre Getränke wurden gebracht. Omara hob den strahlend blauen Martini an ihre Lippen und tunkte nur einmal kurz ihr Zungenspitze hinein. »Du wirst die Hilfe deiner jungen Hexenfreundin brauchen, dieses Carver-Mädchens. Ein hübsches Ding, wie ich hörte.«
    Alessandro erschrak so heftig, dass der Wein in seinem Glas

Weitere Kostenlose Bücher