Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexenlicht

Hexenlicht

Titel: Hexenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
Vom Netzwerk:
entschied Omara ungerührt.
    Alessandro bemerkte, dass Pierce kreidebleich wurde. Als er zur Königin sah, musterte diese den Vampir wehmütig. Für gewöhnlich bedeutete eine Privataudienz bei Omara, dass eine Strafe anstand. In diesem Fall jedoch war Alessandro nicht sicher, was geschehen würde, und er konnte Geheimnisse nicht leiden, wenn es um die Königin ging. Sie war schon so unberechenbar genug.
    Wie um seine Gedanken zu bestätigen, vollführte sie gleich die nächste Wendung. »Komm, Alessandro!«
    Während er ihr folgte, blieb Pierce zurück, stürzte ein Glas Wein hinunter, schenkte nach und trank auch das nächste ex.
    Omara ging nur bis zum Ausgang der Lounge.
    »Bist du sicher, dass du ihn allein sehen willst?«, fragte Alessandro.
    Ihr Blick war verschleiert. »Ja, das möchte ich.«
    Alessandro unterdrückte einen Fluch. »Glaubst du ernsthaft, dass er sich mit unseren Feinden zusammengetan hat?«
    »Oder dass er ein aufgeblasener, hohlköpfiger Idiot ist? Oder beides? Überlass das mir!« Ihr Tonfall verriet, dass sie keinen Widerspruch duldete. »Ungeachtet dessen, was ich vorhin sagte, beweist der Blutring nichts außer schlechtem Geschmack. Aber er ist ein hübscher Vorwand, ihm Angst einzujagen und so ein Geständnis zu entlocken.«
    »Was ist mit der Frau?«
    Omara lächelte versonnen. »John muss lernen, zu teilen. Hast du eine Ahnung, wer sie ist?«
    »Eine Maklerin. Ich konnte einiges von ihrem Gespräch mithören. Holly Carvers Freund versucht, ihr Haus zu verkaufen. Dämlicher Mistkerl!«
    »Ein Narr, keine Frage. Nie würde eine Hexe sich von ihrem Haus trennen.« Omara zog die Brauen zusammen. »Warte mal! Hast du gesagt, deine kleine Hexe hat einen Freund?« Spielerisch wand Omara einen Finger in Alessandros Locken. »Du kennst sie, du bewunderst sie, und sie liebt einen anderen? Wie kommt’s?«
    Gefährliches Terrain!
Alessandro zuckte mit den Schultern. »Du bist meine Königin.«
    Ein wehmütiges Lächeln trat auf ihr Gesicht, was sehr untypisch für sie war. »Du fürchtest meine Eifersucht, willst mir um jeden Preis gefallen. Kein schlechter Plan, sieht man darüber hinweg, dass du ein erbärmlicher Lügner bist. Ich mag deine Königin sein, aber dein Herz gehört mir nicht.«
    Alessandro öffnete den Mund, während er noch fieberhaft überlegte, was er sagen könnte, um sie von Holly abzubringen. Aber Omara tippte von unten an sein Kinn, damit er den Mund wieder schloss. »Ich sehe es in deinen Augen, wenn du von deiner Hexe sprichst, auch wenn du dich um ihret- und meinetwillen bemühst, es zu verbergen. Deine Loyalität ehrt dich.«
    So freundlich hatte er Omara noch nie erlebt, deshalb wurde Alessandro misstrauisch.
    »Deine Hexe«, fuhr sie fort, »sollte dir zu Füßen liegen, nicht einem anderen. Du bist mein Schwert und der Verteidiger meiner Ehre. Mein Bester muss bewundert werden.«
    Gefährliches Terrain!!
»Die betreffende Dame hat doch gewiss mitzubestimmen, nicht wahr?«
    Omara verdrehte die Augen. »Du bist ein hoffnungsloser Fall. Streng dich ein bisschen an, um sie zu gewinnen! Versuch mal, etwas anderes als Schwarz zu tragen!«, riet sie ihm und tätschelte seine Wange. »Frauen mögen Farbakzente. Vor allem aber musst du dir schnellstens ihre Unterstützung sichern. Sie sollte inzwischen die Toten für mich befragen.« Sie sah auf ihre Uhr. »Ich muss gehen.«
    »Sei vorsichtig mit Pierce!«
    »Er sollte lieber vorsichtig sein«, erwiderte sie und spitzte die Lippen. »Ich rufe dich später an.«
    Alessandro verneigte sich zum Abschied.
Ihre Unterstützung sichern.
Falls Alessandros Gefälligkeiten ihm diese Hilfe erkaufen konnten, dann sollte es so sein. Er stand zum Verkauf, und Omara war sogar bereit, dafür mit Eifersucht zu bezahlen.
    Eine gähnende Leere tat sich in ihm auf. Eines Tages würde seine Enttäuschung von Omara seine Loyalität endgültig schwinden lassen. Sie war eine hervorragende Königin, doch zu wenig menschlich, als dass er sie hätte lieben können.
    Er musste wissen, wie es Holly ging. Zuerst rief er bei ihr zu Hause an, wo sie nicht ans Telefon ging, dann auf ihrem Handy, aber auch da meldete sie sich nicht. Was ihn nicht weiter verwunderte. Wenn sie mit Magie arbeitete, stellte sie oft beide Telefone ab. Sicherheitshalber versuchte er es bei ihrer Großmutter.
    Und die gab ihm einen vollständigen Bericht, der ihn sprachlos machte.
    Ben hatte Holly verlassen?
Idiot!
Bis zu der Geschichte mit dem Haus hatte Alessandro den Mann stets

Weitere Kostenlose Bücher