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Hexenlicht

Hexenlicht

Titel: Hexenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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auf. Diese Frau befand sich auf der Straße in den Tod und war high von der Aussicht.
    Eine Süchtige. Eine reiche Süchtige.
    Alessandro hatte diesen Blick schon unzählige Male gesehen, und dennoch schaffte er es bisweilen, ihn erstarren zu lassen. Er schlug Pierce nicht besonders sanft gegen den Hinterkopf, worauf der Vampir seinen Mund von Mirandas Handgelenk nahm und die Reißzähne bleckte. Sein Schönling-Image fuhr zur Hölle.
    »Was ist?«, knurrte Pierce.
    »Die Königin möchte euch beide sprechen.« Er sah Pierces Mahlzeit an. »Jetzt!«
    Pierce setzte sich auf und wischte sich den Mund mit der Damastserviette des Restaurants ab. Ein roter Schmierstreifen zeichnete sich auf dem weißen Stoff ab. »Wo?« Panik.
    Mit einem spöttisch übertriebenen Schwenk seines Arms wies Alessandro zu Omaras Tisch. Die Königin saß vorgebeugt, so dass sie an den breiten Couchlehnen vorbei zu ihnen blickte. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Pierce schluckte laut. Er hatte eindeutig Angst, auch wenn er sich redlich Mühe gab, sie nicht zu zeigen.
    Pierce wartete, während Miranda etwas unsicher aufstand. Sie schien schwindlig von dem Gift und dem Blutverlust, aber die Wunde an ihrem Gelenk war verheilt. Vampirspeichel war ein hervorragendes Heilmittel, das wohl vor allem verhindern sollte, dass eine Nahrungsquelle wertvolle Flüssigkeit verlor.
    Als er zu seinem Platz zurückkehrte, bemerkte Alessandro, dass Omara eine Flasche Cabernet und frische Gläser bestellt hatte. Dem Kellner, den die Nähe der Vampire sichtlich nervös machte, gelang es nur knapp, den Korken zu ziehen, ohne sich dabei zu verletzen.
    Ungeduldig nahm Alessandro ihm die Flasche ab. »Ich schenke ein. Sie können gehen.«
    Wortlos floh der Mann und überließ es Alessandro, den Kellner zu mimen. Er füllte die Gläser, während alle darauf warteten, dass Omara etwas sagte. Sie betrachtete Pierce, als wäre er ein inkontinenter Hund.
    »Also, John«, begann sie schließlich, »du hast dir einen sehr eleganten Jagdgrund ausgesucht. Sehr öffentlich. Sehr gut besucht von prominenten Honoratioren der Stadt.«
    Pierce tat sein Bestes, schüchtern zu wirken. »Kein Gesetz wurde gebrochen, meine Königin. Und es war keine Jagd, sondern ein Meeting. Einvernehmlich, darf ich hinzufügen. Miss Anderson und ich sind bereits sehr gut miteinander bekannt.«
    Die Königin war unbeeindruckt. Hätte sie einen Schwanz gehabt, hätte er hin- und hergeschlagen. »Meine Regeln sind einfach, Pierce. Menschen lassen sich leicht verschrecken. Wenn du dich in ihrem Territorium nährst, nimm dir ein Zimmer!«
    Miranda beugte sich vor. »Aber ich bin nicht verschreckt. John weiß, was ich mag. Der Prickel besteht ja gerade darin, es an einem Ort zu tun, wo man gesehen werden könnte.«
    Für einen kurzen Moment schien Omara schockiert, dann verhärtete ihr Gesicht sich zu einer Zornesmaske. Unangenehme Stille trat ein. Plötzlich lehnte die Königin sich über den Tisch, packte Pierces Hand und riss ihm den Blutring vom Finger. Vor Schmerz rang er hörbar nach Atem, aber sie beachtete es gar nicht. Sie hielt ihm den Ring unter die Nase. »Diese alten Methoden sind passé! Wie kannst du es wagen, mit deinem Blutdurst zu prahlen? Du riskierst den Frieden, den wir mühsam mit den Menschen erreichen konnten!«
    Pierce schoss das gestohlene Blut in die Wangen. »Ich habe kein Gesetz gebrochen. Sie bittet darum.«
    »Du hast gegen den Kern unseres Pakts verstoßen. Wir dürfen uns nähren, aber niemand will mitansehen müssen, wie wir es tun. Für sie sind wir nichts als fiese Blutegel.«
    »Und trotzdem hast du mein Geschenk kürzlich angenommen.«
    Omara riss wütend ihre Augen auf. »Das war auf unserem Grund und Boden, wo wir das Sagen haben. Dies hier ist Menschenreich, das ich aufsuche, um den Herrschern des Tages zu schmeicheln und sie zu unterhalten. Hier muss ich um jedes bisschen Schutz betteln, das sie unserer Art angedeihen lassen. Du machst mir meine Bemühungen nicht mit deinen idiotischen Spielchen kaputt!«
    Und du betrügst mich gefälligst nicht!
Diese Worte blieben unausgesprochen, aber Alessandro hörte sie dennoch.
    Pierce schäumte. Unter seinem edlen Anzug wölbten sich die Muskeln. »Diese ›idiotischen Spielchen‹ sind unsere Tradition, meine Königin. Kannst du unsere ehrenvolle Vergangenheit so leicht diskreditieren?«
    Omara zuckte, als wäre sie geohrfeigt worden.
    Das reicht!
Alessandro packte Pierce am Jackettkragen. »Wenn du mit der Königin

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