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Hexenlicht

Hexenlicht

Titel: Hexenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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machst du hier?«, fragte sie, während sie ihm die Mohairstola und den Merlot reichte, den sie mitgebracht hatte.
    Ein Anflug von Verärgerung huschte über seine Gesichtszüge. »Detective Macmillan ist mit seiner kulinarischen Schöpfung beschäftigt, also bin ich vorübergehend sein Butler.«
    »Tja, die Livree steht dir. Nettes, ähm, Hemd.«
    Alessandro verlagerte sein Gewicht auf ein Bein, um seine gewohnt lässige Haltung einzunehmen. Die dunkelrosa Seide umrahmte seine helle muskulöse Brust. Seine langen blonden Locken fielen mit einem sanften, verführerischen Wispern über den glatten Stoff.
    »Ich wollte nach dir sehen«, erklärte er. »Deine Großmutter erwähnte, wo du hinwolltest und dass du allein herkommen würdest.«
    Für einen Moment schaute er ihr in die Augen, nur konnte sie diesen Blick nicht deuten. Sie fragte sich, wie viel Grandma ihm erzählt hatte, konnte jedoch nichts sagen, weil ihr Mund viel zu trocken war. Sie sah auf die perfekte blasse Brust direkt vor ihr. Und das Hemd. Es war so … pink. Heiß. Sehr heiß.
    »Der Detective und ich sind uns einig, dass wir zu dritt besprechen können, was wir bisher über die jüngsten Vorkommnisse wissen«, verkündete Alessandro schließlich achselzuckend. »Er hat mich schon beim Petersiliehacken befragt.«
    Holly war verwirrt und leicht genervt. Noch dazu war sie hin- und hergerissen zwischen Alessandros teilentblößter Brust und Macmillans Minilächeln. Eigentlich hatte sie gar kein heißes Date mit dem Detective gewollt, aber jetzt fühlte sie sich betrogen, weil es von vornherein als Möglichkeit ausschied.
Verdammt!
    »Weshalb liegt dir plötzlich daran, Informationen mit der Polizei auszutauschen?«, erkundigte sie sich.
    Wieder ein Achselzucken. »Ich muss wissen, was er weiß, immerhin verfügt er über Forensiker, Datenbanken und all die anderen großen Wissensschätze der heutigen Zeit. Ich bin bereit, ein paar Dinge zu verraten, wenn ich im Austausch Zugang zu seinen Informationen bekomme.«
    »Und, hast du etwas erfahren?«
    »Nur, dass es einen vierten Mord gab – identisch mit den vorherigen. Anscheinend kam es heute Abend in den Nachrichten. Der Detective und ich könnten ein gutes Team abgeben, wenn er es fertigbrächte, sich von diesem Quatsch zu verabschieden, dass er nicht über laufende Ermittlungen reden darf. Aber lassen wir das alles mal beiseite«, sagte er leiser und beugte sich zu ihr. »Bist du nicht froh, dass ich hier bin? Was weißt du denn schon über diesen Mann? Warum ruft er dich aus heiterem Himmel an?«
    »Ich dachte, ich kann auf mich selbst aufpassen«, erwiderte Holly schnippisch.
    »Ohne Frage, aber ich ziehe es vor, ihn mir genauer anzusehen, ehe ich dich seinen Klauen ausliefere. Mich macht es nämlich immer stutzig, wenn Leute sich unerwartet verhalten.«
    »Dass ein Mann mich zum Essen einlädt, ist unerwartet?«
    »Ihr habt euch vor wenigen Tagen über einem Haufen Leichen kennengelernt, und jetzt schnitzt er Radieschen und summt vor sich hin. Das ist unheimlich.« Alessandro drehte sich um und nickte nach links. »Zum Wohnzimmer geht es da entlang. Macht es dir bequem! Ich öffne inzwischen den Wein.«
    Das hat mir gerade noch gefehlt – ein Anstandswauwau!
Sie wollte sich hinsetzen und abwarten, blieb jedoch stehen, kaum dass sie das Wohnzimmer betrat, und war sprachlos. Das Zimmer war klein, aber zwei der Wände waren größtenteils verglast und boten einen phantastischen Panoramablick auf den Hafen, über dem der Mond aufging, und die Lichter der Stadt waren so hell, dass Holly die Farben fast wie Beeren auf ihrer Zunge schmecken konnte.
    »Hi, nur herein!« Macmillan kam ins Zimmer. Er trug einen weiten roten Pullover mit V-Ausschnitt, der die Muskeln an seinem Hals und seinen Schultern betonte.
    »Hübsche Aussicht«, staunte sie und gab ihr Bestes, um die Skyline anzusehen und nicht den Mann.
Hier gibt es zu viele schöne Aussichten!
    Macmillan lächelte. »Dort drüben liegt Ihr Stadtviertel.« Er zeigte hin, und sie lehnte sich vor, um seinem Finger zu folgen. »Und weiter hinten am Horizont, ja, da, kann man die Lichter von Port Angeles sehen.«
    Seine Hand legte sich auf ihre Schulter und drehte Holly behutsam in die Richtung, damit sie die winzigen Lichter an der Strait of Juan de Fuca sah. Sie fühlte Hitze, wo Macmillans Körper ihren beinahe streifte, und unwillkürlich drehte sie sich zu ihm um.
    »Danke, dass Sie mir ein Essen kochen!«, sagte sie. »Ich bin überrascht, dass

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