HexenLust 2 | Erotischer Roman: Sex, Leidenschaft, Erotik und Lust (German Edition)
Holz ganz langsam durchs Wasser ziehen würde. Marc lud sein Gewehr durch und richtete die Taschenlampe ins Gestrüpp. Gemeinsam machten wir einige Schritte in die Richtung, aus der die Laute kamen. Wie aus dem Nichts schoss ein riesiger, schuppiger Schwanz uns entgegen und traf Marc am Kopf. Ein Schuss löste sich und hallte in der Nacht, während der Reaper zu Boden fiel.
Als ich zwischen dem Dickicht im Lichtkegel ein allzu bekanntes Gesicht ausmachte, stockte mir beinahe der Atem.
»Creepy!«
Auch seine Augen verengten sich. Der dickliche Mann mit dem verschwitzten Gesicht verwandelte sich zur Schlange und kroch hastig davon. Meine Zähne mahlten aufeinander, als ich dem Schlangendämon hinterherhetzte. Dieses scheußliche Wesen war also auch hier. Ich hätte es mir denken können. Dieser schmierige Drogenkurier aus meiner Heimatstadt hatte bereits Nikolai gedient und nun war er hier, um auch den anderen Söhnen des Teufels seine Aufwartung zu machen.
»Töte ihn nicht«, schrie ich Marc entgegen. »Wir brauchen ihn lebend. Und sag den anderen Bescheid.«
Von hinten hörte ich Marc Befehle in das Funkgerät brüllen, während ich im Kopf die Formel für einen Eisstrahl durchging. Augenblicklich flackerte meine Hand in einem düsteren Blau. Ich brauchte nur ein freies Schussfeld, damit ich Creepy das Eis durch den Körper bohren konnte. Doch der Kurier war in seiner dämonischen Gestalt verdammt schnell. Keine zwanzig Meter vor mir sah ich die metergroße Schlange, wie sie mit kräftigen Bewegungen Boden gut machte. Als die Bäume langsam weniger wurden, offenbarte er mir für einen Moment seine schuppige Haut. Sofort schleuderte ich den Eiskristall auf das Ungetüm. Ein Zischen glitt durch die Finsternis, verfehlte sein Ziel nur haarscharf und landete krachend in einem Baum. Sekunden später passierte ich den Stamm, in dem noch immer die schimmernde Spitze steckte.
Ich sprang über Wurzeln und rannte so schnell durch den Wald, wie meine Beine es nur zuließen. Doch Creepy gewann einen immer größer werdenden Vorsprung. Auch Marc war hervorragend in Form. Der Reaper hatte zu mir aufgeschlossen und schoss im Laufschritt auf den Dämon. Die Projektile krachten ins Holz, nur eins traf die Schlange. Ein spitzer Schrei durchbrach die Nacht, dann änderte das Tier die Richtung. Creepy erreichte einen Fluss und ließ seinen Körper ins Wasser gleiten. Nur Sekunden später erreichten Marc und ich das Ufer. Der Reaper schoss ein paar Mal ins Wasser, ohne ein Ziel zu haben. Auch ich warf einen Feuerball, in der Hoffnung, irgendetwas zu erwischen. Doch bis auf ein paar aufgeschreckte Vögel, konnten wir kein Geräusch ausmachen. Wir standen bereits bis zu den Knien im Wasser, als wir stoppten.
»Wo führt dieser Fluss hin?«, platzte es völlig außer Atem aus mir heraus.
»In das Encino Reservoir, nicht weit von hier – einem Staudamm, der Los Angeles mit Strom versorgt. Es wäre eine unserer letzten Stationen gewesen.«
»Creepy ist ein Feigling. Er wird sofort zu seinem Meister kriechen und ihm berichten. Sind wir mit dem Auto schneller?«
»Wenn wir uns beeilen.«
Marc rannte mit der Taschenlampe voraus und fand mühelos den Weg zurück zum Wagen. Auf dem Weg verständigte er die andere Gruppe und auch den Zirkel. Sie würden Leute schicken, sobald diese verfügbar waren. Mit quietschenden Reifen fuhr er los und schoss über die Straßen, die sich windend durch die Wälder schlängelten. Dabei legte er eine fast schlafwandlerische Sicherheit an den Tag. Mit dem Handrücken fuhr Marc sich über die Stirn, eine dicke Wunde prangte auf seiner rechten Schläfe und färbte seinen Kragen rot.
»Woher weißt du, dass er nicht auf halber Strecke kehrtmacht und einfach wieder in den Wäldern verschwindet?«
Ich musste mich festhalten, so schnell, wie Marc durch das Dickicht schoss. »Ich kenne Creepy. Früher war er einer unserer Informanten. Diese Schlange hat säckeweise Drogen den Hudson heraufgeschmuggelt, und zwar tief in seinem Bauch verborgen. So konnte er sich jeglichen Kontrollen entziehen. Wir ließen ihn mit einem Teil der Beute gewähren, weil er uns jahrelang gute Informationen über noch größeren Abschaum geliefert hatte. Doch sobald es hart auf hart kommt, sucht er den Weg zu seinem Auftraggeber.«
»Okay«, war das Einzige, was Marc hervorpresste, als er das Lenkrad herumwirbelte.
»Glaub mir, dieser Stausee ist perfekt für Maddox Zwecke. Wir sind auf dem richtigen Weg.«
Einige Minuten
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