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Hexensabbat

Hexensabbat

Titel: Hexensabbat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annegrit Arens
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stand auf, ohne sich abzuputzen, ein paar Tröpfchen liefen ihr die Schenkel hinab, sie drehte den Wasserhahn an, um sich die Hände zu waschen, und betrachtete den kräftigen Strahl, leicht vorgebeugt, die Hände hielt sie auf dem Beckenrand abgestützt.
    Sie war nicht mehr allein.
    Sie spürte es, noch ehe sie Till im Spiegel über dem Waschbecken erblickte. »Was willst du?« Sie wollte sich aufrichten, doch er ließ sie nicht, er hatte sie von der Tür aus beobachtet und sich an der birnenförmigen Wölbung ihrer Hüften und der Backen unter dem dünnen Batisthemd festgesaugt. Es war wie neulich, als er aus der Dusche kam. Da war sie nackt gewesen, die Brüste waren über dem Becken hin und her geschwungen, mit großen dunklen Höfen, es hatte ihm zwischen den Beinen gezuckt. Sie hatte sich über ihn lustig gemacht, »ein Bulle bist du wirklich nicht!«, daran erinnerte er sich. Er sah an sich hinab, es wäre nicht nötig gewesen, er wußte, daß er ihm stand. Eine kräftige Latte, sie würde ihn nicht mehr auslachen. Er trat hinter sie und schob ihr das rosagestreifte Hemd über den Kopf. Sie gurgelte Worte unter dem Hemd, er achtete nicht darauf. Einen Arm auf ihren gebeugten Rücken gestemmt, mit der freien Hand spreizte er sie, dann quetschte er sich in das von dunklem Gekräusel umrahmte Loch. Er stieß zu. »Fotze! Miese kleine Fotze!« Es war ein Singsang, er hörte nicht auf damit, bis er fertig war. Diesmal wurde er fertig. »So«, sagte er, »das war’s!«
    Anna sagte nichts. Sie setzte sich wieder aufs Klo, er war hinausgegangen. Alles brannte und tat weh, ihre Schamlippen waren geschwollen und feucht. Sein Samen mischte sich mit ihrer Feuchtigkeit, das war das schlimmste, sie war naß geworden und hatte zuletzt so etwas wie Lust gespürt bei seinen groben Stößen. Ekel und Lust. Sie ekelte sich vor sich selbst. Er würde es büßen.

Gegenüber
     
    Till hatte sich das Kopfkissen in den Rücken gestopft und die Arme im Nacken verschränkt. Er sah direkt in eine der fünf Spiegeltüren des Spiegelschranks. Er sah sich und die Frau und das Bett, er lächelte, am liebsten hätte er gewunken.
    Wer in dem Haus gegenüber, in seinem Haus, einen Feldstecher nahm und aus dem kleinen Fenster der Rumpelkammer herübersah, kam auf seine Kosten. Anna kannte den Platz. Wenn sie ihm eben zugesehen hatte … Sein Lächeln wurde breiter.
    »Es war schön mit dir. Sehr, sehr schön.« Es war ein Echo auf seine Gedanken. Ramonas Lippen berührten seine Achselhaare, als sie den Mund bewegte, es kitzelte ihn etwas.
    Ramona, dachte er, was für ein Name. Er sah auf die Frau hinab, die ihren Kopf in seine Achselhöhle geschoben hatte, sie lag schon eine Weile so, sehr bequem konnte das nicht sein. Im Spiegel gegenüber sah es aus wie ein dunkles Wellenband, das unter seinem Arm begann und weit hinunter reichte, Ramona hatte sehr langes und dichtes Haar. Knapp über ihrem Hintern brach es ab, ein fast schwarzer Saum, der das weiße Fleisch betonte. Obwohl Ramona viel üppiger als Anna gebaut war, war ihr Hintern flacher, breiter und flacher, er verteilte sich zu den Flanken hin. Seine Frau war sieben Jahre älter als Ramona, aber sie hatte eine tolle Figur, er sah wieder die beiden prallen Kugeln vor sich, als sie sich über das Waschbecken beugte.
    Es war nicht seine Schuld gewesen, Anna hatte ihn provoziert. Mit ihren spitzen Reden und wie sie ihm nachsetzte. Frauen konnten mit zunehmendem Alter sehr hemmungslos werden, er sah das an ihrer älteren Schwester Marie, die nahm Männern das Ding aus der Hose, garantiert, dieser Marcel neulich war das letzte, ein junger Spund, ein richtiger Mann ließ sich das nicht bieten. Anna hatte ihn gereizt, sie hatte es darauf angelegt, und er hatte sie bedient, von hinten, er grinste, er wußte genau, daß sie darauf abfuhr. Er mußte sich wirklich nichts vorwerfen, sie war naß geworden, klatschnaß, er war nicht blöd.
    Aus einem Impuls heraus klatschte er der Frau neben sich mit der flachen Hand auf den Po. Nicht sehr fest, aber es blieb ein roter Abdruck zurück, und sie quiekte und richtete sich auf. Sie sah erschrocken aus. »Warum hast du das getan?«
    Anna hätte das nicht gefragt, dachte er. Ihr Körper hätte gezuckt und sich gewunden, sie konnte ausgesprochen lüstern sein. Er hatte das einmal bei ihr getan, klatsch auf die nackte Haut, nur das eine Mal, er war ziemlich blau gewesen. Hinterher hatte er sich Gedanken über die Reaktion seiner Frau gemacht. So etwas war

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