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Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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mal auf die Beine«, erwiderte Dr. Schönthaler und streckte ihm die Hand entgegen.
    »Ich kann nicht, ich hab’s noch immer tierisch im Kreuz«, wies ihn Tannenberg mit Leidensmiene ab.
    »Ach Gott, du armer Kerl hast ja einen Hexenschuss. Das hatte ich doch glatt vergessen«, spottete der Rechtsmediziner und richtete sich allein auf. »Solche Probleme sind für unseren Sportsfreunds hier Vergangenheit. Der wird sich nie mehr mit Rückenschmerzen herumplagen müssen. Wäre das keine Alternative für dich?«
    »Nee, danke für den tollen Tipp, aber da halte ich doch lieber meine Schmerzen aus«, erwiderte der Leiter des K 1 und rang sich ein gequältes Lächeln ab.
    Tannenberg zeigte auf einen blutgetränkten Fleck, der auf Waldners Joggingjacke die Stelle markierte, wo das Projektil den Körper durchbohrt hatte. »Auf den ersten Blick ähnelt die Lage der Leiche und die Art der Tatausführung doch stark den beiden anderen Anschlägen, oder etwa nicht?«, fragte er.
    »Doch.«
    »Und was hast du dann Neues für mich?«
    Dr. Schönthaler formte mit seinen langen, knochigen Händen einen Trichter schaute sich verstohlen um und wisperte dann in verschwörerischem Ton: »Das Opfer war im dritten Monat schwanger. Aber behalte diese Info bitte noch eine Weile für dich. Um endgültige Sicherheit darüber zu haben, möchte ich erst noch die Obduktion abwarten.«
    »Idiot«, schimpfte Tannenberg.
    »Damit du mir jetzt nicht vor meinen Augen mit einem Herzkasper zusammenbrichst und ich dich nachher aufschneiden muss, lausche nun meinen ernsthaften Worte, liebes Wölfchen«, fabulierte der Pathologe.
    Verzweifelt legte Tannenberg eine Hand auf die Stirn und ließ seine Lippen knattern. »Oh Herr, lass einen Blitz hernieder fahren und befreie mich von diesem Quälgeist«, flehte er inbrünstig zum eingetrübten Himmelsgewölbe empor.
    »Bei unserem sportlichen Oldtimer hier habe ich bislang keinerlei Auffälligkeiten entdecken können«, verkündete sein bester Freund. »Alles stellt sich exakt so dar wie bei den anderen Attentaten: Wieder handelt es sich bei dem Opfer um einen Mann älteren Semesters, wieder haben wir es mit einer einzigen Kugel zu tun, die die tödliche Verletzung herbeigeführt und eine große Austrittswunde hervorgerufen hat. Wieder …«
    »… hat der Schütze die Lendengegend anvisiert«, riss Tannenberg das Wort an sich. »Wieder erfolgte der Anschlag in den frühen Abendstunden.«
    Dr. Schönthaler nickte zustimmend, während er einen prüfenden Blick auf das Thermometer warf, das er noch immer in der rechten Hand hielt. »Nach meinen Berechnungen erfolgte der Mordanschlag vor etwa einer dreiviertel Stunde, also gegen 18.15 Uhr.«
    »Trotzdem existiert ein gravierender Unterschied zu den bisherigen Morden«, behauptete Michael Schauß, der sich gerade zu den beiden gesellte. Er hatte sich in der Zwischenzeit mit seinen uniformierten Kollegen unterhalten, die bereits eine gute halbe Stunde vor der Kriminalpolizei am Tatort eingetroffen waren.
    »Und welchen?«, wollte sein Vorgesetzter wissen.
    »Komm mit, ich zeig’s dir.«
    Obwohl er nicht dazu aufgefordert worden war, folgte Dr. Schönthaler den Ermittlern auf dem Fuße. Die Männer stapften über den englischen Rasen zum angrenzenden Waldrand.
    »Diesmal wurde nicht von der Grundstücksgrenze aus geschossen«, erklärte der junge Kommissar.
    »Wahrscheinlich, weil dieser Spazierweg unmittelbar am Grundstück des Opfers vorbeiführt«, meinte der Chef-Ermittler.
    Kommissar Schauß wies zu einem Hügel hin. »Zudem ist die Sicht auf den Anschlagsort von dort oben bedeutend besser, weil man über die Hecken hinweg in den Garten und auf die Treppe und die Terrasse schauen kann. Und diese Position bot dem Täter noch den Vorteil, dass er aus sicherer Deckung heraus zuschlagen konnte.«
    Die Kriminalbeamten und der Rechtsmediziner quälten sich eine kleine Anhöhe hinauf. Oben auf der Kuppe stellten gerade Kriminaltechniker Stative mit Halogenscheinwerfern auf.
    »Wieso haben die Kollegen denn diese beiden Stellen abtrassiert?«, wollte Tannenberg wissen.
    Wie ein Verkehrspolizist auf einer Straßenkreuzung baute sich Michael Schauß vor seinen Begleitern auf. Er streckte einen Arm aus und zeigte in südliche Richtung. »Dort vorne stand der Todesschütze«, erläuterte er. »An der Eiche befinden sich an einem Ast Abschabungen, die wahrscheinlich von der Auflage des Gewehrs stammen.«
    »Hatten wir auch schon mal«, grummelte Tannenberg.
    »Stimmt,

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