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Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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Tagen. Und wir kommen immer zu spät, können immer nur reagieren. Das ist der blanke Wahnsinn!«
    Nach einer Phase betretenen Schweigens ergriff der Rechtsmediziner das Wort: »Wieso ist er eigentlich nicht gemeinsam mit seiner Frau auf Hollerbachs Feier erschienen?«
    Sein Freund zuckte mit den Schultern. »Vielleicht hatte sie kurz vorher in der Stadt etwas Wichtiges zu erledigen und ist deshalb nicht mehr nach Hause gefahren.«
    »Warum hast du sie nicht danach gefragt?«
    »Das ging nicht mehr. Sie ist gleich ohnmächtig geworden. Die arme Frau ist verständlicherweise total fertig und braucht dringend ärztliche Hilfe.«
    Sabrina nickte voller Mitgefühl. »Wer hat ihren Mann denn gefunden?«
    »Ein Nachbar wollte sich von ihm einen Korkenzieher ausleihen«, erläuterte Tannenberg. »Er ging zum Haus und klingelte. Obwohl überall Licht brannte und laute klassische Musik erklang, öffnete ihm niemand. Der Nachbar dachte, dass wegen der Musik die Klingel nicht zu hören sei, und ging durch den Garten zur Veranda. Von dort aus schaute er ins Wohnzimmer und entdeckte den toten Gerichtspräsidenten. Der Mann lief zurück in sein Haus und verständigte die Zentrale, die sofort eine Streife dorthin beorderte. Die Kollegen hebelten die Verandatür auf, aber dem armen Mann war leider nicht mehr zu helfen. Wie bei den anderen Opfern auch: Bauchlage, ein einziger gezielter Schuss in den unteren Rücken.«
    »Diese verfluchte Killermunition«, schimpfte Dr. Schönthaler.
    In Tannenbergs Hosentasche vibrierte sein Handy. Er hielt es ans Ohr und hörte schweigend eine Weile zu. »Vielen Dank, dass Sie sich so schnell melden. Ich kann leider nicht selbst kommen, aber ich schicke Ihnen gleich einen Kollegen vorbei.«
    »Wer war das denn?«, fragte Sabrina neugierig.
    »Einer der Ärzte, die Kreilinger behandeln. Er ist aus dem Koma aufgewacht und kann kurz befragt werden. Erledigst du das bitte, Michael?«
    »Klar, ich fahre sofort nach Landstuhl.«
    »Gut. Und du, Sabrina, bleibst bitte hier und kümmerst dich um die Frau des ermordeten Gerichtspräsidenten«, bat Tannenberg. »Vielleicht kannst du ja schon die eine oder andere Information aus ihr rausholen. Zum Beispiel würde mich brennend interessieren, wieso sie ohne ihren Mann hierher gekommen ist«
    »Okay, Wolf, ich werde mein Möglichstes tun. Wobei ich allerdings befürchte, dass die arme Frau, wenn sie wieder bei Bewusstsein ist, unter Schock steht und nicht vernehmungsfähig ist. Ich befürchte eh, dass mich der Notarzt erst gar nicht an sie ranlässt.«
    »Dann versuch’s doch schnell noch, bevor der eintrifft. Du hast bestimmt noch ein paar Minuten.«
    »Und was machst du?«
    »Ich fahre mit Rainer nach Dansenberg«, antwortete ihr Vorgesetzter. »Sei so gut und ruf mich gleich an, wenn sie dir irgendetwas Interessantes erzählt.«
    Sabrina nickte und kehrte in die festlich dekorierte Justizkantine zurück, wo angesichts der dramatischen Ereignisse natürlich große Betroffenheit herrschte.
    Vor dem Justizgebäude wartete der Streifenwagen, der den Leiter des K 1 in die Stadt gebracht hatte. Mit Blaulicht und Sirenengeheul raste das Polizeiauto über die Trippstadter- und die Hohenecker Straße stadtauswärts. Nach den Serpentinen, die das Polizeiauto von der L 502 hinauf nach Dansenberg führten, bog der Fahrer in die Eckstraße ab und schwenkte dann in die Straße ›Im Birngarten‹ ein.
    Die kreisenden Blaulichter und die Halogenstrahler der Einsatzfahrzeuge erzeugten ein bizarres nächtliches Lichtspektakel und verwandelten die ruhige Villengegend in eine unfreiwillige Theaterbühne, vor deren Absperrbändern sich bereits Dutzende Schaulustige eingefunden hatten.
    Darunter befanden sich natürlich auch Pressefotografen und sogar zwei Kameraleute mit den dazugehörigen Fernsehreportern, die sich mit allen möglichen Fragen sofort auf Tannenberg stürzten. Äußerlich gelassen schob er die Mikrofone beiseite und eilte kommentarlos an der neugierigen Meute vorbei in das quadratische Flachdachgebäude.
    »Aasgeier«, fluchte er vor sich hin, als er einen uniformierten Kollegen passierte, der als Posten an der Eingangstür abgestellt war.
    »Ich kann diese Schmeißfliegen auch nicht ausstehen«, stimmte der hochgeschossene Beamte zu.
    Tannenberg blieb so abrupt stehen, dass der Rechtsmediziner ihn von hinten rammte.
    »Mensch, Wolf, pass doch auf«, schimpfte Dr. Schönthaler und drückte sich an ihm vorbei in den langen Flur.
    »Schmeißfliegen ist gut,

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