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Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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aus«, tönte Kreilinger weiter. »Ich werde noch lange nicht ins Gras beißen. Die Kreilingers sind zäh wie Leder.«
    »Könnten Sie sich bitte einen Augenblick zusammenreißen, Herr Kreilinger?«, bat der Kommissar. »Es gibt zurzeit wirklich wichtigere Dinge als diese alten Streitereien.«
    Doch Kreilinger zeigte sich von dem Appell unbeeindruckt. »Hat er sich nicht hergetraut, der alte Hosenscheißer?«, legte er nach.
    Wegen dieses unsinnigen Geplänkels rennt mir die Zeit davon, dachte Schauß. »Könnten wir nun bitte zur Sache kommen, Herr Kreilinger?« Demonstrativ blickte er auf seine Armbanduhr, die unerbittlich weiterlief. »Wir haben nicht viel Zeit.«
    »Mann, Kreilinger, stellen Sie sich nicht so kindisch an und beantworten Sie die Fragen des Kommissars. Schließlich geht es hier um die Ergreifung eines gemeingefährlichen Psychopathen! Ich hab nicht die geringste Lust, dass noch mehr von Ihrer Sorte meine Station belegen«, blaffte der Oberarzt. »Ich brauche dringend jedes Bett.«
    Dieser Anpfiff zeigte Wirkung. »Von mir aus«, machte Manfred Kreilinger eine Kehrtwende.
    Schauß bedachte den Mediziner mit einem dankbaren Nicken. Anschließend wandte er sich wieder dem Schwerverletzten zu. »Da es Ihnen erfreulicherweise schon wieder recht gut zu gehen scheint, könnten Sie mir nun bitte einige wichtige Fragen beantworten. Ja?«
    Ein knappes Nicken als Antwort.
    »Haben Sie den Täter erkannt?«
    »Täter?«, spuckte der Förster aus. »Ihr Bullen seid solche Blindfüchse! Dieser Killer ist kein Mann, sondern eine Frau.«
    »Kein Zweifel?«
    »Nicht den geringsten.«
    »Wieso?«
    »Weil dieses Dreckstück, das mich wie einen räudigen Köter abknallen wollte, nur etwa 1,60 Meter groß ist und sich eindeutig wie eine Frau bewegt hat. Außerdem hat sie mich mit den netten Worten ›Was willst denn du grüne Sau von mir?‹ begrüßt. Und das war eindeutig die Stimme einer Frau.«
    »Konnten Sie ihr Gesicht erkennen?«
    Stummes Kopfschütteln.
    »Überhaupt nichts davon? Nase? Mund? Ohren? Bitte erinnern Sie sich. Jede Kleinigkeit kann uns entscheidend weiterhelfen.«
    »Nein, sie trug eine Sturmhaube.«
    »Ist Ihnen irgendetwas an ihr aufgefallen? Vielleicht eine Gehbehinderung oder sonst was?«
    »Nee.«
    »Und im Wald, ehe Sie auf die Schützin trafen? Ein geparktes Auto vielleicht oder vermeintliche Komplizen, die sich in der Gegend herumgetrieben haben?«
    »Nee.«
    »Haben Sie, nachdem auf Sie geschossen wurde, noch irgendetwas mitgekriegt?«
    »Nee, ich hab nur den Schuss gehört, dann war alles dunkel.«
    »Schade, wirklich schade.«
    »Aber jetzt wisst ihr wenigstens, dass eine Frau hinter den Anschlägen steckt. Ist doch ein Durchbruch für euch, oder?«
    »Das wussten wir vorher schon.«
    »Glaub ich nicht.«
    »Ist aber so.«
    »Wie wollt ihr das denn erfahren haben?«
    Der junge Kommissar war nicht bereit, dem Revierförster Details über die kriminalpolizeilichen Erkenntnisse mitzuteilen. »Kein Kommentar«, sagte er deshalb kurz und bündig.
    »Was ist eigentlich mit Dona passiert?«, wollte der Förster mit belegter Stimme wissen.
    »Dona?«, fragte Schauß.
    »Mein treuer Jagdhund«, erläuterte Kreilinger.
    »Der hatte leider nicht so viel Glück wie Sie.«
    Der Revierförster schniefte, drehte den Kopf weg und blaffte: »Ich hab nichts mehr zu sagen. Los, verschwinde endlich.«
    Michael Schauß erhob sich von seinem Hocker. »Nichts lieber als das, Herr Kreilinger. Trotzdem gute Besserung.«
    »Die fünf Minuten sind eh um, Herr Kommissar«, sagte der Oberarzt.
    »Einen wirklich netter Patienten haben Sie da auf Ihrer Station«, meinte Schauß draußen auf dem Flur.
    Der Intensivmediziner lächelte. »Sie hätten ihn vorhin erleben müssen, als eine unserer jungen Krankenschwestern in seinem Zimmer auftauchte.« Das Grinsen wurde breiter. »Da hat er sich völlig anders verhalten als eben bei Ihnen. Da war er nett und höflich, ja, er hat sogar richtig mit ihr herumgeschäkert.«
    »Das kann nur an irgendwelchen starken Psychopharmaka liegen, die Sie ihm verabreicht haben.«
    »Daran wird es wohl liegen«, erwiderte der Oberarzt. Sein Gesicht verfinsterte sich. »Steckt tatsächlich eine Frau hinter diesen Anschlägen?«
    »Ja, es sieht ganz danach aus.«

14
    Per Handy hatte Lotte ihren unheimlichen Schwestern den Ort der gemeinsamen Walpurgisfeier mitgeteilt. Wie verabredet fuhr jede der Freundinnen mit ihrem eigenen PKW in die Südwestpfalz, wo sie in Dahn ihre Autos an

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