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Hexensturm

Hexensturm

Titel: Hexensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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fügte dann hinzu: »Ich muss dir etwas sagen.« Iris schenkte mir ein liebliches Lächeln. Sie sah blendend aus, was vermutlich daran lag, dass sie endlich diesen fürchterlichen Fluch vom Hals hatte.
    »Was ist denn?« Ich betete im Stillen, es möge ja nichts sein, was uns von unserem Urlaub abhalten würde.
    »Nichts Schlimmes … keine Sorge. Du wirst deinen Strand in vollen Zügen genießen können, auch wenn es etwas frisch ist.« Sie seufzte. »Vielleicht tut uns die kleine Pause übers Wochenende auch gut, und wir finden endlich eine Spur von Telazhar.«
    Bisher hatte unsere Suche nach Telazhar und dem Sumpfschlinger haargenau gar nichts zutage gefördert. Vanzir meinte allerdings, er sei vielleicht einem der Geistsiegel auf die Spur gekommen. Seit Wochen suchten wir mit Hochdruck nach dem Nekromanten, dem wilden Portal und dem Sumpfschlinger, aber bisher ohne den geringsten Erfolg.
    Ich faltete einen weiteren Rock zusammen, legte ihn in die Tasche und stopfte dann Parfüm, Badeöl, Duschgel und alles andere hinein, was noch irgendwie passen wollte.
    »Wir müssen doch bald mal etwas finden. Ich traue dieser Ruhe nicht. Also, was wolltest du mir sagen?« Ich zog den Reißverschluss zu und stellte die Tasche auf den Boden. Meine Blutergüsse waren kaum mehr zu sehen, und an meinem Rücken waren Narben zurückgeblieben, aber außer bei sehr grellem Licht waren sie kaum zu sehen.
    Sie lächelte leise. »Ach, nur, wie froh ich darüber bin, dass Hanna bleiben will, weil wir sie bald dringend brauchen werden. Und dass wir das Häuschen für Bruce und mich doch früher bauen müssen, als wir geplant hatten. Wir heiraten am Valentinstag. Ich wünsche mir, dass du die Trauung vornimmst. Würdest du das tun? Als unsere Priesterin?«
    »Am Valentinstag? So schnell? Natürlich werde ich euch trauen! Aber warum so eilig, wenn ich fragen darf? Ich weiß ja, dass ihr ein eigenes Haus braucht – bei den vielen Neuzugängen in der Familie wird es wirklich eng … aber für Bruce haben wir doch noch Platz, bis wir dazu kommen, euch eines zu bauen.« Ich lächelte sie an. »Du liebst ihn wirklich, nicht wahr?«
    Die Talonhaltija strahlte mich mit ihrem schönsten Lächeln an und senkte den Kopf, so dass ihr goldblondes Haar im Licht schimmerte. »Ja. Und es wäre vielleicht noch genug Platz für Bruce, aber, na ja … wir heiraten deshalb so schnell und brauchen möglichst bald ein eigenes Häuschen, weil … also … wir bekommen ein Baby.«
    Ein Baby? Ich schoss hoch, und mir war schlagartig klar, weshalb sie so fabelhaft aussah. »Du bist schwanger?«
    Sie nickte. »Ich weiß es seit einer Woche. Es ging auf einmal so schnell. Ich dachte, es würde vielleicht noch einige Zeit dauern, nachdem der Fluch von mir genommen wurde – aber anscheinend haben die Götter andere Pläne. Gleich beim ersten Mal nach unserer Rückkehr, glaube ich … na ja … Volltreffer. Ach, Camille, ich werde Mutter, und ich wollte, dass du es als Erste erfährst, gleich nach Bruce! Du hast mir beigestanden, als ich den Fluch gebrochen habe, als ich dringend Hilfe brauchte. Du warst immer für mich da.«
    Und dann fing sie an zu weinen. Und ich fing an zu weinen. Ich zog sie an mich, drückte sie, küsste sie auf die Wange und ließ mich anstecken, als sie unter Tränen zu lachen begann.
    »Wir müssen es den anderen sagen. Komm sofort mit mir runter, ich koche dir Tee. Ab sofort bekommt die werdende Mutter jeden Sonderwunsch erfüllt. Hanna … ach, deshalb bist du so froh, dass Hanna da ist!«
    Iris nickte. »Ja, sie kann mir bei Maggie helfen und beim Kochen und Putzen. Ich liebe unsere kleine Gargoyle, aber wenn das Baby erst da ist, kann ich sie nicht in seine Nähe lassen. Erst, wenn sie beide ein bisschen größer sind.«
    Auf dem Weg die Treppe hinunter dachte ich darüber nach, was das alles zu bedeuten hatte. Sogar inmitten von Finsternis und Schnee, bedroht von Dämonen und Menschen, die so von Hass erfüllt waren, dass sie andere quälen mussten, um sich besser zu fühlen, konnte neues Leben entstehen und ein wenig kostbare Freude in die Welt hinausstrahlen. Solange die Liebe bestand, bestand auch Hoffnung. Und wo Hoffnung bestand … gab es Möglichkeiten.
    Wir riefen alle am Küchentisch zusammen.
    Smoky hielt Maggie auf dem Arm, die mit seinem Haar Abnehmen spielte – jedenfalls ihre ganz eigene Version eines Fadenspiels.
    Während Iris den anderen ihre Neuigkeit verkündete, trat ich zurück und beobachtete meine

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