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Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Titel: Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vara
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verdächtig an das beruhigende Glucksen einer Mutterhenne erinnerte. Er sah den beiden nach, bis sie oben an der Treppe verschwunden waren, und ging dann mit müden Schritten in den Salon, um sich ein großes Glas Portwein einzuschenken.
    Er hatte noch nicht einmal die Hälfte davon ausgetrunken, als Agatha wieder zurückkam. Cyrill drückte ihr ebenfalls ein Glas in die Hand und wartete ab. Sie hatte die Stirn in tiefe Falten gelegt und starrte blicklos vor sich hin. Als sie hoch sah, erkannte er die Verwirrung und die Sorge in ihrem Blick.
    „Was war? Was hat sie so erschüttert? Ich habe nichts aus ihr herausgebracht. Hängt es mit Theo zusammen?“
    „Sicherlich auch, aber nicht in erster Linie. Wirklich zu schaffen macht ihr, dass sie Goranov getötet hat.“
    Agatha hob die Augenbrauen. „Getötet? Wie?“
    „Mit Licht.“
    Ihre Augen wurden weit. Sie schwieg lange, dann sagte sie mit einem scharfen Blick auf Cyrill: „Das ist viel zu früh. Es muss an dir liegen.“
    „An mir?“ Cyrill lachte bitter auf. „Danke, mir reicht es, noch mehr Schuld kann ich mir nicht aufbürden.“
    Sie senkte den Kopf. „Sie hat mich nach Horatio gefragt, und weshalb ich ihr niemals gesagt hätte, dass er in Bedlam starb.“
    „Sie weiß es von Theo. Und dieser hat es wiederum von seinem Freund Merlot. Er hat sich alles angesehen, sogar die Akten über die Kranken, und hat mit dem Wärter gesprochen, der damals schon dort arbeitete.“
    Agatha schüttelte den Kopf als wolle sie nicht wahrhaben, was Cyrill sagte.
    „Wie konnte er nur? Wie konnte irgendjemand es wagen, an diesen alten Wunden zu rühren? Weshalb hat man die Toten nicht ruhen lassen?“
    „Vielleicht weil die Wahrheit wichtiger ist?“ Cyrills Blick war eindringlich, als er Agatha fixierte. Sie starrte ihn minutenlang an, dann wandte sie sich ab.
    „Weshalb hast du es Charlie nicht erzählt?“
    Er hob leicht die Schultern. „Weil es nicht meine Sache ist, darüber zu reden, und ich ohnehin indirekt am Tod meines ältesten und besten Freundes schuldig bin. Ich hätte es verhindern können und müssen.“ Er wandte sich ab und starrte ins Kaminfeuer. „Es ändert auch nicht viel zwischen uns. Es geschah aus Dummheit, dass ich sie hierher brachte, weil ich keine Ahnung hatte, wer sie wirklich ist. Aber nun, da ich weiß, dass sie Horatios Tochter ist, werde ich alles tun, um sie zu schützen. Auch vor mir.“ Die letzten Worte sprach er leise und wie zu sich selbst.
    Endlich erhob sich Agatha. „Ich gehe hinauf zu Charlie. Ich werde ihr alles sagen; du hast recht, gewisse Dinge sollten geklärt werden. Vor allem sollte sie wissen, dass du nichts mit Horatios Tod zu tun hattest.“
    „Das wäre nicht die Wahrheit“, sagte Cyrill leise.
    „Das ist Unsinn.“ Sie straffte sich. „Sie wird dich danach brauchen, Cyrill. Den Trost, den sie in deinen Armen findet, kann ich ihr nicht geben. Außerdem wird sie es vielleicht nicht verstehen, wenn ich ihr sage …“
    „Ich werde nicht zu ihr gehen.“ Cyrill Stimme klang ruhig, aber Agatha hörte die Endgültigkeit heraus. „Ich werde sie beschützen, Arsakes töten, wenn es nicht anders geht, aber danach werde ich England verlassen. Ich habe schon zu viel Unheil in ihrem Leben angerichtet.“
    „Da“, sagte Agatha leise, „bist du leider nicht allein. Aber du bist derjenige, der es wieder gut machen kann.“
    Das Mädchen, das Cyrill für Charlie als Zofe engagiert hatte, brachte zwei große Krüge mit heißem Wasser, damit Charlie sich von Kopf bis Fuß abschrubben und sich sogar das Haar waschen konnte. Und selbst dann hatte sie noch nicht das Gefühl, wirklich sauber zu sein, ihrer Haut schien immer noch der Geruch von Goranovs brennendem Körper anzuhaften. Sie zog sich das Nachthemd über, wickelte ihr nasses Haar in ein Tuch und schlüpfte unter die Bettdecke. Obwohl es Sommer und im Zimmer relativ warm war, fror sie. Aber die Kälte kam von innen, vor Entsetzen über das, was sie getan hatte.
    Sie sah immer noch die blutunterlaufenen Augen des Vampirs vor sich. Sah das zerfetzte Handgelenk der Frau und fühlte noch einmal den Schmerz und die bittere Enttäuschung, als sie dachte, Cyrill wäre es gewesen.
    Als sich die Tür öffnete, konnte sie nur mit Mühe ihre Enttäuschung darüber verbergen, dass ihre Großmutter eintrat und nicht Cyrill. Sie hätte ihn jetzt so sehr gebraucht.
    Agatha ging zum Kamin und gleich darauf flackerte ein helles Feuer. Charlie starrte in die Flammen und lauschte dem

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