Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)
Lehnsessel und kostete neugierig von dem süßen Dessertwein, den er ihr anbot. Die Unterhaltung lief noch eine Weile unbeschwert fort, bis Charlie plötzlich still wurde. Ihr war mit einem Schlag klar geworden, dass es so nicht den ganzen Abend weitergehen konnte, und der Gedanke, bald von Veilbrook berührt und in Besitz genommen zu werden, engte ihr die Kehle ein. Aber noch etwas gab es, das sie wissen musste.
„Hast du noch eine Frage?“
Charlie zuckte bei Veilbrooks kühler Stimme zusammen. Erst jetzt wurde sie sich bewusst, dass sie ihn die ganze Zeit angestarrt hatte.
Sie setzte sich ein wenig gerader hin. „Ja, die habe ich tatsächlich, Mylord. Als ich auf diesen Handel eingegangen bin, haben Sie versprochen, mich nicht zu verletzen, sondern mich lediglich zu verführen. Ich nehme an, das schließt auch ein, dass Sie nicht beabsichtigen, mein Blut zu begehren.“
Veilbrook lehnte sich zurück und schlug die Beine übereinander. Er gab lange keine Antwort, sondern betrachtete sie und ließ dabei die bernsteinfarbeneFlüssigkeit in seinem Glas kreisen. Schließlich sagte er: „Ich habe nie versprochen, das nicht zu
beabsichtigen
.“
Charlies Augen wurden schmal. „Es ist aber nicht Teil des Handels. Vielleicht sollten wir das jetzt klären, andernfalls werde ich sofort das Haus verlassen.“
Veilbrooks Lippen verzogen sich zu seinem ironischen Lächeln. „Sei unbesorgt. Ich habe nicht die geringste Absicht, dich auszusaugen. Das jedenfalls kann ich dir versichern. Der Handel ging nur um deinen – bis auf eine Kleinigkeit – unversehrt bleibenden Körper.“
Ihre Blicke trafen sich. Charlies entschlossen, seiner amüsiert. Sie zuckte zusammen, als Veilbrook sich unvermittelt erhob. „Du wirst sicher müde sein. Der Tag war anstrengend. Ich werde Masterson sagen, dass er dich auf dein Zimmer führt.“
Charlie war verblüfft und zugleich unendlich erleichtert, dass er nicht gleich an diesem Abend auf den Handel bestand. Sie sprang auf und war so schnell bei der Tür, wie es ihre Würde gerade noch zuließ. „Ich danke Ihnen für diesen angenehmen Abend, Lord Veilbrook, und wünsche eine gute Nacht.“
Als sie den Türknopf ergreifen wollte, hielt seine Stimme sie auf. „Charlotta?“
Nur zögernd wandte sie sich um und als sie sah, dass er näher kam, krampfte sie unwillkürlich die Hand um den Knauf. Er trat hart an sie heran und legte seine Hand über ihre. Sie wich zurück, bis sie mit dem Rücken an der Tür klebte. Er stemmte die andere Hand neben ihrem Kopf an die Wand, sodass sie zwischen seinen Armen eingeschlossen war und die Tür nicht öffnen konnte. Er stand nun so nah, dass sie seinen Atem fühlen konnte, und seinen eleganten Abendanzug berührte, wenn sie tiefer einatmete.
„Du hast diesen Abend noch für dich.“ Seine leise, gleichmütige Stimme spiegelte sich nicht in seinen Augen wider, sie waren im Gegenteil eindringlich und sehr lebendig. „Morgen werde ich tagsüber unterwegs sein. Aber am Abend, nach den Dinner, werde ich das beginnen, wofür du hergekommen bist.“
Charlie räusperte sich. „Wir haben einen Handel geschlossen, und ich werde bereit sein.“ Sie versuchte, ihrer Stimme einen geschäftsmäßigen Klang zu verleihen, und versagte gründlich. Sie hörte sich an wie ein verschrecktes Mädchen.
Er neigte etwas den Kopf und sein Blick wurde noch intensiver. „Es wäre erfreulich, könntest du vergessen, dass es ein Handel ist. Ich habe dir versprochen, dich nicht zu zwingen, sondern dich zu verführen, und das werdeich auch halten. Allerdings bedingt das auch keinerlei Widerstand von deiner Seite. Nicht den Geringsten.“
Charlie schluckte.
„Ich werde dir Zeit lassen.“ Ein langsames, sinnliches Lächeln trat auf seine Lippen, seine Augen brannten vor Begehren. „Ich werde es genießen, Charlotta, und dafür sorgen, dass auch du es genießt. Und jetzt gute Nacht.“ Er ließ ihre Hand los, trat einen Schritt zurück und gab sie damit frei.
Jetzt wäre der Moment gewesen, ihm zu erzählen, dass sie erstens keine typische Succuba war, und dass zweitens die Sache mit der ersten Liebesnacht wahrscheinlich sowieso völliger Unsinn war. Charlie konnte jedoch keine angemessene Antwort geben, weil sie fürchtete, ihre Stimme könnte versagen. Ihr Herz schlug bis zur Kehle, nahm ihr den Atem, ließ sie schwindlig werden. Um ein letztes Restchen Würde bemüht, öffnete sie beherrscht die Tür - obwohl sie diese lieber aufgerissen hätte, um
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