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Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Titel: Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vara
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zurückzuweichen.„Meines Wissens sollte der ganze Schrank in deinem Zimmer mit Kleidern gefüllt sein.“
    „Das fiel mir tatsächlich auf“, sagte Charlie mit einem kühlen Lächeln, „aber es wäre mir ungehörig erschienen, Kleider zu benützen, die ganz offensichtlich anderen Damen gehören.“ Sie wollte weitergehen, aber Veilbrook wich keinen Schritt zurück oder zur Seite. Sie musste den Kopf etwas zurücklegen, wenn sie ihn ansehen wollte. Das war nicht gut. Das machte sie unterlegen.
    „Du bist also zu schüchtern, Kleider anderer Frauen zu leihen“, stellte er fest. „Oder zu stolz, welche zu tragen, die anderen gehört haben? Dann kann ich dich beruhigen. Was sich in deinem Schrank befindet, wurde für dich genäht.“
    Charlie blinzelte überrascht, und Veilbrook lächelte in dieser ironischen Art auf sie herab. „Ich hatte mit deiner Tante vereinbart, dass du dir Kleider machen lassen kannst und ich die Kosten dafür übernehme. Da du von diesem Angebot bisher keinen Gebrauch gemacht hast, habe ich mir erlaubt, dafür zu sorgen, dass dir die entsprechende Kleidung eben ohne Dein Zutun zur Verfügung gestellt wird. Sollte ich nicht Deinen Geschmack getroffen haben, so tut es mir leid.“
    Charlie hatte Mühe, nicht zu offensichtlich nach Luft zu ringen. „Das heißt, Sie haben es als sicher angenommen, dass ich auf den Handel eingehe? Das war reichlich voreilig, Lord Veilbrook.“
    „Voreilig?“, Veilbrook musterte sie erstaunt, während er zur Seite trat und sie sanft unter dem Ellbogen fasste, um sie zur Tafel zu führen. „Weshalb? Bist du etwa nicht hier? Es war immer nur eine Frage der Zeit.“
    Charlie machte den Mund zu einer Entgegnung auf und machte ihn wieder zu. In diesem Moment wurde ihr klar, dass Veilbrook ihre Ablehnung niemals akzeptiert hatte. Hätte sich an diesem Tag nicht die Notwendigkeit ergeben, Theo vor dem sicheren Ende zu retten, so hätte Veilbrook eben andere Mittel und Wege gefunden, um sie in sein Haus zu bringen. Sie runzelte noch immer die Stirn, als Veilbrook sie schon längst zu ihrem Stuhl geführt und ihr gegenüber Platz genommen hatte.
    Er lehnte sich zurück und maß sie mit einem Blick, in dem fast so etwas wie Amüsement lag. „Hat man dich nicht vor mir gewarnt?“
    „Nicht früh genug“, erwiderte Charlie kühl. „Andernfalls hätte ich Ihre Begleitung schon damals in dieser Straße vehementer abgelehnt.“
    „Mit dem Regenschirm vermutlich“, nickte Veilbrook wissend. „Ein Glück, dass du ihn heute nicht dabei hast. Andernfalls hätte ich Masterson bitten müssen, ihn dir schon bei deinem Eintritt in dieses Haus abzunehmen.“
    Charlie versuchte, ernst und kühl zu bleiben, und versagte gründlich. Noch dazu, wo Veilbrooks Lippen jetzt jene Tendenz zeigten, wieder dieses anzügliche Grinsen aufzusetzen, das ihr Herz sofort schneller schlagen ließ.
    Das Eintreten des Butlers, der den ersten Gang servierte, rettete sie aus der Verlegenheit, Veilbrook länger anlächeln zu müssen. Sie war erstaunt zu sehen, dass auch sein Platz gedeckt war, und noch erstaunter, als er den Speisen ebenso zusprach wie sie. Was immer Veilbrook sein mochte – er war auf keinen Fall ein
normaler
Vampir. Sie wusste zwar, dass Vampire essen konnten, auch wenn die Speisen für sie nutzlos waren und sie quasi vor der vollen Suppenschüssel verhungerten, aber Veilbrook machte nicht den Eindruck, das Essen mit Todesverachtung hinunter zu würgen. Im Gegenteil, er aß sogar mit gutem Appetit.
    Zuerst glaubte Charlie, vor Aufregung keinen Bissen hinunter zu bekommen, aber dann griff sie ebenfalls herzhaft zu, während sie Veilbrook unauffällig beobachtete. Großmutters und Tante Hagas Bücher hatten von halbmenschlichen Wesen berichtet, die lediglich Blut tranken, um ihre magischen Kräfte zu entwickeln und aufrecht zu erhalten. Möglicherweise musste sie Veilbrook zu dieser Spezies zählen.
    Das Dinner ging schneller und angenehmer vorbei, als gefürchtet. Veilbrook war keineswegs der düstere, wortkarge Gastgeber, den Charlie erwartet hatte, sondern plauderte unverfänglich und schnitt nach einigen missglückten Versuchen mit dem üblichen Klatsch, von dem er annahm, dass er Frauen wie sie interessierte, schließlich Themen an, für die Charlie empfänglicher war, bis sich eine recht angeregte Diskussion entwickelte.
    Als dann die Tafel aufgehoben wurde, und Veilbrook Charlie in einen kleinen Salon führte, ging sie sogar gerne mit, setzte sich ihm gegenüber in einen

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